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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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sehen. Auf jeden Fall bedeutet es aber, dass der Tunnel ein Ende hat.«
    Langsam gingen die Zwillinge weiter. Als der Tunnel so breit geworden war, dass sie sich nebeneinander unter Davids Schild ducken konnten, hörten die Geräusche plötzlich auf. Stattdessen erklang kurz danach ein gleichmäßiges Pfeifen. Schließlich wurde der Schein des Glimmers vorne nicht mehr von Trümmerstücken zurückgeworfen, sondern versank in Schwärze. Vorsichtig näherten sie sich dem Ende des Tunnels.
    Auf der anderen Seite ging es über Trümmer abwärts, obwohl sich Rian sicher war, dass der hintere Teil der Höhle zuvor höher gelegen hatte. Der Boden musste nach unten weggesackt sein. Rian spürte einen kalten Windhauch von oben ihre Wange streifen und hob den Kopf. Im Dunkel über ihnen schimmerte ein schmaler goldener Streifen, der sich über die ganze Breite der Höhle zog.
    »David! Ein Riss!« Sie fasste nach dem Ärmel ihres Bruders und deutete nach oben.
    »Ich habe hier auch etwas Interessantes«, bemerkte David.
    Rian senkte den Blick wieder und schaute in die Richtung, in die ihr Bruder deutete. Eine riesige Kugel ruhte nicht weit von ihnen an der Höhlenwand. Von ihr ging das Pfeifgeräusch aus. Rian schickte den Glimmer dorthin. Braunes Fell wurde sichtbar, auf dem in der Mitte der Kugel zwei ineinander verschränkte schwarze Hände ruhten. »Der Steinfresser!«
    »Es scheint, als sei er jetzt erst einmal für eine Weile satt«, stellte David fest. Er streckte sich und rollte die Schultern. »Wenn wir keinen Ausgang finden, endet unsere Reise hier.«
    Rian kletterte einige Schritte weiter in die Höhle hinein. Sie ließ den Glimmer steigen und an der glatt abgebrochenen Felswand entlang in die Richtung schweben, in der nach ihrer Erinnerung der Ausgang der Höhle gewesen war. Etwas über der Höhe, auf der sie aus dem Tunnel gekommen waren, streifte das Licht eine Stelle, an der das Gestein schräg zurückwich. Rian steuerte die Glimmerwolke weiter nach oben. Der Fels war dort ausgebrochen, und das Schimmern erfasste schließlich ein Loch in der Größe eines Gangs.
    »Da ist es«, sagte Rian.
    »Zeig mir die Felswand darunter.«
    Rian senkte die Wolke ab, und David musterte den Fels eingehend.
    »Es könnte möglich sein, da hochzuklettern«, stellte er fest. »Ich sehe genug Absätze und Vorsprünge, an denen wir uns festhalten können.«
    »Schauen wir es uns näher an«, schlug Rian vor.
    Gemeinsam kletterten sie über die abfallende Trümmerlandschaft auf die Wand zu. Ein paar Steine lösten sich unter ihren Füßen und rollten davon. Rian hielt inne und lauschte dem Klackern, während die Steine über die Felstrümmer davonrollten und -sprangen. Schließlich kehrte wieder Ruhe ein. Doch gerade als Rian weiterklettern wollte, gab es ein erneutes Geräusch von abprallendem Stein. Es kam von sehr weit weg und, wenn Rian sich nicht irrte, von weit
unten.
    Die Elfe sah zu ihrem Bruder. Er wartete ein Stück über ihr, wo die Glimmerwolke am unteren sichtbaren Ende der Felswand schwebte.
    »David?«
    Der Elf hob den Kopf und sah zu dem Spalt in der Decke hinauf. »Der Bruch da oben scheint sich auch in der Tiefe fortzusetzen.«
    Rian kletterte vorsichtig weiter, bis sie neben ihm stand. Von dort konnte sie sehen, dass die Felswand mitnichten dort endete, wo sie es angenommen hatte. Stattdessen führte sie weiter hinunter, und eine Kluft trennte sie von dem Felsboden, auf dem sie standen. David warf einen Stein in den Spalt. Mehrere Sekunden verstrichen, ehe endlich ein Klacken zu hören war.
    »Soweit ich es sehen kann, zieht der Spalt sich über die ganze Breite der Höhle hin und noch in die Seitenwände hinein«, sagte er. »Zu breit, um zur Felswand zu springen, und zu tief zum Klettern.«
    Rian kaute auf ihrer Unterlippe und sah zu der Stelle hinauf, an der sie den Gang wusste. »Wenn wir nicht klettern können, müssen wir eben fliegen.«
    Sie zog den Schal der Lufttochter hervor und breitete das Tuch auf dem Stein aus. Es war so groß, dass sie ihren Oberkörper ganz darin hätte einhüllen können, und schimmerte selbst hier im Dunkel. Der Stoff schien auf den leisesten Windhauch zu reagieren, warf ständig Wellen und blieb niemals ruhig liegen. Rian strich mit den Händen darüber und spürte den eingewobenen Zauber. Mit geschlossenen Augen ertastete sie ihn und versuchte, seine Struktur zu begreifen, um zu lernen, wie sie ihn hervorrufen und verstärken konnte. Sie zuckte zusammen, als plötzlich eine

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