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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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machen.
    »Verzeihung, Sir«, erklang eine weibliche Stimme, und er drehte sich ihr zu. Vor ihm stand eine zierlich kleine, schöne junge Frau mit einem unter der Brust gerafften, weich fallenden Kleid und vielen Locken. Sie musste aus dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts gekommen sein. »Mir ist, als befände ich mich in meiner eigenen Geschichte. Das kann nur ein Traum sein, nicht wahr?«
    »Ihre Fantasie ist mit Ihnen davongeflogen«, antwortete er. »Sie hat Sie in ferne Gefilde entführt.«
    »Ist dies ein Zeichen beginnenden Wahnsinns?«
    »Nein, Mylady. Dies ist ein natürlicher Ausdruck Ihres großen Talents. Machen Sie sich keine Gedanken, Sie werden wohlbehalten zurückkehren.«
    »Manche hielten mich für geistig umnachtet, weil ich eine schaurige Geschichte schrieb. Über einen schrecklichen Mann, der die Gesichter der Toten stahl, um sie sich aufzusetzen.« Die kleine Lady lächelte scheu zu ihm auf. Sie war ein liebreizendes Geschöpf, und aus ihren Augen strahlte ein starker Wille.
    »Lady Maria Edgeworth«, sagte der Getreue und neigte leicht das Haupt. »Sie haben gelernt, Irland zu lieben.«
    »Sie kennen mich? Ich bin geschmeichelt! Ja, ich verbringe mein Leben hier, es ist der beste Ort für mich. Und ich entferne mich immer weiter von meinen Schauergeschichten, jedoch behalte ich den moralischen Aspekt bei.« Sie wirkte verlegen. »Die Kirche betrachtet meine Schriften mit Misstrauen, weil ich über die Wahrheit der Iren schreibe.«
    »Bleiben Sie dabei, Gnädigste«, riet er ihr. »Schwere Zeiten werden auf dieses Land zukommen, und Sie werden gebraucht. Es wird die Erfüllung Ihres Lebens sein.«
    »Oh, wirklich! Was für ein interessanter Traum. Denn ein solcher muss es sein, schließlich fürchte ich mich nicht vor Ihnen, obwohl Sie so schauerlich wie ein Unhold aussehen.«
    »Das ist nur, was Sie sehen möchten.«
    Sie lachte. »Welche Abgründe lauern da in mir … Mein Vater wird sich im Grabe umdrehen!«
    Was sollte er nun mit ihr anfangen? Fast wünschte er, auch sie hätte das Gelände verlassen. Wo sollte er die zarte Lady unterbringen?
    »Sir, obwohl er mir viel Spaß bereitet und jede Menge Stoffsammlung beinhaltet: Wie kann ich aus diesem Traum erwachen?«, fuhr sie fort.
    »Folgen Sie mir«, forderte er sie auf und führte sie zu einer Bank vor dem Besucherzentrum. »Setzen Sie sich und beobachten Sie, denn Ihnen wird Außergewöhnliches zuteil. Und dann warten Sie, bis ich Sie abhole und zurückbringe.«
    »Alles, was Sie wollen«, antwortete sie verträumt.
    Er versetzte sie in Wachtrance und hüllte sie in einen magischen Schutz.
    Dann fiel sein Blick auf die Menschen im Gebäude. Sie schienen sehr nervös zu sein, manche aufgebracht, und vermutlich würde die Situation bald eskalieren. Also gut, dafür musste er ebenfalls Kraft aufbringen. Wenn er von überall ein bisschen was abzapfte, würde er hoffentlich weiterhin durchhalten. Ihm blieb keine Alternative.
    Der Getreue ging auf die Glastür zu, und unwillkürlich wichen die Touristen und Bediensteten der Anlage vor ihm zurück. Immerhin brannte er jetzt nicht mehr, also sollten sie nicht gar so sehr erschrecken. Aber ihre instinktive Reaktion erfüllte ihn dennoch mit grimmiger Befriedigung. Vor der Scheibe hielt er an, streckte die Hand aus und ließ einen Bann herausströmen.
    Wo sie gerade standen oder saßen, fielen die Menschen in Schlaf. Damit konnten sie keine Dummheiten anstellen; um ihre Erinnerungen würde er sich später kümmern.
    Der Kau kam aufgelöst angerannt. »Herr, sie sind hier! Die Oresos und die Zwillinge!«
    »Natürlich, sie wohnen ganz in der Nähe«, brummte er. »Sag ihnen, sie sollen uns helfen, die Menschen einzufangen, aber es darf niemand zu Schaden kommen. Und gib den Elfenkriegern Anweisung, sie zu schonen; wir brauchen sie als Verbündete.«
    »W… was?«, stammelte der dürre Elf. »Gebieter, seid Ihr es noch selbst?«
    »Los!«, befahl er scharf.
    Dann beobachtete er die Szene. Die Gälen wären noch am einfachsten zu beruhigen, sie kämpften nur, um nicht selbst besiegt zu werden. Aber inzwischen hatten sich einige Fronten herauskristallisiert – und ein Problem: Die Wikinger und die Iren waren alle aus demselben Zeitraum gezerrt worden, wahrscheinlich mitten aus der Schlacht weg, und diese führten sie in dieser Gegenwart ungerührt fort.
    Die Normannen wollten nur weg und kämpften halbherzig gegen die Elfen, und die Gälen, die keine Ahnung von der späteren Geschichtsschreibung

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