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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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leise Stimme in ihrem Kopf erklang.
    Was willst du von mir?
    Rian erholte sich schnell von dem Schreck. Erneut strich sie über den Stoff.
Mein Bruder und ich müssen fliegen
, dachte sie.
Wirst du das für uns tun?
    Ich kann nur für den Besitzer des Schals etwas tun. Das bist du, ich kann es spüren. Der einäugige Alte hat ihn dir geschenkt, also muss ich mich dem beugen. Deinen Körper trage ich hinauf. Leichte Dinge werden deinen Flug nicht beeinträchtigen, aber wenn duversuchst, etwas Schweres mitzunehmen, wirst du nur vorwärts schweben können oder sogar sinken.
    Also gut, dann soll es wohl so sein.
    Lege das Tuch an.
    Zuerst muss ich mit meinem Bruder reden.
    Rian öffnete die Augen. »Er wird nur einen von uns tragen«, teilte sie David mit. »Ich könnte dir den Schal schenken, dann wärst du es, und du könntest mich an einem Seil hochziehen.«
    David schüttelte den Kopf. »Du müsstest dich zuerst über die Kluft schwingen, und es wäre besser, wenn das Seil danach nur eine zusätzliche Sicherung wäre. Würdest du dir zutrauen, die Felswand hochzuklettern?«
    Rian sah hinüber und schüttelte den Kopf. »Nicht in meinem geschwächten Zustand.«
    »Also fliegst du.«
    Rian nickte und fuhr mit den Fingern durch Davids Haar. Er reichte ihr seinen Dolch, und sie schnitt eine Strähne dicht über der Kopfhaut ab. Sie gab ihrem Bruder den Dolch zurück, drehte seine Haarsträhne zu einem festen Strang zusammen und schloss ihre Finger darum.
    »Dreh dich, Rad, und spinne fein, fest und stark den Faden mein...«
    Während sie leise sang, ließ sie einen Teil ihrer Magie auf das Haar überfließen und zog langsam den Anfang des Stranges hervor. Er hatte sich zu einem golden schimmernden Seil verwoben, und während sie immer weiter zog, wurde es länger und länger. Meter um Meter zog sie hervor, bis sie bemerkte, dass der Zauber sie zu viel Kraft kostete. Sie öffnete die Hand und beendete das Lied. Das Seil hatte ohnehin bereits mehr als zehn Mannslängen.
    »Ich hoffe, das reicht«, murmelte sie, während sie sich den Anfang um den Bauch band.
    David schätzte die Länge ab und nickte. »Es müsste gehen.«
    Rian gestattete sich noch einen Moment der Ruhe, währenddem sie die weiteren Einzelheiten ihres Vorgehens besprachen. Sobald sie sich wieder genug bei Kräften fühlte, stand sie auf und hob das Tuch hoch. Sie band es sich mit zweien der Tuchecken um den Hals und fasste die anderen beiden mit ihren Händen. Noch einmal atmete sie durch, dann schloss sie die Augen und berührte erneut den Zauber des Tuches.
    Ich bin bereit.
    Kaum hatte sie es gedacht, spürte sie auch schon, wie ein Lufthauch unter den Stoff griff. Sie fühlte sich angehoben wie ein welkes Blatt im Wind und bäuchlings in die Höhe getragen. Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah in Richtung der Kluft. Sofort schwebte sie dorthin.
    Da ist eine Höhle in der Felswand, zu der ich muss
, dachte sie.
    Ich höre und gehorche.
    Rian fühlte sich bei diesen Worten nicht sicher. Sie musste sehr darauf achten, was sie sich von der Lufttochter wünschte – wie die meisten Geister würde sie Rian exakt beim Wort nehmen. Und dies war ein machtvoller Geist, das konnte sie spüren.
    Erneut lenkte die Elfin den Glimmer die Felswand hinauf. Das Schimmern war schwächer geworden, ein Teil der Steinchen musste seinen Glanz bereits verloren haben. Dennoch reichte es aus, um den Gang zu finden. Rian schwebte auf die Kluft zu, doch als sie über die Kante hinweg war, sank sie, anstatt zu steigen.
    Wohin bringst du mich? Ich muss zu der Höhle dort oben!
    Dann hättest du das sagen müssen
, kam zurück.
Dort unten ist auch eine.
    Ich will zu der oberen Höhle.
    Wie du wünschst.
    Erneut bauschte sich der Umhang heftig auf, und Rian wurde in atemberaubender Geschwindigkeit nach oben getrieben, noch über die Höhe der Höhle hinaus. Schon fürchtete sie, es gäbe noch eine weitere Höhle, doch dann begann ein flacher Sinkflug, der sie direkt auf ihren Gang zu und in diesen hineintrug. Der Druck auf das Tuch veränderte sich etwas und gestattete Rian, sich aufzurichten, ehe sie den Boden berührte. Ein paar Schritte trieb sie der Wind noch, dann stand sie inmitten des Höhlenganges.
    Danke
, dachte sie.
    Keine Ursache
, kam es belustigt zurück.
Du hast den Schal, du hast die Macht.
    Was kein Grund ist, die Höflichkeit zu vergessen.
    Rian fühlte sich, als würde sie eingehend gemustert.
Entweder bist du verweichlicht oder aber so stark, dass du dir

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