Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin
Leute sich über das Gelände verteilten. Mit Schlagstöcken in der Hand forderten sie jeden, der sich hier unbefugt aufhielt, auf, sich sofort und mit erhobenen Händen zu zeigen.
»Verdammt, was ist denn los?«, schrie der Chef des Sicherheitsteams außer sich. »Jede Nacht Alarm, das geht doch nicht mehr mit rechten Dingen zu! In den vergangenen
Jahren
hatten wir nicht so viel Ärger wie in den letzten Tagen!«
Sie rannten im Licht der Scheinwerfer herum, suchten in jedem Winkel und durchstöberten das Ganggrab, fanden allerdings nichts. Die Funkenscherze waren längst verglüht, und der Getreue hatte die rauchenden Stellen an seinem Mantel gelöscht. Innerlich aber rauchte er noch weiter, und zwar vor Zorn. Von einem Kinderstreich hereingelegt zu werden war selbst für ihn zu viel. Er war es gewohnt, inmitten eines Infernos zu bestehen – aber
so
außer Gefecht gesetzt zu werden brachte ihn nah an den Rand der Beherrschung. Er stand kurz davor, die Menschen dafür büßen zu lassen; für einen Moment spielte er sogar mit dem Gedanken, ins Schattenland zurückzukehren und sich an Alebin auszutoben.
Stattdessen wartete er in den Schatten ab, bis die Sterblichen sich wieder beruhigten.
»Blinder Alarm, Sir«, meldete einer der jungen Wachmänner. »Hier hat sich niemand aufgehalten. Wahrscheinlich haben die Kameras wieder gesponnen.«
»Wo steckt dieser Techniker? War der heute nicht da?«, fragte McNamarra erbost.
»Doch, aber er hat nichts gefunden.«
»Wahrscheinlich besäuft er sich wie jeden Tag im Pub – ich habe Pierson schon ein paarmal gesagt, er soll diesen Trottel endlich rauswerfen! Der wird doch nur wegen seiner Mutter mitgezogen, ist aber zu dämlich, um eine Schraube reinzudrehen!«
McNamarras Stellvertreter kam auf ihn zu. »Und was machen wir jetzt?«
»Wache halten«, knurrte der Angesprochene. »Diese ständigen Alarme können wir uns nicht leisten. Wenn Pierson die Protokolle in die Finger kriegt, sind wir im Eimer! Sucht zwei Männer aus, die hier postiert werden, mit Ablösung im Turnus von zwei Stunden.«
»Die ganze Nacht? Oh, Mann …«
»Klar die ganze Nacht, was dachtest du denn? Also, macht euch an die Arbeit!«
»Und das Flutlicht?«
»Bleibt auch an.«
Der Stellvertreter pfiff leise. »Na, in deinen Stiefeln möchte ich morgen nicht stecken.«
»Das lass meine Sorge sein«, sagte McNamarra unwirsch. Dann drehte er sich um und machte sich auf den Rückweg.
Der Getreue überlegte. Vermutlich war es am besten, bis kurz vor der Dämmerung zu warten, wenn die letzte Wache völlig übermüdet war und er leicht an den beiden vorbeischlüpfen konnte. Dazu war nur ein kurzer Zauber nötig. Das Flutlicht störte ihn nicht weiter; ein Mann ohne Schatten war nicht viel mehr als ein dunkler Schemen, der sich einen flüchtigen Moment lang durchs Licht bewegte und dann verschwand.
Also gut, noch ein paar Stunden ausharren. Er würde sich nicht aufhalten lassen, nicht diese Nacht. Es musste geschehen! Die Zeit lief ihm davon und seiner Königin auch. Das hatte er inzwischen begriffen.
9 Der letzte Spiegel
Den Knall hörten sie bis ins Cottage und hasteten eilig nach draußen. Selbst aus dieser Entfernung sahen sie das kleine Feuerwerk, das David und Rian arrangiert hatten.
»Funkenscherze!«, rief Fabio lachend. »Er wird außer sich sein, dass ihn ein Kinderzauber hereingelegt hat!«
»Genau darauf kam es an.« David grinste. »Wie du gesagt hast: Mit Widerstand wird er rechnen, aber das dürfte ihn aus dem Konzept bringen.«
Nadja schlug gegen Rians Hand. »Gut gemacht!«, lobte sie. »Jetzt wird McNamarra seine Männer die ganze Nacht Wache schieben lassen, und der Getreue kann nicht rein!«
Fabio nickte, und seine Miene wurde ernst. »Also gut, damit haben wir genug Informationen beisammen und zudem ein wenig Zeit gewonnen.« Er wandte sich an den Pixie. »Pirx, du machst dich sofort auf den Weg zu Fanmór. Schildere ihm alles.«
»Er wird mich doch gar nicht anhören!«, piepste der kleine Igel.
»Doch, das wird er«, erwiderte Grog. »Denn du bist der Elf, der die Wahrheit sagt. Das weiß der Gebieter inzwischen, und außerdem begleitest du seine Kinder. Er wird dich sofort vorlassen. Am besten siehst du dich zuerst nach Regiatus um, dann geht es schneller.«
Pirx machte runde Augen und nickte dann eifrig. »Und worum soll ich ihn bitten?«
»Wir brauchen hier eine Hundertschaft Krieger und jemanden, der sehr starken Elfenzauber wirken kann«, antwortete Fabio. »Sag
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