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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Kälte warten. Geh schon zurück zum Haus, wir kommen gleich nach.« Sie lächelte ihr unbekümmertstes Lächeln und sprang zurück auf das Boot. David nickte der Frau kurz zu und folgte Rian dann.
    »Es ist Birte«, raunte er ihr in dem kurzen Moment zu, da sie beide dicht beieinander im Cockpit standen. »Wir müssen zur anderen Seeseite.«
    »Gut«, antwortete Rian. »Ich kümmere mich um das Vorsegel«, sagte sie lauter und kletterte nach vorne.
    Die Frau beobachtete sie vom Steg aus, die Hände in die Ärmel ihres Anoraks geschoben. Sie machte keinerlei Anstalten, zum Haus zurückzugehen. Während Rian so tat, als mache sie sich am Vorsegel zu schaffen, löste sie mit leichten Bewegungen ihrer Finger die beiden Vorleinen dort, wo sie am Boot befestigt waren. David tat im Schutz des Großsegels das Gleiche mit den Achterleinen.
    »Meine Finger sind zu kalt, um richtig zu arbeiten«, sagte er dann laut und duckte sich unter dem Großbaum hindurch wieder zur Stegseite. »Könntest du uns vielleicht helfen?«
    Die Frau lächelte David an und sagte: »Natürlich, gerne!«
    David stellte einen Fuß auf den Steg, scheinbar um der Frau an Bord zu helfen. Doch in dem Moment, da sie das Boot betreten wollte, stieß er ab. Er klatschte in die Hände, und die Segel stellten sich so, dass der Nordwind hineinfasste. Das Boot legte sich zur Seite und schoss nach vorne, auf den See hinaus. Mit einem Aufschrei stürzte Birte ins eisige Wasser. Kurz versank sie unter der Wasseroberfläche und tauchte dann strampelnd wieder auf.
    »Verdammtes Elfenpack!«, brüllte sie mit einer Stimme, die nicht mehr viel mit der freundlichen Tonlage von zuvor zu tun hatte. »Ich kriege euch noch!«
    David sprang zur Pinne und steuerte das Boot entlang der Staumauer auf das andere Ufer zu. Vom Cockpit aus beobachtete Rian, wie sich Birte an einer ihrer Leinen zum Anleger zog. Die beiden anderen Gestalten, in die nun ebenfalls Bewegung gekommen war, halfen ihr aus dem Wasser. Birte schrie immer noch, doch Rian konnte ihre Worte nicht mehr verstehen.
    »Ich habe ihren Geruch erkannt«, erklärte David, ehe sie fragen konnte. »Die Magie, mit der sie mich gebunden hat, liegt zu einem Teil in ihrem Duft. Wenn ich bedenke, dass ich beinahe ...« Erneut runzelte er die Stirn, drehte den Kopf und sah zur Staumauer.
    Rian spürte einen Widerstreit in ihm. Hatte er etwa ein schlechtes Gewissen? Wie viel Elf war noch in ihrem Bruder?
    Sie schob das Gefühl beiseite. Sie hatten jetzt wichtigere und dringendere Probleme.
    Das Boot rauschte durch das Wasser und hinterließ eine Spur aus Gischt. Am anderen Ufer steuerte David so dicht an die Felsen heran wie nur möglich, ehe er die Segel wieder loswarf. Die Zwillinge sprangen auf die Felsen und kletterten, so schnell es ging, zum Staudamm, während das Boot mit knatternden Segeln zurückblieb und langsam auf die Staumauer zutrieb.
    Als sie den Weg auf der Krone der Mauer erreichten, spähte Rian zum anderen Ufer.
    »Nichts zu sehen bisher.«
    »Umso besser«, sagte David. »Wir müssen alle Energien für das Boot aufwenden.« Er faltete die Hände und zog sie mit einem Ruck auseinander. Zwischen seinen Handflächen spannten sich goldene Fäden.
    Rian griff in die Fäden, zog sie weiter und verwob sie. Erneut schloss und öffnete David die Hände, er spannte weitere Fäden, die Rian aufgriff und in das schillernde Netz, das sich um sie in der Luft bildete, einwob. Schließlich warfen sie die magischen Stränge in einer gemeinsamen Bewegung auf das Schiff.
    Das Gewebe legte sich um das Boot und ließ dessen Konturen sacht aufglühen. Dann erhob sich das Gefährt aus dem Wasser und schwebte, goldumglitzert wie von Sonnenstäubchen, über die Mauer. Kein Lüftchen bewegte mehr die Segel, obwohl Rian den Wind noch immer deutlich in ihrem Rücken, auf ihrem Gesicht und ihren Händen spürte. Kleine Eiskristalle peitschten von Zeit zu Zeit schmerzhaft über ihre Haut. Im Moment hätte sie alles für den heißen Tee gegeben, den Birte ihnen angeboten hatte.
    Endlich erreichte das Boot die andere Seite der Staumauer, und sie konnten es wieder sinken lassen. Rian erschrak, als sie sah, dass mehrere Punkte sich vom anderen Ende der Mauerkrone her auf sie zubewegten. Das waren beileibe nicht nur die drei, die sie zuvor gesehen hatten. Für einen Moment ließ ihre Konzentration nach, und das Boot sackte ein Stück durch.
    »Rian!«
    Sie riss ihren Blick von den näher kommenden Gegnern und konzentrierte sich wieder auf

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