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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ehe sie in die Menschenwelt zurückgewechselt waren. Inzwischen führte sie der Kalte Strom häufiger durch Seen als über Flussläufe. Das Land hier oben war ähnlich stark von wassergefüllten Schneisen und Löchern durchsetzt wie der Süden Schwedens. Bald würden diese in die Fjorde der Nordküste übergehen.
    Rian saß an der Pinne, hielt das Boot im Fahrwasser des stetig breiter werdenden Flusses und warf nebenbei dem Steinfresser kleine Steine aus ihrer Tasche zu. Er riss das Maul zum Fangen fast so weit auf, wie er groß war, und zermalmte seine Beute mit lautem Knirschen und Schmatzen.
    David saß vorne im Cockpit und spähte den Fluss hinunter. »Ich glaube, dort vorne kommt wieder ein Staudamm. Hoffentlich haben sie dort eine Möglichkeit, Schiffe zu transportieren. Ich habe keine Lust, das Boot schon wieder herauszunehmen und über Land zu schieben.«
    »Es war doch spaßig, den Leuten zu erklären, dass es nur eine Filmkulisse ist«, neckte Rian ihn.
    David schüttelte den Kopf. »Manchmal frage ich mich, warum wir uns überhaupt die Mühe machen, Erklärungen abzugeben. Die meisten Menschen pressen ohnehin alles, was sie sehen, in das enge Gebäude ihrer eigenen Weltanschauung. Niemand kommt auf die Idee, dass wir Dinge tun, die sie nicht können.«
    »Sicher. Aber so macht es mehr Spaß.« Rian zwinkerte ihm zu und versuchte dann ebenfalls, durch die im Wind treibenden Schneeflocken zu erkennen, was vor ihnen lag. Der Fluss war tatsächlich bereits wieder eher ein See. Ob es ein natürlicher oder ein künstlicher war, musste sich allerdings noch zeigen.
    Gerade als Rians Steinvorrat sich dem Ende zuneigte, entdeckten sie die Staumauer. Die Ufer kamen sich dort sehr nah, und Rian konnte am einen Ende der Mauer ein flaches Gebäude erkennen. Sie deutete darauf.
    »Legen wir dort an«, schlug sie vor. »Wenn es irgendwo eine Stelle gibt, an der wir das Boot gut aus dem Wasser nehmen können, sind die Chancen in der Nähe eines Gebäudes vermutlich höher.«
    David zuckte die Achseln. »Mach es so, wie du es für gut hältst.«
    Rian brachte das Boot auf den neuen Kurs. Wenig später sahen sie, dass nahe beim Haus ein Pontonsteg in den See hinausragte, den sie zum Anlegen benutzen konnten. Während sie auf ihn zuhielten, kamen drei Gestalten aus dem Haus. Die vorderste trug einen dunklen Anorak und eine pluderige dunkle Hose, die anderen weiße Schneeanzüge. Alle drei hatten ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Die erste winkte und lief auf den Steg hinaus, um beim Anlegen zu helfen. Rian löste die Segel, und als das Boot langsam am Steg entlangtrieb, warfen die Zwillinge ihrem Helfer eine Leine zu und sprangen selbst mit den anderen Leinen hinüber.
    Nachdem das Boot am Steg befestigt war, streckte sich Rian und ging zu ihrem Helfer, der die mittleren Leinen festgemacht hatte. Überrascht erkannte sie, dass unter dem Anorak eine junge Frau steckte. Sie hatte die Gesichtszüge einer Samin, was so weit im Norden nicht verwunderlich war. Das Volk der Samen lebte überall verstreut, in seinem ureigensten Land, egal welchen Staaten der Boden jetzt auch angehörte.
    Die schwarzen Augen der Frau waren mandelförmig, die Wangenknochen stark ausgeprägt, und glänzendes schwarzes Haar war unter der fellbesetzten Kapuze zu erkennen. Sie lächelte mit blitzenden weißen Zähnen und streckte eine behandschuhte Hand aus. Rian nahm einen leichten Duft süßen Parfüms wahr.
    »Hej! Wo kommt ihr denn her, zu dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter?«, fragte die Frau.
    Rian nahm die Hand und drückte sie kurz. »Danke für die Hilfe! Wir sind David und Rian, und wir wollen jemanden im Norden besuchen.«
    »Da hättet ihr besser den Zug genommen. Aber egal, kommt jetzt erst mal in die Wärme! Ich habe gerade Tee gekocht, es sollte auch genug für euch dabei sein.« Sie deutete auf das Haus.
    David war inzwischen auch herangekommen. Er blinzelte, als wäre ihm Schnee in die Augen geraten. Die Frau hielt ihm ebenfalls die Hand hin, und als er sie nahm, weiteten sich seine Nasenflügel. Rian spürte den Schock, der ihn durchfuhr, körperlich. Sie ahnte, dass er etwas erkannt hatte, was ihr bisher verborgen geblieben war. Irgendetwas stellte eine Gefahr dar. Nach außen hin ließ er sich jedoch nichts anmerken.
    »Tee klingt gut«, meinte er. »Wir müssen nur eben noch die Segel bergen.«
    »Außerdem würde ich gerne ein paar Sachen aus der Kajüte holen«, fügte Rian hinzu. »Aber du musst nicht so lange in der

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