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Elfriede im Salon (German Edition)

Elfriede im Salon (German Edition)

Titel: Elfriede im Salon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Milk
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Alterchen!”, formulierte sie zielstrebig. Dr. Schwarz blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen. Alles in ihm fing an zu zucken, Erregungsschauer reflektierten sich zu einer stehenden orgiastischen Welle, die zum unvermeidlichen Knall führten. Für die Beobachter war unzweifelhaft erkennbar, dass Doktor Schwarz seinen Orgasmus hatte, der hartnäckig wie der Akt von Dauer war. Mechanisch stieß der Doktor noch mehrfach in die Nutte hinein und ihre Arschbacken klatschten dabei besonders laut. “Du bist fertig, Doktorchen. Hast deine Sache gut gemacht”, ermahnte ihn die Nutte. Eine Aufforderung, sich von ihr zu lösen. Das tat er dann auch. Sein Glied im schwarzen Kondom streckte sich noch mächtig, selbstbewusst und für alle sichtbar im Raum des philosophischen Salons und die Zuschauer applaudierten. Elfriede hatte damit begonnen und so, als ob die älteren Herrschaften eine kindliche Begeisterung angenommen hätte, konnten sie nicht anders, als sich dem Applaudieren anzuschließen.
    Mit hochgezogener Hose verdrückte sich der Held des philosophischen Salons auf die Toilette, um sein Kondom zu entsorgen. Er wusste, dass er nach ökologischen Gesichtspunkten das Kondom nicht ordnungsgemäß entsorgte, aber wohin mit dem peinlichen Müll? Zum Hausmüll, den Elfriede zu entsorgen hatte?
    Die Nutte wusste nichts Besseres, als ihren Slip anzuziehen, als wollte sie andeuten, dass für sie nun eine Pause angesagt sei. Selbstverständlich hatte niemand während des Aktes auf die Uhr geschaut, um die Dauer der schwarzschen Standhaftigkeit zu messen. Der Fick musste aber an die zwölf Minuten gedauert haben. Dr. Schwarz wusch sich die Hände, schaute in den Spiegel des Bads und sah in sein blasses, betäubtes Gesicht. Er war großartig. Was würde er zu berichten haben? Nachdem er vom Bad zurückgekehrt war, entschuldigte sich Lulu, um sich frisch zu machen. Robert Unmuth schaute fasziniert auf ihren Arsch, auf diese Arschbacken, als sie durch den Raum stakste, um ins Badezimmer zu verschwinden. Dr. Schwarz setzte sich an den Philosophentisch und Elfriede wusste nichts Besseres, als ihm ein Glas Wein einzuschenken. Als Gratifikation für seine Leistung gab sie ihm auch ein Küsschen auf die Wange und sagte in ganz unerhörter Weise: “Ich wünschte, ich wäre an Lulus Stelle gewesen!”
     
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    Seine Kollegen konnten auch nicht anders, als Dr. Schwarz für seine vollbrachte Leistung zu gratulieren. Das Wort “großartig” fiel des öfteren im philosophischen Salon. Dr. Schwarz hatte den körperlichen Part seiner Aufgabe erledigt, ging man davon aus, dass nur zwei Runden angesetzt waren. Alles, was Dr. Schwarz nun noch zu tun hatte, war zu philosophieren. Elfriedes Begeisterung schien keine Grenzen zu haben, obwohl sie eigentlich hätte wissen sollen, dass sie leer ausgehen würde. Ihr würde vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als Getränke einzuschenken, zuzuschauen und zu philosophieren. Niemand konnte ihr böse sein, dass sie ehrlich und spontan war. Dr. Schwarz fühlte sich selbstverständlich durch ihren Ausruf ungeheuer geschmeichelt. Hingegen setzte bei den anderen vielleicht ein Gedankengang ein, der Elfriede zum Objekt ihrer Begierde machte. Hatte Elfriede nicht ein Recht, ihre Qualitäten zu zeigen? Vielleicht durfte man ihre Äußerung nur auf Dr. Schwarz beziehen, für den sie besondere Sympathien hegte. Niemand konnte sich so recht vorstellen, dass es gleich weitergehen würde.
    Lulu hatte schlechte Laune. Nicht nur, dass sie sich beim letzten Fick überarbeitet hatte, sie hatte auch die Befürchtung, dass es zu weiteren Marathonakten kommen würde. Vermutlich hatten die alten Kerle nichts anderes als ihre Philosophie im Kopf und vergaßen darüber zu kommen. Bei den nächsten Malen würde sie alle Tricks einsetzen, damit es bei den Alten ein vorzeitiges Kommen gab. Sie kam aus dem Bad zurück, setzte sich an den Tisch und sah vorerst keine Veranlassung ihr winziges Höschen auszuziehen.
    “Ich finde, Lulu hat eine Pause verdient, und ich könnte an ihre Stelle treten!” So direkt hatte Elfriede noch keine Offerte gemacht. Sie löste damit Widerspruch aus, allerdings auch widersprüchliche Gefühle. “Willst du auch neunhundert Mark kassieren?”, fragte Robert Unmuth provokativ. “Selbstverständlich nicht, ich bin keine Nutte!”, entrüstete sie sich. “Richtig, du bist unser Dienstmädchen. Es

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