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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Ende, zu scheitern? Weil sie einen Augenblick, einen winzigen Augenblick zu spät gekommen waren und sie nicht mehr schlafend vorgefunden hatten?
    Flieh, Ainfar!
    Das Netz ging in kleine Flammen auf, und Gwynbaen entwand sich Bandorchus Zugriff. Erneut entstanden Klingen in ihren Händen, doch sie wirkten seltsam matt. Gwynbaens Kräfte neigten sich dem Ende zu, während Bandorchu, frisch aus ihrem Schlaf erwacht, erholt und voller Energie aus den eingesogenen Seelen war.
    Nein! Ich lasse Euch nicht allein!
Er erhob sich hinter der Königin, berührte ihre Schulter und ließ ihr Kraft zufließen. Einen Moment spürte er, wie sie die Energie gierig aufsog. Im nächsten Moment straffte sich ihre Gestalt, und sie blockte ihn. Er fühlte sich, als habe sie ihn körperlich zurückgestoßen. Eine schimmernde Wand, papierdünn nur, baute sich zwischen ihr und ihrem dunklen Gegenstück auf, das sich nun ebenfalls Gestalt gab. Mit Grauen erkannte Ainfar, dass Bandorchu Gwynbaen haargenau glich, bis auf die schneidende Kälte in ihrem Blick.
    Flieh, ich befehle es dir
, hallte es erneut in ihm.
Dieser Karnpf ist verloren. Ich kann sie nur noch aufhalten, bis du fort bist.
    Verzweiflung stieg in Ainfar auf. Er hatte alles auf diesen Kampf gesetzt und verloren. Was nützte es ihm, wenn er entkam? Er war verraten, seine Geheimnisse waren aufgedeckt. Besser, er starb schnell, als dass er sich ewig in seiner eigenen Feigheit wand.
    Wo Leben ist, ist Hoffnung, Ainfar! Geh!
    Sie wandte ihm den Kopf zu, während ihre Hände unaufhörlich weiter das Feld woben, das sie beide schützte. Auf der anderen Seite fuhr Bandorchu mit scharfen Krallen darüber. Als sei es nur dünnes Papier, schälte es sich Schicht für Schicht zur Seite, wo sie es berührte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Gwynbaens Kräfte zu Ende gingen.
    Flieh.
    Er spürte, wie ihn etwas packte und herausriss. Im Bruchteil eines Augenblicks wurde er durch die Wände der Gedankenzitadelle geschleudert, als hätten sie niemals Substanz besessen, und trieb wieder hinaus in das Leuchten, dessen Gold matt und von dunklen Schlieren durchsetzt wirkte. Heftig wurde er aus Gwynbaens Körper hinausgestoßen und kehrte mit einem Ruck in sich selbst zurück. Die Hände der Königin glitten aus seinen, und die letzte Verbindung zwischen ihnen brach. Schmerz durchzuckte Ainfar, als er auf dem kalten Boden aufschlug, doch es war nicht so sehr der Schmerz des Sturzes als der der Trennung. Der Tiermann krümmte sich, rollte sich ein und presste die Augen zusammen.
    Leises Summen drang in sein Bewusstsein.
    Die Wächter!
    Noch hielt sie Gwynbaens Gebot, doch sobald ihre Macht versiegte und Bandorchu durchbrach, war es zu spät für ihn. Während Ainfars Geist weiter tief in seinem Inneren zusammengekrümmt wimmerte, übernahmen seine Instinkte die Kontrolle.
    Ainfar sprang auf und sah sich gehetzt um. Gwynbaen war auf den Diwan zurückgesunken, die Augen halb geschlossen. Zuckungen durchliefen ihren Körper, die ein beredtes Bild vom in ihr tobenden Kampf um die Herrschaft gaben.
    So schnell, wie er es wagte, ohne die Aufmerksamkeit der Wächter zu erregen, ging Ainfar zur Tür und legte die Hand daran. Ein magischer Schutz lag darüber, doch er schien nur für das Eintreten zu gelten, nicht für das Verlassen des Raumes. In jedem Fall musste er es darauf ankommen lassen.
    Ainfar öffnete die Tür, trat hinaus und rannte los.
    Ein Schrei erschütterte die Zitadelle, ließ Kristallstaub aus Ritzen und von Absätzen auf die Bewohner herabrieseln. Ainfar stolperte und fing sich nur mit Not.
Weiter! Jetzt nur nicht innehalten.
Den Wohnbereich der Königin hatte er bereits verlassen, doch unzählige Gänge und Treppen lagen noch vor ihm, ehe er das Tor erreichen würde. Das Tor und die Wächter.
    »Verräter!«
, hallte es so laut durch die Gänge, dass alle Anwesenden sich die Ohren zuhielten.
»Fangt ihn! Schlagt ihn in Fesseln! Schleppt ihn vor mich! Lasst ihn nicht entkommen!«
    Und im gleichen Moment blitzte sein Bild, Ainfars Bild, in den Köpfen aller auf, die sich in der Zitadelle befanden. Seine Flucht hatte zwar Aufmerksamkeit erregt, doch bisher hatte niemand versucht, ihn aufzuhalten, da kein Verfolger erkennbar gewesen war. Jeder hatte wohl gedacht, er habe einen dringenden Auftrag. Doch nun richteten sich alle Blicke auf ihn, berechnend, begierig. Er konnte ihre Gedanken spüren.
    Wer den Verräter fängt, wird in Bandorchus Gunst steigen
...
    Schlingen fuhren zwischen seine

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