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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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die Aufnahmen später anschauten.
    Polizisten liefen nun aufgeregt zusammen, empörte Palastwächter in militärischer Uniform, die mit heftig rudernden Armen versuchten, ihn wegzuscheuchen. Und das war noch nicht alles. Misstönend gurrend flatterten fette Tauben um ihn herum. Er überlegte kurz, sie gebraten zu seinen beiden Gehilfen zu schicken, das war seiner Ansicht nach ihre beste Existenz- und Darreichungsform. Dann entschied er, die lästigen Vögel zu ignorieren, auch wenn es ihm schwerfiel.
    Der Getreue streckte die Fühler aus, stutzte, machte jedoch weiter. Er spürte die Anwesenheit einer altmagischen Wesenheit, die er hier nicht erwartet hätte und die verantwortlich für eine beginnende Veränderung war, doch er hatte auch hierfür keine Zeit, sich darum zu kümmern.
    Das Feuer loderte in ihm, während er die letzten Linien entlang suchte, und das Wasser verdampfte inzwischen bereits, noch bevor es ihn erreichte.
    Der Mann ohne Schatten begriff, dass es bei den Sterblichen keine Linderung geben würde. Die Königin musste das Portal zur Menschenwelt durchschritten haben, war dort jedoch nie angekommen.
    Aber wo war sie dann?
    Annuyn
, dachte er.
    Angewidert betrachtete er die zunehmende Menschenansammlung, die anfing, ihm mit Gewalt zu drohen.
    Er begriff überhaupt nicht, weshalb sie ihm ihr Interesse zuwandten, da er ja nichts weiter tat. Er verglich sie im Geiste mit den Tauben und ging.
    Der Graue Mann brütete über seinem Schachbrett, auf dem er gegen sich selbst spielte. Hinter ihm gingen die Schatten im Schloss ein und aus. Nichts hatte sich verändert, nichts würde sich je verändern. Dieses Reich der Toten stand außerhalb der Welten. Das war wenigstens eine Beruhigung, sonst wäre der Getreue allmählich in arge Nöte geraten und hätte zweifeln müssen, ob er mit dem Stab am Ätna nicht doch einen Fehler gemacht hatte.
    Samhain blickte nicht auf, als der Mann ohne Schatten an seinen Tisch trat. »Du brennst«, stellte er fest. »Soll ich dir Wasser holen?«
    »Kein Wasser kann dies löschen«, antwortete der uneingeladene Gast düster. »Linderung kann ich nur auf eine Weise finden.«
    »Nicht hier.«
    Der Mann ohne Schatten sank auf den freien Stuhl. »Ich hatte es so sehr gehofft …«
    Der Graue Mann zog den Läufer der anderen Seite, fluchte und schlug sich dann selbst. »Es tut mir leid, ich würde dir gern helfen.«
    »Hast du wenigstens irgendeine Spur? Einen Hinweis …«
    »Nicht in diesem Reich, und nach außerhalb kann ich nicht blicken. Hast du es schon in der Geisterwelt versucht?«
    »Nein.« Frustriert richtete der Verhüllte den Blick auf das Schachbrett. Dann zog er den schwarzen Springer. »Schachmatt, du Narr. Du wirst es nie lernen, nicht mal gegen dich selbst.«
    »Ich rate dir zwei Dinge.« Samhain schnippte seinen König um und lehnte sich zurück. »Erstens: Wehe, du pfuschst mir noch einmal in meine ausgefeilte Strategie. Zweitens: Kehre an den Ursprung zurück, nur dort kannst du die Spur aufnehmen.«
    »Sagtest du nicht, ich soll in der Geisterwelt …«
    »Ich sage nichts weiter, als dass Bandorchu nicht hier ist, und wenn sie es wäre, würde ich sie sofort wieder hinausschicken, ganz ohne Fragenspiel. Für sie ist bei mir kein Platz. Was sie im Schattenland getan hat, würde sie vielleicht in meinem Reich wiederholen, und das wäre wirklich das Ende, meinst du nicht?«
    Der Getreue stand auf. »Ich tue, was getan werden muss. Das ist alles, was ich habe.« Es hatte keinen Sinn, stellte er fest. Hier würde er keine Antworten finden, ebenso wenig Unterstützung.
    Blieb also nur noch die Geisterwelt, die beide Welten miteinander vereinte.
    Er ging auf das Portal des Schlosses zu, schritt hindurch und war verschwunden.
    Die Geisterwelt beanspruchte ihn für lange Zeit. Hier galten keine bekannten Regeln und Gesetze, und selbst der Getreue konnte nicht einfach hindurchmarschieren und seine Kräfte einsetzen, wie es ihm beliebte. Er durchstreifte diese Sphäre mit der Geschwindigkeit, die ihm möglich war, und öffnete all seine Sinne. Nach einer ergebnislosen Weile fing er an, nach seiner Königin zu rufen.
    Nur Stille antwortete ihm. Er war völlig auf sich allein gestellt. Und die Geisterwelt war … unendlich.
    Schließlich, da ihm überhaupt nichts mehr einfiel, überschritt er die Grenze zu den sterblichen Geistern, und schon nach kurzer Zeit fand er die beiden Gesuchten, streckte die behandschuhte Hand aus und griff zu. Er entriss die beiden Geister ihrem

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