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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Versager, Blender, der es geschickt verstand, Angst und Schrecken zu verbreiten, in Wirklichkeit aber so harmlos war wie eine Nacktschnecke. Und wahrscheinlich auch genauso aussah. Tricks waren es, nichts weiter, und nun, da nach und nach alles zusammenbrach, kam die Wahrheit endlich ans Licht. Offensichtlich hatte seine Fassade nur so lange Bestand, wie die Königin ihre schützende Hand über ihn hielt. Ohne sie war er ein Nichts, der Lächerlichkeit preisgegeben.
    Gofannon würde nicht mehr länger warten. Nun nahm er die Sache selbst in die Hand, würde durch das Portal in die Menschenwelt gehen, Fluch hin oder her, und dort nach Bandorchu suchen.
    Entschlossen machte er sich auf den Weg zu Bandorchus Gemach; der Weg dorthin war ihm vertraut, auch wenn er bisher nie weiter als bis zur Tür gekommen war. Niemand hielt ihn auf. Die Wachen hatten ihren Platz schon lange verlassen, und auch sonst begegnete ihm kein Lebewesen, nicht einmal eine Zofe. Sie wagten sich nicht mehr hierher.
    Geduckt schlich der dicke Gott den Gang entlang, jederzeit auf Entdeckung gefasst, und legte sich eine Ausrede zurecht, was er hier zu suchen hatte. Für einen Moment stutzte er, als er die Tür zu Bandorchus Schlafgemach zum ersten Mal unverschlossen fand. In der Tat: Nichts war mehr so wie früher. Solange die Königin hier gewesen war, hatte es diese Nachlässigkeit in der Disziplin nicht gegeben.
    Forsch, mit geraden Schultern schritt Gofannon aus, nun gab es kein Zurück mehr. Er ließ sich nicht aufhalten. War er ein Gott oder nicht? Es wurde Zeit, dass er sich daran erinnerte.
    Behutsam schob er die Tür weiter auf – und blieb erstarrt stehen, als er einen großen dunklen Haufen vor dem Bett liegen sah. Gofannons verfluchtes, von jeglichem Schutz verlassenes Herz raste. War das der Mensch, den sie alle »Hündchen« nannten? Der aus Venedig?
    Nein, dieser Körper war viel zu groß, und außerdem lagen auf der anderen Seite des Bettes die leeren Ketten.
    Moment …
Was?
    Gofannons Schrecken wandelte sich in Verblüffung. Der Mensch war fort? Wie war das möglich? War er etwa zusammen mit der Königin verschwunden? Hatte sie ihn mitgenommen? Aber nein, das war undenkbar. Kein Mensch konnte jemals solche Bedeutung erlangen. Etwas anderes musste passiert sein … Vermutlich war er beseitigt worden, auch wenn es keine Blutspuren gab. Aber sicherlich hatte ihn jemand fortgebracht und dann das Werk weitab neugieriger Augen vollendet.
    Aber was hatte dann dieser dunkle Haufen zu bedeuten, der …
    Oh
.
    Gofannons Herzschlag sprengte ihm beinahe die Brust.
Er ist es!
    Der Getreue. Lag dort vor dem Bett, hilflos, bewusstlos auf dem Boden. Die kalte Aura hatte ihn völlig verlassen, jetzt schien sie eher … ja, zu brennen? Konnte das sein? Aber wie wäre sein Zustand sonst zu erklären?
    Der Gott spürte, wie grimmiger Hass und wilde Freude in seinem Inneren aufloderten. Endlich! Sein Rivale war geschlagen, vernichtet, am Ende seiner Kräfte. Wie auch immer das geschehen sein mochte, jetzt hatte Gofannons große Stunde geschlagen. Er würde sich des verhassten Nebenbuhlers ein für alle Mal entledigen. Diese unglaubliche Gunst des Schicksals würde er nutzen! Gofannon schickte ein Dankgebet zuerst an sich selbst, dann an die Nornen, die ihn erhört und ihm einen hübschen Faden gesponnen hatten.
    Anschließend huschte er auf den Gang zurück, um eines der Schwerter zu holen, die dort an prächtig verzierten Schilden befestigt waren. Eine schöne, dennoch tödliche Dekoration. Das war die beste Strategie – Kopf ab, und der Fall war erledigt. Selbst den Mächtigsten und Göttern gelang es äußerst selten, diesen Vorgang rückgängig zu machen. Abgesehen vom Grünen Ritter, der das Kopfabschlagen zu seiner persönlichen Tugend der Wiederauferstehung erkoren hatte, bekam das niemandem gut.
    Natürlich hätte Gofannon gern längere Rache genommen und wäre mit dem Getreuen so verfahren, wie er mit Alebin umging. Nicht etwa, um Alebin zu rächen – ganz im Gegenteil, der Meidling hatte nichts Besseres verdient. Aber diese Folter hatte Esprit, das hatte Gofannon beim heimlichen Bespitzeln schnell erkannt, denn in solchen Dingen war er Spezialist. Es gab eine Menge, was Gofannon dem Rivalen antun wollte, doch er würde diesen Fehler zur Befriedigung eigener Gelüste nicht begehen. Solange der Getreue bewusstlos war, würde der Gott zuschlagen, ohne Zaudern und Zögern. Dann wäre eine große Last von seinen Schultern genommen, und er würde

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