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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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über ihre künftigen Feinde hatten, schlugen sich auf ihre Seite. Es war ein typisches, weiteres Bild der irischen Mentalität. Das Land war seit der ersten Teilung innerlich geteilt geblieben. Selbst wenn es gegen Invasoren ging, befehdeten sich die irischen Könige gleichzeitig untereinander, weil jeder die Krone des Hochkönigs von Tara für sich beanspruchen wollte.
    Da konnte es vorkommen, dass sich Iren sogar mit dem Feind verbündeten, um einen irischen Rivalen loszuwerden. In der völlig vernunftwidrigen, aber ernsthaft gemeinten Annahme, leicht mit dem externen Aggressor fertig zu werden, sobald man selbst Hochkönig war und alle Iren unter sich einte, die immerhin nichts weniger als unbesiegbar waren. Zumindest ihrer eigenen Auffassung nach.
    Raues Land in stürmischer See. Ein Volk, das sich selbst verriet und doch nie auszulöschen war. Kein Wunder, dass die Iren einen skurrilen Humor besaßen und gern morbide Lieder sangen. Sie konnten sich selbst nicht ernst nehmen oder gar vertrauen. Und sie liebten es, zu leiden.
    Aber manchmal waren sie auch Helden. So wie jener große Mann dort, der die Iren gegen die Wikinger anführte: Er trug königliche Rüstung und hatte langes graues Haar, eine beeindruckende Erscheinung trotz seines Alters von gut sechzig Jahren. Zu Lebzeiten bereits eine Legende, die noch weiter wachsen würde und deren Bedeutung an die mystischen Helden der Vorzeit heranreichte.
    Der Getreue blickte zum Himmel hoch. Nach wie vor speisten die Stromkabel die Magie des Zeitfeldes, und der dunkelviolette Himmel hing schwer herab. In weiter Ferne schickte die Sonne sich an, in den Westen zu steigen.
    Heißer Wind fauchte über das Schlachtfeld und rüttelte an den Menschen aus der Vergangenheit. Bald musste auch den Letzten von ihnen bewusst werden, dass sie nicht hierher gehörten. Da sie die Verbindung zu ihrem Ursprung verloren hatten, würden sie zusehends schwächer werden und dahinschwinden. Je stärker der Sturm wurde, desto näher rückte der Zeitpunkt, an dem es keine Umkehr mehr gab. Dann war alles verloren.
    »Du!«, rief der Getreue dem Tiermann zu, der gerade in der Nähe vorbeilief.
    Sein Schwert war blutig, er selbst sah nicht viel besser aus. Er blieb stehen und wandte sich seinem Herrn zu.
    »Sie machen es uns schwer, und wir können sie kaum mit Magie festhalten«, rief Ainfar über das Brausen des Windes hinweg. »Unsere Kräfte schwinden, Herr.«
    »Die Gälen und die Normannen!«, befahl der Getreue. »Kümmert euch um diese, treibt sie zusammen und legt einen Schutzbann um sie! Dann erst sehen wir nach den anderen, die derzeit nur mit sich selbst beschäftigt sind.«
    »Jawohl, Herr«, sagte der Tiermann und rannte zurück, um den Befehl weiterzugeben.
    Nadja und ihre Gefährten bildeten eine »geschlossene Formation« und schoben sich langsam durch die Kämpfe voran Richtung Grab. Was genau sie tun wollten, wenn sie erst mal dort waren, darüber waren sie sich noch nicht schlüssig. Jeden Moment hofften sie auf Pirx’ Rückkehr.
    Rian hatte den Vorschlag gemacht, bis dahin einen nach dem anderen schlafen zu schicken, dessen sie habhaft werden konnten, und das schien der beste Plan zu sein. Während David und Fabio sich um die Verteidigung kümmerten, unterstützte Grog Rian bei ihrem Elfenzauber, und Nadja hielt die Augen offen und warnte vor allen Gefahren.
    Sie stieß einen Warnruf aus, als eine spindeldürre Gestalt mit roter Kappe eilig auf sie zukam. »Achtung, der Kau!«
    Zuletzt hatte sie den Spriggans in der Nähe des Observatoriums gesehen, wo er sich abwechselnd als riesiges Monster mit mörderischen Zähnen und als winziger Giftzwerg präsentiert hatte.
    »Mein Meister schickt mich!«, rief er und hob die leeren Hände. »Ich bringe eine Botschaft!«
    »Vom Getreuen?«, fragte Nadja erstaunt. Alle hielten inne.
    »Ja, er bittet um ein … um ein …« Der Kau musste eine Pause einlegen, weil es ihn würgte, und er zog eine Grimasse, als hätte er sein Spiegelbild erblickt. »Bündnis«, stieß er schließlich schaudernd hervor und schien kurz davor, sich zu übergeben.
    »Ach, wirklich«, sagte Fabio leise.
    »Still!«, unterbrach Nadja. »Red weiter, Kau.«
    Davids Augen verengten sich, doch er sagte nichts.
    »Der Meister sagt, dass den Menschen nichts passieren darf, weil sonst die Zeitlinie zusammenbricht«, sprudelte es aus dem kleinen Elfen hervor. »Sterbliche können keine Zeitreisen unternehmen, ohne die Struktur zu gefährden.«
    »Das fällt ihm ja

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