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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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setzte er Pirx fast behutsam neben dem Kobold ab. Dann richtete er sich wieder zur vollen Größe auf und verschränkte die Arme vor der mächtigen Brust. »Was soll ich nun mit euch machen? Ihr habt mich gerettet, das verpflichtet mich zu Dank. Doch eure Weigerung, den Handel mit mir einzugehen, erzürnt mich. Ich brauchte nur den Fuß zu heben und könnte euch beide mit dem Stiefelabsatz zerquetschen.«
    Grog legte den Arm um Pirx und zog ihn an sich. »Keinen Handel«, wiederholte er. »Wir haben keine Seele, die wir verkaufen können. Aber wir haben unsere Ehre.«
    »Seit wann gilt die etwas unter Elfen?«, sagte der Getreue spöttisch.
    Pirx’ Stacheln stellten sich steif auf und durchbohrten beinahe Grogs Arm. »Du …«, begann er erzürnt, »du grausiges Ungeheuer, selbst für einen wie dich mag es so was wie Ehre geben, oder du bist nicht von dieser oder einer anderen Welt!«
    »Was mir nicht dienlich ist, wende ich nicht an«, sagte der Mann ohne Schatten kalt. »Genug jetzt.«
    »Ja, genug!«, rief der Igel schrill. »Wir werden …« Doch dann erstarrte er mitten im Wort. Auch Grog konnte sich nicht mehr rühren. Ein Bann hielt beide fest. Die eisige Aura des finsteren Geschöpfes umhüllte sie jetzt zur Gänze.
    »Ich bin letztlich doch amüsiert«, bemerkte der Getreue. »Zwei dumme kleine Narren zeigen Stolz. Und törichten Mut, sich gegen mich zu stellen. Nun gut. Geht ihr den Handel nicht freiwillig ein, zwinge ich euch eben dazu. Denn dies ist der Preis.« Er ging in die Hocke, und sein Umhang schloss sich halb um die beiden Kobolde, als er eine Hand auf Pirx’ schmächtige Schulter, die andere auf Grogs haarigen Arm legte. »Ich schenke euch einmal euer Leben, jetzt und in diesem Moment, aus Dank, weil ihr mich gerettet habt. Und ich schenke euch zum Zweiten euer Leben bis auf Weiteres. Weder ich noch meine Untergebenen werden euch anrühren. Doch das verpflichtet euch dazu, meinen Auftrag auszuführen, sobald ich den Gefallen einfordere, den ihr mir dafür schuldet. Haben wir uns verstanden?«
    Die beiden starrten ihn aus kummervollen Augen an. Langsam, beschwerlich nickten sie; sie konnten es nicht verweigern.
    »Gut«, äußerte der Getreue zufrieden. »Warum nicht gleich so? Der Handel gilt auf Elfenwort. Und damit ihr auch wisst, wie ernst es mir ist, noch dazu bei eurer Ehre, die ihr vorhin so pathetisch ins Feld geführt habt. Damit seid ihr auf Gedeih und Verderb gebunden. Wenn ihr diesen Schwur brecht, gibt es keinen Platz für euch in Annuyn und keine Fürbitte. Erneut frage ich euch: Haben wir uns verstanden?«
    Sie nickten zitternd, nun ohne Zwang. Sie hatten keine Wahl mehr.
    »Also schön, so ist es besiegelt. Dann werden wir …«
    Ein schriller Schrei ließ seine Worte untergehen. Skylla war eingetroffen, ohne dass einer von ihnen sie bemerkt hätte. Ihr Schatten kroch flackernd über die Felswände, noch bevor sie selbst sichtbar wurde.
    Umgehend verlor der Getreue das Interesse an den Kobolden. »Gerade richtig!«, schallte seine hohle, heisere Stimme durch die Höhle. Er erhob sich und drehte sich um. »Nun werden wir abrechnen, meine Teuerste. Ich bin äußerst ungehalten über diese Art der Behandlung!«
    Die beiden Kobolde wichen in die Schatten der Felsen zurück. »Das kann er doch nicht wagen«, wisperte Pirx.
    »Nichts könnte ihn jetzt noch aufhalten …«, gab Grog zurück.
    Zitternd machten sie sich ganz klein, während Skylla weiter in die Höhle kam. Zum ersten Mal sahen sie das Ungeheuer, von dem sie bisher immer nur die langen Tentakel erblickt hatten. Sie sahen den perfekt geformten Oberkörper einer Frau, die einst ein Mensch gewesen und längst riesenhaft vergrößert war. Viele Meter lange, mit Tang und Algen verfilzte Haare hingen in nassen Strähnen von ihrem Kopf herunter, Pfützen sammelten sich um sie. Das zur hasserfüllten Fratze verzerrte Gesicht mit den scharfen Reißzähnen barg nur noch eine weit entfernte Erinnerung an jene Schönheit, die einst den Neid Kirkes erweckt hatte. Skyllas Unterleib aber war grotesk entstellt; sechs auf jeweils zwei Pfoten gestützte, zähnestarrende Hundeköpfe wuchsen daraus. Ebenso entstellt waren ihre Arme, die nun die sich magisch verlängernden und beliebig verformbaren Tentakel bildeten, welche sich bis zum Umfang eines Baumstamms aufblähen konnten.
    »D… d… die da vielleicht …?«, stotterte Pirx, riss sich das rote Mützchen vom Kopf und stopfte es sich in den Mund, um nicht laut zu schreien.
    »Die war es

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