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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ersetzen. Er griff nach der Erinnerung, doch sie zerfloss unter seinen Händen, zerbröckelte wie ein altes Stück Papier.
    Zu lang!
Der Schreck jagte ihm bis in die Knochen.
Ich bin zu lange in dieser Gestalt gewesen... ich habe die Erinnerung verloren!
    Für Momente blendete Panik alle anderen Empfindungen aus. Es war erneut das aufblitzende Bild von Regiatus, das ihn zurück zu klarem Denken brachte.
    »Wenn du in Schwierigkeiten gerätst, nutzt es dir nichts, in Angst zu verfallen«, hörte er die Stimme des Älteren in seinem Geist. »Du brauchst in diesen Momenten deinen klaren Verstand. Leere ihn von aller Furcht, von allem Gefühl und fokussiere ihn ganz darauf, das Problem zu untersuchen, um Lösungen zu finden.«
    Ainfar atmete tief ein und wieder aus und zwang seinen Körper, sich zu entkrampfen. Einige Atemzüge weiter kehrte er zu dem Problem zurück, das vor ihm lag. Die Rückverwandlung ...
    Rückverwandlung! Ich brauche keine Gestalt! Ich kehre zurück!
    Wie hatte er das nur vergessen können? Wie hatte ein so grundlegender Teil seines Lebens aus seinem Bewusstsein entgleiten können, wenn auch nur für Augenblicke?
    Vielleicht, weil etwas in mir sich gegen die Rückverwandlung sträubt?
    Mit einem inneren Seufzen rollte Ainfar sich zusammen, schloss erneut die Augen und verbannte alle Bilder aus seinem Geist, ehe er die Energien freiließ, die seinen Körper formten.
    Das Ziehen und Zerren war schlimmer als bei den üblichen Verwandlungen der letzten Zeit. Sein Aufschrei aus einem noch ungeformten Mund ließ Hunderte kleine Schillerflügler aufsteigen, die sich an den Wänden und dem Dach der Zitadelle angesiedelt hatten, um sich an den Restschwingungen der Energien und Erinnerungen zu laben, mit welchen die Königin den Kristall geformt und geschwärzt hatte. Eine Ewigkeit lang war es, als hätten wilde Tiere ihre Zähne in Ainfars Glieder geschlagen und zerrten daran, um ein Stück von der Beute abzureißen, während ihm zugleich jemand bei lebendigem Leib die Haut vom Fleisch zog. Neu geformte Stimmbänder vibrierten unter einem Heulen, das sie nicht lange würden ertragen können und das in den neu geformten Ohren schmerzte. Endlich endete das Ziehen, und seine gequälten Nerven kamen zur Ruhe. Er öffnete die Augen, starrte auf die dunklen Muster, von denen die grüne Haut seiner Hand durchzogen wurde, auf die braunen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen.
    Ich
, dachte er.
    Er drehte sich auf den Rücken, ohne die Wolken über sich wahrzunehmen, flog nur mit seinen Händen über seinen nackten Körper, als wolle er jeden Fleck davon neu kennenlernen.
Ichichichichich
... Ein erleichtertes Lachen drang aus seinem Mund.
    »Ich!«
    Seine Stimme war rau von der langen Zeit, in der sie nicht benutzt worden war. Einen Moment fühlte er sich versucht zu singen, doch der Anblick der über ihm schwebenden Schillerflügler ernüchterte ihn. Er hob eine Hand, sah zu ihnen hinauf und wartete geduldig, bis eines der kaum daumengroßen Wesen sich aus dem Schwärm löste und auf seiner Handfläche niederließ. Es faltete seinen Flügel wie einen Kokon um den Körper und betrachtete den Tiermann aufmerksam.
    Auf den ersten Blick hätte man den Schillerflügler mit einem Blumenoder Seidenelfchen verwechseln können. Die sechs schillernden Flügel, welche das Licht in allen Farben brachen, setzten an einem schlanken hellen Körpern mit zwei dünnen Beinen und einem beweglichem Kopf an, aus dem zwei hellblaue Augen Ainfar anleuchteten. Damit endete die Ähnlichkeit aber bereits, denn Mund, Nase und Ohren fehlten, und im Gegensatz zu den Elfchen hatte dieses Wesen auch keine Arme. Mit den drei Krallen an seinen Füßen konnte es sogar kopfüber hängen.
    Schillerflügler ernährten sich ausschließlich von magischen Energien, das wollte Ainfar ausnutzen. In der Welt der Sterblichen würden sie sich instinktiv zu Leylinien hingezogen fühlen, und wo Leylinien waren, trafen sie früher oder später auf Tore. Sie würden die Energien spüren, die auf der anderen Seite warteten, und hindurchstoßen.
    Das hoffte er zumindest. Und da es die einzige Hoffnung war, die er im Moment sah, klammerte er sich daran fest.
    »Hallo, mein Kleiner«, sagte er sanft und streckte seinen Geist nach dem des Schillerflüglers aus.
    Eine milde Form von Intelligenz antwortete ihm.
Was bist du?
    »Ich bin ein Freund«, antwortete er und sandte das Bild eines anderen Schillerflüglers in den Geist des Wesens. »Wer bist du?«
    Das Bild,

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