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Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Titel: Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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nicht sprach. Ansonsten war unser Verhältnis sehr offen.«
    Sie neigte den Kopf und schien sich in Gedanken zu verlieren.
    »War es ein Zufall, dass Sie dieselbe Reise nach Thailand buchten?« Elina versuchte erneut, in die Vergangenheit vorzudringen.
    »Ja, wir kannten uns nicht. Es war reiner Zufall. Erland war früher schon in Asien gewesen.«
    »Wo genau ist er früher gewesen?«
    »In Thailand, einige Male. Und in Vietnam.«
    »Vietnam? Wann denn?«
    »Während des Krieges. Er hat mir davon erzählt, als wir in Thailand waren. Daran erinnere ich mich.«
    »Was hat er in Vietnam gemacht?«
    »Er hat mir nur erzählt, dass er zu einer Geschäftsdelegation gehörte.«
     
    Als sie auf die Straße kamen, griff Elina nach Johns Arm.
    »Wiljam Åkesson war während des Krieges und danach in Vietnam«, sagte sie erregt. »Und Bergenstrand während des Krieges. Kann das Zufall sein?«
    Er sah sie an.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Und für uns gilt ›vielleicht nicht‹.«

18
    Der Bus rollte über eine schmale, asphaltierte Straße, die sich wie eine Schlange durch die wohl geordnete Mälartallandschaft wand. Eine Fahrt zwischen Feldern, vorbei an geraden Gräben und frisch renovierten Häusern.
    Olavi Andersson verließ den Bus der Linie vierzig in Tortuna gegenüber der Tankstelle, deren rote Schilder entweder eine anarchistische Weigerung waren, sich der gezähmten Natur dieser Gegend anzupassen, oder Ausdruck eines selten schlechten Geschmacks.
    Den Rest des Weges wollte er zu Fuß gehen. Es war ein ziemlich weites Stück, aber er hatte es nicht eilig. Er ging in Richtung Norden, erst über Asphalt, dann auf Schotter. Das rote Häuschen lag neben einem Wald mit dichtem Unterholz. Die Farbe der Fensterrahmen war seit langem abgeblättert. Vor dem Haus stand ein beigefarbener Volvo 240. Olavi ging ohne Zögern auf das Haus zu und klopfte an die Tür.
    Sekunden vergingen, ohne dass etwas geschah. Er sah sich um und konnte keine Bewegung auf dem Hof wahrnehmen.
    Kann er zwei Autos haben?, dachte er.
    »Was zum Teufel machst du denn hier?«
    Olavi Andersson zuckte zusammen, als er die Stimme hinter sich hörte. Er drehte sich rasch um und starrte in ein Paar zusammengekniffene Augen.
    Der Chemiker stand vornübergebeugt da, etwa drei Meter von Olavi entfernt.
    »Ich wollte den Schnaps bezahlen und ein bisschen reden.«
    »Reden? Worüber? Pass bloß auf, was du sagst.«
    »Ich hab einen Vorschlag. Es geht um Geld.«
    Olavi deutete mit dem Kopf zum Häuschen und hob fragend die Augenbrauen. Der Chemiker schwieg.
    »Geh rein«, sagte er dann. »Aber nur dieses eine Mal. Säufer haben hier nichts zu suchen. Das ist kein Laden.«
    Olavi öffnete die Tür und trat ein. Der Geruch nach gärender Maische stach ihm in die Nase. Er sah sich nach einem Stuhl um, auf den er sich setzen konnte. Der Chemiker baute sich vor ihm auf. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Aber Olavi sah ihm geradewegs in die Augen.
    »Was hältst du davon, den Betrieb zu erweitern?«
    Der Chemiker starrte ihn schweigend an.
    »Ich hab aufgehört«, fuhr Olavi ohne ein Zittern in der Stimme fort. »Aber ich kenne alle in der Stadt, die saufen. Jeden Einzelnen. Und ich weiß, bei wem sie kaufen. Du kennst sie nicht. Ich weiß, was sie bezahlen. Wenn du zehn Kronen unter den Preis der anderen Dealer gehst, dann bekommst du neue Kunden.«
    »Und dabei willst du Penner mir helfen?«
    »Vielleicht ja.«
    Der Chemiker öffnete seine Fäuste und rieb sich die Nase mit der rechten Hand.
    »Um wie viele handelt es sich?«
    »Über hundert.«
    »Und was willst du dafür haben?«
    »Geld.«
    Er machte einen Schritt auf den Chemiker zu.
    »Und nicht noch so was wie das letzte Mal in meiner Wohnung.«
    Der Chemiker breitete die Arme aus.
    »Was hast du denn erwartet? Ich muss zusehen, dass meine Geschäfte laufen.«
    Er lächelte schief und deutete mit der Hand auf einen Wandschrank.
    »Ich hab einiges auf Lager«, sagte er, »dort und im Keller.«
    »Zeig’s mir«, verlangte Olavi.
    Der Chemiker drehte sich um und öffnete die Schranktür. Als er sich zu einem Regalbrett hinunterbeugte, auf dem Plastikkanister aufgereiht standen, machte Olavi einen Schritt vorwärts. Der Chemiker konnte nicht mehr reagieren, der Hammer traf ihn hart am Hinterkopf. Mit einem lauten Schrei fiel er zu Boden. Olavi stellte den Fuß auf seine Schulter und schlug noch einmal zu. Mit zitternder Hand ließ er dann den Hammer auf den Rücken des Mannes fallen.
    Als sein Atem

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