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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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auf ihrer Hand zu einem kleinen Ball zusammen. Die Altmutter hielt Rian das Tierchen hin.
    »Da. Ein Steinfresser. Leicht zu ernähren, wie der Name schon sagt, und gelegentlich sogar zu etwas nütze – und sei es nur als Handschuh. Geschenkt. Wagt nicht, ihn abzulehnen.«
    Rian wagte und wollte es nicht. Vorsichtig streckte sie eine Hand aus und strich über das fellige Etwas. Der Steinfresser drückte ihr seinen Rücken entgegen, und ein tiefes Schnurren erklang. Die Alte drehte die Hand, und Rian fing das Tierchen auf. Es zuckte nicht einmal mehr, sondern schnurrte ununterbrochen weiter, während Rian es kraulte.
    »Und jetzt wird es Zeit, dass ihr verschwindet«, sagte die Alte. »Verabschiedet euch. Ach, alles dummes Zeug!
Wir
gehen!« Sie erhob sich, kam einen Schritt auf sie beide zu, und ehe Rian wusste, was sie vorhatte, umfasste bereits eine knochige Hand ihren Arm, und die andere ergriff David. Im nächsten Moment wurde es dunkel um sie. Rian stolperte – und plötzlich stand sie in der Kälte. Schützend drückte sie den Steinfresser an sich und zog ihren Mantel zusammen, ehe sie sich umsah.
    Sie befanden sich auf einem verschneiten Hügel und schauten auf eine im Mondlicht glitzernde Landschaft hinunter, durch die sich ein kleiner Fluss schlängelte. Birken säumten das Ufer und neigten sich im kalten Nachtwind. Weitere Bäume und mit Schnee beladene Büsche teilten das flache Land zu beiden Seiten in viele einzelne Äcker auf. Weiter weg war ein dunkler Umriss gegen den Himmel sichtbar, ein Wald oder weitere Hügel, und verstreut über der Landschaft blinkten die Lichter von Wohnhäusern auf.
    Die Alte tippte Rian an und deutete zum Fuß des Hügels. »Da unten liegt euer Boot an einem alten Steg, sichtbar nur für Elfenaugen. Fort jetzt; die Aufgabe ist erfüllt, die Fahrt geht weiter.« Sie kicherte leise. »Die Zeichen mehren sich, dass die Welten zusammenrücken. Außerdem habe ich Gerüchte gehört, laut denen euch meine Schwester Rache geschworen hat. Vermutlich feilt sie bereits an einem Plan, um euch abzufangen, wenn ihr von hier aufbrecht. Je früher ihr also fahrt, umso weniger Zeit hat sie für ihre Ränke.«
    Die Trollmutter nickte hinunter in das Flachland. »Ich habe euch zum nördlichsten Punkt meines Reiches gebracht. Nutzt den Vorsprung, den ihr gewonnen habt. Und jetzt macht, dass ihr wegkommt.«
    Sie schlurfte zu dem Baum hinter ihr und zog an einem Ast. Eine mannshohe Klappe sprang im Stamm auf. Die Alte verschwand im Inneren des Baumes, und hinter ihr fiel die Klappe wieder zu. Nichts verriet mehr, dass hier vor Augenblicken noch ein Tor in die Anderswelt offen gestanden hatte.
    Rian lehnte den Kopf an Davids Schulter. »Woran denkst du?«
    David lächelte schief und senkte den Kopf. »Ich sollte jetzt vermutlich sagen, an unsere Heimat, das Schicksal der Welten und die Gefahren, die vor uns liegen. Ich sollte darüber nachdenken, was für Fallen Birte für uns ausheckt und wie wir ihnen ausweichen oder entgegentreten können.« Er atmete durch und hob den Kopf wieder. »Aber in Wahrheit denke ich an Nadja. Und an das Kind.«
    Rian sah ihn an und schob eine Strähne aus seinem Gesicht, die der Wind dorthin geweht hatte. »Ist es überhaupt wichtig, ob es deines ist?«
    »Auf eine Weise ja und dann auch wieder nicht. Ich weiß es nicht. Wenn ich mir vorstelle, wie Alebin ...«
    »Solange du es nicht sicher weißt, solltest du dir deine Gedanken nicht damit vergiften.«
    David nickte. »Ich weiß. Aber manchmal ist es schwer, nicht an etwas zu denken. Je mehr man einen Gedanken vermeiden will, desto mehr drängt er sich nach vorne.«
    Rian strich über Davids Arm. »Komm! Es wird Zeit, dass wir unsere Gedanken mit anderen Dingen beschäftigen.« Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, und er nahm sie. Wie in der Zeit ihrer Kindheit gingen sie Hand in Hand durch den vom Wind aufgewirbelten Schnee den Hügel hinunter.
    Ein schneidend kalter Wind pfiff über die schneebedeckte Tundra und überzog hier und da kleine Tümpel am Rand des Flusses mit einer Eisschicht. Rian bemerkte wenig von der Kälte. Am Bug teilte sich die Luft und umströmte das Schiff, während die Segel von einem warmen Südwind gefüllt wurden, der auch das Cockpit überstrich. So vermieden die Elfen, gegen den Nordwind aufkreuzen und das Boot ständige Manöver fahren lassen zu müssen.
    Sie waren einem langen Fluss nach Norden bis zu einem Gebirge gefolgt und dann in der Anderswelt am Fuß der Berge entlanggefahren,

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