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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Grenzgänger wie du und eine Halbelfe. Außerdem trage ich ein Elfenkind in mir. Und was sonst noch alles … ich weiß es nicht.«
    »Ich … ich hätte nie gedacht, dass es euch wirklich gibt. Ich meine, ich bin davon ausgegangen, dass ich irgendwie eine andere Dimension betrete oder so was. Ich bin nicht abergläubisch wie die Alten und gebe nicht viel auf diese Geschichten.«
    Nadja lächelte. »Da ging es mir auch mal so wie dir. Und dann
siehst
du es plötzlich und fühlst dich wie im Märchen. Doch es ist alles wahr.«
    »So, wie ich deinen Vater vorhin sah …«, sagte Max schüchtern, »das konnte keine optische Täuschung gewesen sein. Er war echt. Und kein Mensch mehr, das konnte ich deutlich in seinen Augen sehen. Wie alt mag er sein?«
    »Über zweitausend Jahre.« Sie hatten das Auto fast erreicht, und Nadja machte eine beschwichtigende Geste. Besser, jetzt nicht weiter darüber zu reden.
    »Beeilt euch!«, rief Fabio. »Ich will hier keine Wurzeln schlagen. Das habe ich hinter mir gelassen, und es war keine angenehme Erfahrung.«
    »Wie meint er das?«, flüsterte Max Nadja zu.
    Sie winkte lachend ab. »Das würde zu lange dauern. Glaub es ihm einfach.«
    Max hielt sich an Nadjas Empfehlung, so zu tun, als wäre nichts geschehen, und so fuhren sie weiter, wieder Richtung Norden über Montelaguardia zum Bett des Kalten Flusses, der sich durch erkaltete Lavaströme gefressen hatte. Max stellte den Wagen ab, und dann ging es über ein Felsplateau mit blühenden Oleandern, betörend duftenden Feigen, Mandelbäumen und ein paar verstreuten Oliven. Im Hintergrund ragte wie immer der Ätna empor, doch viel näher, auf den Hügeln und kleinen Bergen ringsum wuchsen urige Bergdörfchen in die Höhe, wie im Mittelalter. Nicht selten stand auf der höchsten Erhebung die Ruine eines Kastells.
    Dennoch kam Nadja dieses Fleckchen Erde sehr abgeschieden vor. »Hierher kommen nicht oft Menschen, oder?«
    Max schüttelte den Kopf. »Nur Touristenführer kleiner Unternehmen. Die Sizilianer interessieren sich nicht dafür. Doch es wird euch gefallen, und ich denke, es ist auch wichtig, dass ihr es im Ganzen seht.«
    Gleich darauf wusste Nadja, was er meinte.
    Mitten in den Felsen gab es plötzlich einen Einbruch, und die Schlucht des Alcántara begann.
    An dieser Stelle war sie noch sehr klein. Der Fluss schlängelte sich aus einer idyllischen Aue heran, die hauptsächlich von blühenden Oleandern und knorrigen Feigen gesäumt wurde. Er war tiefblau und eiskalt. Als Nadja zwei Fingerkuppen hineinhielt, spürte sie ein Kribbeln, als stächen tausend Nadeln auf sie ein.
    »So kalt ist er auch im August«, erläuterte Max. »Er erwärmt sich nie.«
    »Und vereinigt sich irgendwann mit all den anderen Kalten Flüssen rund um den Erdball«, sagte Fabio. Er ging neben Nadja in die Hocke und zog ein kleines Fläschchen aus der Jackentasche, in das er Flusswasser füllte. »Nicht einmal das Meer kann seine Strömung ganz zerstören, sie führt einfach am Grund weiter.«
    »Ja, das vermutet in gewisser Weise auch die Wissenschaft«, bestätigte Max. »Es ist wie ein Netzwerk.«
    »Was auch sonst? Es sind magische Straßen. Auf ihnen reisten die Elfen früher gern, wenn sie sich im Menschenreich aufhielten. Die Flüsse boten natürliche Grenzen.«
    »Ähm … und wie ist das mit dem Acheron?«
    »Auch die Totenflüsse sind ein Teil davon.«
    Nadja hörte nur mit halbem Ohr hin. Sie folgte der Flussrichtung und schaute fasziniert auf die sich rasch verbreiternde Basaltschlucht, die an dieser Stelle nur wenige Meter tief war, schließlich aber gut fünfzig Meter steil abfiel – bei manchmal nur fünf Metern Breite. Der Fluss wand sich in engen Katarakten und Wasserfällen hindurch, mit zum Teil atemberaubender Geschwindigkeit und schäumenden Wirbeln.
    Die fast weißen Felsen, die Farbtupfer der Oleander, der atemberaubende Duft der Feigen und der blaue Fluss … ein wunderschöner Ort, der zum Verweilen und Träumen einlud.
    Fabio ging bis ganz vor an den Rand, wo der Fluss über eine Stufe hinabfiel, und streckte die Hände aus. »Er hat nichts von seiner Kraft verloren«, bemerkte er. »Und ich sehe … Ja, wir sind auf dem richtigen Weg!«
    Plötzlich hatte er es eilig. Bevor Nadja Fragen stellen konnte, hastete er zum Auto zurück, und den beiden jungen Leuten blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    »Fahr uns zum Eingang der Gola dell’Alcántara«, sagte Fabio. »Dort werden wir endlich eine Spur

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