Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin
Aufmerksamkeit des Hochkönigs gefiel der jungen Journalistin außerordentlich.
Tom und Robert werden platzen, wenn ich ihnen das erzähle!
, dachte sie fröhlich.
»Du lässt deine Tochter frei sprechen?«, fragte der König erstaunt.
»Ihr habt sie gehört«, sagte Fabio statt einer Antwort. »Es ist ihre Entscheidung, denn sie ist eine freie Frau.«
»Unerhörte Sitten«, brummte der König. »Nun, ich danke für die Unterredung. Ich kümmere mich um meine Soldaten, dann setzen wir das Gespräch über die Bedingungen des Abzugs fort, im Beisein von Ulaf, dem Anführer der Wikinger.«
»Wie Ihr wünscht, Mylord. Ich stehe jederzeit zu Eurer Verfügung.«
Brian Boru wandte sich ab, und kurz darauf wurden die Kämpfe tatsächlich eingestellt. Im letzten Moment, denn die Soldaten fielen um, wie sie standen, und regten sich kaum mehr.
Die Zwillinge und Grog kamen zurück. Besorgt musterte Fabio die drei Elfen. »Könnt ihr überhaupt noch?«
»Sicher«, sagte David erschöpft.
»Gut, dann bringen wir es zu Ende.«
Sie machten sich auf den Weg zu Brian Boru, während die dunklen Elfen bei den Wikingern zugange waren. Kurz bevor sie ihn erreichten, kam plötzlich der Kau angerannt, ein langes Messer in der Hand.
»Das ist für meinen Meister, Ruchloser!«, schrie er schrill und schleuderte das Messer gegen Fabio, der den anderen ein Stück voraus war.
»Papa!«, rief Nadja entsetzt, doch ihr Vater hatte sich noch nicht ganz zurückverwandelt und besaß Fiomhas elfische Reflexe. Er reagierte blitzschnell und tauchte unter dem Geschoss weg.
Das sich nun in den Mann bohrte, der hinter ihm saß und ohne einen Laut umsank.
»Idiot!«, schrie Grog.
Dann spürten sie es alle.
Mit dem letzten Atemzug des Mannes geriet das Gefüge durcheinander; der Sturm wurde stärker, der Boden fing an zu schwanken. Die Realität verschwamm und wurde unscharf, wie auf verwackelten Fotos. Nadja hatte Mühe, sich zu orientieren, doch den Elfen erging es nicht anders.
Nur eine Sekunde nach dem Tod des Mannes war der Getreue da. Grob packte er den Kau am Hals, der jämmerlich aufschrie.
»Elender, was hast du getan?«, donnerte er, nicht minder furchterregend wie der Sturm.
»Er hat Euch schreckliche Dinge angetan, Meister!«, heulte der Kau. »Er muss bestraft werden!«
»Das ist allein meine Sache, du törichter, dummer Idiot. Du hast meinen Befehl missachtet!« Er schleuderte den dürren Elfen zu Boden, wo er sich zusammenrollte und laut heulte. »Bring ihn fort!«, schrie der Getreue den Spriggans an, der eilig hinzugekommen war. »Bevor ich ihn zerreiße!«
Cor gehorchte eilig und machte sich mit seinem Kumpan aus dem Staub.
»Was machen wir jetzt?«, rief Nadja. Sie stolperte und schwankte wie eine Betrunkene und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. »Alles stürzt zusammen!« Es sah wirklich so aus, als würde der Himmel herabfallen.
Die dunklen Elfen waren dabei, einen magischen Schutzbann um Brian Borus Iren und die Wikinger zu weben. Die Menschen aus der Vergangenheit litten bereits stark unter den Auswirkungen des unbalancierten Gefüges, das jeden Moment zusammenzubrechen schien.
»David, Grog, helft mir!« Rians helle Stimme übertönte das Getöse. Sie kniete bei dem Leichnam nieder, hielt eine Hand über seinen Kopf, schloss die Augen und konzentrierte sich. David und Grog stellten sich hinter sie und legten ihre Hände auf die schmalen Schultern der Prinzessin. Kurz darauf flossen feine goldene Fäden von Rian auf den Toten über. Fabio stellte sich mit dazu und versuchte, ebenfalls Kraft zu geben, soweit es ihm möglich war.
»Warum tust du nichts?«, schrie Nadja den Getreuen an.
»Ich kann nicht«, antwortete er.
»Was soll das heißen, du kannst nicht?«
»Ich kann Leben nehmen, aber nicht geben. Nicht auf diese Weise. Rhiannon ist die Heilerin, solche Kräfte besitze ich nicht.«
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber er ist tot, nicht wahr? Es ist zu spät.«
»Seine Seele ist noch nicht entwichen. Sie werden es schaffen. Das gelingt doch auch euch Menschen ab und zu mit eurer primitiven Technik.« Er wandte sich ab, ging zu Brian Boru und sprach leise mit ihm.
Nadja konnte nichts tun als warten. Ihr war schwindlig und übel, und sie hielt sich den Bauch, als sie mehrere Tritte ihres Sohnes spürte. Vermutlich litt er noch stärker unter den Auswirkungen. Leise begann sie zu singen, um ihn zu beruhigen, und massierte ihren Bauch.
Und tatsächlich schafften es die Elfen. Der getroffene
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