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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Mann fing wieder an zu atmen und schlug die Augen auf, das Messer fiel aus ihm heraus, und die Wunde schloss sich.
    In diesem Moment beruhigte sich der Sturm, und die Realität festigte sich. Die unmittelbare Gefahr war abgewandt.
    Erschöpft hockten die Zwillinge, Grog und Fabio auf dem Boden. Nadja stellte sich schützend vor sie, als der Getreue auf sie zukam.
    »Geht«, sagte er. »Das schulde ich euch.
Schnell!
«
    Nadja drehte sich um. »Los«, wisperte sie, »hoch mit euch, solange er so gute Laune hat.« Sie half ihrem Vater auf, während David Rian und Grog auf die Beine brachte, und sie humpelten, sich gegenseitig stützend, davon.
    Im »Smoking Cat« herrschte beste Stimmung. Kaum ein Gast mehr, der nicht ordentlich einen in der Krone hatte, und die ganze Aufmerksamkeit galt den drei Schauspielern, die sich als die Dichter Yeats, Wilde und O’Casey vorgestellt hatten. Und sie hätten es auch tatsächlich sein können, so wortgewandt, wie sie waren, ausgestattet mit dem typischen irischen Humor, der manchmal feinsinnig und manchmal derb war und der half, den Lebenswillen zu behalten.
    Einen kurzen Aufruhr gab es, als Bob, der Elektriker, hereinkam. Er sah die drei an der Theke stehen, stieß einen spitzen Schrei aus und rannte hinaus, als wäre der Teufel hinter seiner Seele her. Die Leute starrten ihm zuerst verdutzt nach und lachten dann schallend. Nichts Neues von Bob, so seltsame Anwandlungen hatte er öfter. Er musste dankbar sein, dass er den Job in Newgrange hatte.
    Ab und zu hatten die drei Dichter ein wenig Zeit zur Unterhaltung unter sich; sie waren fortlaufend freigehalten worden und ziemlich gelöst.
    »Und du sagst also, Freund Yeats, dass die Elfen Spiegel meiden?«, fragte Wilde.
    »Der Spiegel reflektiert die Wahrheit, mein lieber Wilde.«
    »
Yirch
«, stieß O’Casey hervor. »Ihr seid Träumer und Phantasten, das wird mir zu schwülstig. Ich geh mal pissen.«
    »Ganz der Pragmatiker.« Yeats grinste.
    »Stets bodenständig«, stimmte Wilde zu.
    O’Casey winkte ab und schwankte davon.
    »Also, noch mal …«, fing Wilde an. In seinem Kopf schien sich eine Idee zu formen, so deutlich sichtbar arbeitete es unter seiner klugen Stirn. »Gesetzt den Fall, man könnte … also, wenn man die Wahrheit vor anderen verbergen will …«
    »So, wie es die Elfen tun. Sie erscheinen uns ewig jung und lieblich.«
    »Aber wenn ihre Spiegelbilder es nicht sind, haben sie dann die Wahrheit hineingebannt?«
    »Nein, der Spiegel reflektiert das, was wirklich ist. Er muss präpariert werden, um eine andere Wirkung zu erzeugen, was allerdings ebenfalls möglich ist. Worauf willst du eigentlich hinaus?« Yeats stieß an Wildes Glas, und sie tranken.
    »Nun ja, ich dachte … wenn das ein Mensch auch könnte … die Wahrheit irgendwo verbergen, sodass er immer jung und schön erscheint und er alles, was an ihm schlecht ist oder älter und hässlicher wird, in einem Spiegel festhält …«
    »Na, der müsste ja dauernd verhüllt sein. Und wer da noch reinschauen mag … igitt!«
    »Darüber muss ich intensiv nachdenken, mir schwebt da etwas vor …«
    Yeats machte plötzlich ein erschrockenes Gesicht und wirkte schlagartig nüchtern. »Vergiss, was ich dir erzählt habe. Das ist reiner Unsinn, daraus kann man nichts machen.«
    »Und wieso nicht?«, fragte Wilde verwundert.
    »Es ist … nun, reiner Humbug. Reden wir nicht mehr darüber!« Als O’Casey zurückkehrte, hob Yeats das Glas. »Auf 1899!«, rief er.
    O’Casey tat es ihm gleich. »Auf 1927!«
    Wilde schlug an beide Gläser. »Auf 1874!«
    Und dann tranken sie auf ex.
    »Die sind wirklich lustig, die drei«, sagte Tim zu George, und George übernahm die nächste Zeche.
    Die Unterhaltung erstarb, und alle drehten sich zur Tür, als diese sich plötzlich öffnete. Es ging inzwischen auf zehn Uhr zu, draußen wurde es dunkel, aber die Gestalt, die nun im Türrahmen stand, war schwärzer als mondlose Finsternis. Sie hatte die Umrisse eines Hünen, vollständig gehüllt in einen bodenlangen Kapuzenmantel, mit Handschuhen und Stiefeln. Kälte strömte in das Lokal, obwohl es Sommer war und die Nächte mild.
    Dann applaudierten zwei junge Bauarbeiter, und andere fielen ein.
    »Guter Auftritt, Junge!«, rief Tim und hob das Glas. An diesem denkwürdigen Tag fand sich immer ein Grund dazu.
    »Wen stellst du dar, Gevatter Tod? Wo ist die Sense?« George prustete und blies dabei den Schaum vom frisch Gezapften.
    Der Schwarzverhüllte schloss die Tür und kam an

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