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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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…«
    Sie fuhr herum. »David!«
    Bestürzt sah er sie an. »Du … du hast geweint.«
    »Egal.« Sie drehte sich wieder zum Fernseher.
    David durchquerte schnell den Raum und schaltete das Gerät aus, dann kniete er sich vor ihren Sessel. Scheu berührte er ihr angeschwollenes Gesicht. »So habe ich dich noch nie gesehen«, flüsterte er. »Du bist doch sonst so stark …«
    »Das ist etwas anderes, David«, sagte sie leise. »Wenn einem das Herz gebrochen wird, hat man keine Kraft mehr.«
    »Das wollte ich nicht.«
    Sie seufzte schwer. »David, ich weiß nicht, wie das mit uns weitergehen soll. Es wird immer schwerer statt leichter. Ich glaube, wir sind uns einfach zu fremd, auch wenn ich ein Mischblut bin. Vielleicht sollten wir es beenden.«
    Er war so erschrocken, dass ihm die Worte fehlten. Schließlich brachte er hervor: »Aber das Kind …«
    »Es kann trotzdem einen Vater haben«, sagte sie müde. »Ich verbiete dir nicht meine Welt. Aber ich werde in ihr bleiben, zusammen mit unserem Kind, und du wirst in die Elfenwelt zurückkehren, wenn alles vorbei ist.«
    »Und meine Seele?«
    »Was soll damit sein? Lass sie ruhen. Wenn du wieder unsterblich bist, hast du sehr lange Zeit für deine Entscheidung. Du darfst sie nicht von mir abhängig machen.«
    »Aber durch dich ist sie entstanden …«, sagte er kummervoll.
    Sie schluchzte kurz auf, nahm sich aber zusammen. »Ich kann es nicht, verstehst du?«, wisperte sie. »Er hat mich voll in seiner Hand, ich kann nichts dagegen tun. Es gibt keine Erklärung dafür. Irgendetwas besteht zwischen uns, was mich ihm ausliefert, obwohl ich ihn hasse und verabscheue und mich schmutzig fühle, wenn er nach mir greift. Doch er ist stärker als ich.«
    »Ich weiß«, murmelte er. »Er vergiftet uns alle und manipuliert uns. Fabio wollte mir vorhin ans Leder.«
    »Ich konnte ihn nicht aufhalten …«
    »Ich glaube, das ist genau das, was der Getreue beabsichtigt.« David fuhr sich hilflos durchs helle Haar. »Er will uns voneinander trennen, alle miteinander. Er gönnt uns keinen ruhigen Augenblick mehr, hält uns ständig in Atem …«
    Nadja nickte. »Darauf bin ich auch schon gekommen. Er benutzt mich, um euch zu schaden.«
    »Und genau deswegen dürfen wir nicht nachgeben.« David ergriff ihre Hände und zog sie näher zu sich. »Und jetzt hörst du mir zu, Nadja Oreso. Ich liebe dich. Ich will dich nicht verlieren, und ich werde dich niemals aufgeben. Du bist meine Frau, und wir werden unser Kind gemeinsam aufziehen, ob hier oder in der Anderswelt, ist mir völlig egal. Ich bin dort, wo du bist. Ohne dich gehe ich nirgendwohin. Ich weiß nicht, ob ich es verkraften kann, eine Seele in mir wachsen zu lassen. Dazu brauche ich noch Zeit. Aber ganz gewiss kann ich ein Leben ohne dich nicht verkraften. Verzeih mir, ich bitte dich. Ich habe furchtbare Dinge gesagt, die ich niemals rückgängig machen kann. Aber ich kann jetzt etwas Gutes tun. Lass mich dein verwundetes Herz heilen. Was fortan auch geschieht, ich werde zu dir halten. Ich will dir immer vertrauen, und du wirst dich niemals vor mir rechtfertigen müssen. Das schwöre ich dir als Elf – und bin mein Leben lang an diesen Schwur gebunden, sofern du mich nicht davon freisprichst.«
    Sie war hin- und hergerissen zwischen Rührung und Hoffnungslosigkeit. »Ich will doch nur dich …«
    »Obwohl ich ein dämlicher eifersüchtiger Trottel bin«, sagte er. »Was für Vorwürfe soll jemand wie ich dir schon machen? Ich bin ein Elf; uns hat Treue nie gekümmert, da wir unsere Herzen nie vergeben haben. Aber ich weiß, du bist mir im Herzen treu, so wie ich dir. Alles andere spielt keine Rolle.«
    »Wie soll ich mich nur gegen ihn wehren?«, fragte sie leise und schniefte.
    »Vergiss ihn«, antwortete er. »Mach dir keine Gedanken; das kann uns nicht mehr angreifen, nie wieder. Und wenn ihm das bewusst wird, lässt er vermutlich von dir ab und verliert das Interesse. Wir dürfen einfach nicht mehr zulassen, dass er zwischen uns steht. Besiegen können wir ihn nicht – also hören wir auf, ihn überhaupt wahrzunehmen. Ich glaube, das ist der beste Weg.«
    Sie rieb sich müde die Augen. »Wenn ich nur endlich begreifen würde, was er tatsächlich vorhat. Er ist völlig unberechenbar. Einerseits hat er Max auf Sizilien eiskalt umgebracht, um mir Schmerz und Schuldgefühle zuzufügen, vorhin andererseits … Als er die Lösung meines Rätsels von Annuyn haben wollte, hat er sich über meine Antwort vor Lachen ausgeschüttet

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