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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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konzentrieren, der ihn befreien sollte.
    Was hat sich verändert?
    Er fühlte sich erschöpft, viel zu müde, und der Schmerz war momentan doch stärker als sein Wille, hämmerte in seinem Schädel, brannte wie ein tosendes Feuer in seinem Leib. Trotzdem tastete er mit seinen Gedankenfühlern langsam hinaus, suchte nach dem Anker, der ihn aus dem reißenden Sog gezerrt hatte.
    Gleichzeitig testete er seine Muskeln. Nach der kurzen Anspannung vorhin musste er nun langsam und gezielt wieder die volle Kontrolle darüber gewinnen; ganz egal, wie weh es tat. Dann …
    Ah
.
    Unter der Kapuze formte sich ein Lächeln in beginnender Kälte.
    Hab ich dich
.
    »Hat er sich bewegt?«, flüsterte Pirx aufgeregt. »Da hat was gerasselt …«
    »Nur ein Muskelzucken«, antwortete Grog. »Er ist nicht bei sich. Andernfalls müsste er entsetzliche Schmerzen fühlen, so, wie er da hängt, nach der langen Zeit. Sein eigenes Gewicht müsste ihn schon fast erdrückt haben. Das könnte selbst er nicht verbergen, und nicht so völlig schlaff bleiben.«
    »Er ist immer noch total gruselig.« Pirx erschauerte. Seine vorherige Hochstimmung war völlig verflogen. Am Tod des Getreuen wollte er nicht teilhaben. Noch weniger wollte er selbst sterben. Zuvor war er bereit gewesen, mit dem Leben abzuschließen, aber jetzt hatte sich alles geändert …
    Die beiden fuhren zusammen, als ein Tentakel aus dem versteckten Lager hervorschoss, einen der halb toten Gefangenen packte und zu sich in die Dunkelheit zerrte. Ein schauerliches Knacken ertönte, dann ein Reißen und Knirschen. Pirx schloss die Augen. Sein Magen drehte sich um, ihm wurde übel, und er drehte sich zur Seite. Aber er hatte schon lange nichts mehr in sich, was er von sich geben konnte.
    Gleich darauf holte der Tentakel den zweiten Gefangenen, und die grässlichen Geräusche wiederholten sich. Jetzt waren nur noch die beiden Kobolde übrig.
    Grog zitterte am ganzen Leib. Bisher war er tapfer gewesen, doch nun verließ ihn aller Mut. So deutlich vor Augen geführt zu bekommen, wie auch er bald enden würde, raubte ihm jegliche Würde. Er fing an zu weinen.
    Das rüttelte Pirx erst recht auf. Er versuchte, seinen alten Freund zu trösten, wobei ihm allerdings die passenden Worte fehlten. »Es wird alles wieder gut« wäre wohl genauso wenig angebracht gewesen wie: »So schlimm ist es gar nicht.« Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den Grogoch stumm zu streicheln und zu tätscheln.
Reiß dich zusammen, Grog
, dachte er traurig,
sonst fang ich auch noch an
.
    Aber Pirx wollte nicht verzagen, nicht mehr. Sein Widerstand war neu entfacht; das Wissen über das Schicksal des Getreuen spornte ihn an. Er spitzte die Ohren, als er von Skyllas Lager plötzlich ein lautes Platschen hörte. Hastig rüttelte er an Grogs Arm. »Hast du das gehört? Sie ist weg! Ins Meer raus, wahrscheinlich holt sie Nachschub!«
    »Na und?«, sagte Grog weinerlich. »Dann dauert es eben länger, aber was ändert das?«
    »Na, zum Beispiel, dass wir jetzt versuchen, von hier abzuhauen! Verflixt, Grog, wir müssen den anderen sagen, dass der Getreue hier hängt! Fanmór muss es erfahren, dann wird er ihn zu sich holen und nach Annuyn schicken, und dann kann Bandorchu im Schattenland verrotten!«
    »Und wie willst du das anstellen? Wie oft willst du noch gegen eine Wand anrennen? Du hast wohl den Verstand eines Huhns gefressen!«
    »Aber wir sind doch jetzt in einer anderen Höhle, und Skylla ist nicht da!« Wütend keifte Pirx los, wurde immer aufgebrachter. Er wollte freikommen, jetzt oder nie. »Ich denke nicht daran, aufzugeben und Trübsal zu blasen!«
    »Und wer hat vorhin gesagt …«
    »Vorhin, vorhin! Da wusste ich noch nicht, dass Kapuze dort hängt!«
    »Das wird nichts, Pirx.«
    Der Pixie untersuchte seine Ketten und nickte eifrig. »Keine Magie, Grog, und nicht mal Eisen! Das sind ganz normale Elfenketten! Anscheinend kommen hier immer nur Halbtote an, aber wir sind noch fit und
ganz
lebendig!« Er fing an, die Manschetten abzutasten, grübelte laut, schimpfte und fluchte.
    »Hör doch endlich auf damit!«, rief Grog. »Lass mir noch ein bisschen Würde.«
    »Hat sich was mit Würde!« Pirx wandte sich dem Freund zu, packte ihn an der Schulter und rüttelte ihn heftig. »Ich will hier raus, kapierst du? Ich hab keine Lust, bei lebendigem Leib gefressen zu werden, mir reicht, was ich da vorhin gehört habe!«
    Doch Grog blieb völlig ungerührt.
    »Hast du mir wenigstens zugehört?«, zeterte der

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