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Elidar (German Edition)

Elidar (German Edition)

Titel: Elidar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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könntest ernsthaften Schaden damit anrichten. Wir werden uns darum kümmern müssen, dir einen Dämpfer zu geben, bis du selbst deine Kraft kontrollieren kannst.« Er lächelte ein wenig gequält. »Vor allem deine Fähigkeit, andere nach deinen Wünschen zu beeinflussen, bringt mir viel zu viel Unordnung ins Haus. Du wirst dich also nach der Nachmittagsklausur wieder hier einfinden, und wir werden zusehen, dass wir dich ein wenig entschärfen.«
    Elidar verzog unwillig das Gesicht. Das klang alles andere als verheißungsvoll, und sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Aber man musste schließlich immer für die Erfüllung seiner Wünsche zahlen, und je stärker man sich etwas wünschte, desto höher war der Preis. Also würde sie sich fügen, und sie würde lernen, damit sie sich irgendwann einmal nicht mehr fügen musste.
    »Hast du mich verstanden?«, fragte Sturm scharf, und Elidar antwortete widerstrebend: »Ja, Magnifizenz.«
    Er entließ sie mit einem Wink, und Elidar machte, dass sie aus dem Zimmer kam.

15
    B eim Betreten ihres Zimmerchens sah Elidar ein paar Füße über die Bettkante baumeln. Jemand lag auf ihrem Bett, hatte wahrscheinlich auch noch ihr Bündel mit Habseligkeiten unter dem Kopf und las in aller Seelenruhe in einem Buch.
    »He«, rief sie voller Empörung.
    Das Buch senkte sich. »Hallo«, sagte Valerian. »Ich habe auf dich gewartet.« Er richtete sich auf und streckte knackend die Arme. »Wie war es?«
    Elidar setzte sich neben ihn. Das schmale Bett knarrte laut. »Anstrengend«, sagte sie. »Unangenehm.«
    Valerian nickte mitfühlend. »Ich weiß. Dieser Test ist ganz schön eklig. Hattest du auch das Gefühl, dass jemand dein Gehirn nimmt, es langzieht, ganz langsam zu einem Knoten verdreht und dann loslässt?« Er schnitt eine Grimasse.
    Elidar lachte. »Nein, aber das klingt auch schlimm.«
    »Was bist du?«, fragte er gespannt. »Feuer, wie Valon? Oder Wasser wie Sprenz oder Erde wie Luriel?« Er richtete sich stolz auf. »Ich bin Wind. Das ist seltener als Feuer und Wasser, und die Windmagier sind die Stärksten von allen. Seine Magnifizenz ist Wind. Ich werde von ihm unterrichtet, sobald ich im zweiten Abschnitt bin. Es wäre großartig, wenn du auch Windmagier wärst, dann hätten wir zusammen Unterricht.«
    Elidar murmelte: »Ja, Wind. Glaube ich.«
    Er lachte vergnügt auf und schlug ihr auf die Schulter. »Ich habe es gewusst«, sagte er. »Du bist nicht so ein Wischi-Waschi-Zauberlehrling wie Sprenz!«
    Elidar freute sich, dass er so glücklich war. »Ich muss nachher noch mal hin, sie wollen mich dämpfen«, sagte sie, weil ihr der Gedanke wie ein kaltes Messer durch den Bauch schnitt.
    Valerian riss die Augen auf. »Donner und Blitz«, sagte er, und es klang ein wenig neidisch. »Du musst sie ja richtig beeindruckt haben!« Er gab ihr einen Knuff. »Das tut nicht weh. Und sie werden den Dämpfer entfernen, wenn du selbst gelernt hast, dich zu beherrschen.«
    »Ich kann mich beherrschen!«, sagte Elidar gekränkt.
    Valerian nickte. »Klar. Aber jetzt stell dir mal vor, die Pestbeule Valon piesackt dich. Glaube mir, das ist nicht lustig, das habe ich oft genug am eigenen Leib erfahren müssen. Du würdest dich wehren, oder?«
    Elidar nickte entschieden. Und ob sie das tun würde! Ihre Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, und das zornige Feuer in ihrem Inneren loderte hell auf.
    Valerian sah sie gespannt an. »Du würdest ihn zerlegen«, sagte er anerkennend. »Das kann sogar ich spüren. Es wäre nicht schade um ihn, wirklich. Aber wir sind nur fünf in diesem Abschnitt, und der Orden kann es sich nicht leisten, einen von uns zu verlieren.« Er lachte. »Wenn ich meinen Großvater erzählen höre, ist es ihnen früher sogar lieb gewesen, wenn die stärkeren Novizen die schwächeren aus dem Rennen genommen haben!«
    Er sprang auf die Füße. »Los, lassen wir die schöne Zeit nicht einfach so verstreichen. Gleich beginnt die Nachmittagsklausur, und die Magister hocken alle in ihren Zimmern.« Er rieb sich die Hände. »Jetzt gehört das Ordenshaus uns!«
    Elidar erhob sich etwas langsamer. »Müssten wir nicht lernen oder so was?«, fragte sie.
    Valerian grinste sie breit an. »Na klar müssten wir das! Aber für heute gebe ich uns frei. Du hast doch noch gar keine ordentliche Führung durchs Haus bekommen. Ich zeige dir Ecken, die der alte Grimmbart nicht mal vom Hörensagen kennt!«
    Übermütig machten sie sich auf den Weg. Während sie den Hauptkorridor

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