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Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Titel: Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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weiter.«
    Oskar Kärnlund zuckte leicht zusammen.
    »Wir brauchen einen Mann aus der Landespolizei: Erik Enquist. Die anderen beiden nehmen wir von hier. Da es eine Maßnahme für die Zukunft ist, habe ich mich für etwas jüngere Leute entschieden.«
    Egon Jönssons Schultern senkten sich um einige Zentimeter.
    »Henrik Svalberg soll zur Gruppe gehören und Elina Wiik.«
    John Rosén drehte den Kopf und lächelte Elina an. Sie saß wie erstarrt da.
    Aber ich bin doch eine Frau, dachte sie verwirrt.
    »Die vier von der Sonderkommission werden später weiter ausgebildet«, sagte Kärnlund. »Aber dafür ist im Augenblick keine Zeit. Rosén und Wiik sind mit dem Fall Åkesson beschäftigt und Enquist und Svalberg übernehmen den Mord an …«
    Er blätterte in seinen Papieren.
    »… wie hieß der Unglücksmensch noch? Hier ist es. Kent Krall. Kent Krall … fünfunddreißig Jahre alt, wurde gestern am späten Nachmittag stark verbrannt in seinem Haus vor Tortuna aufgefunden. Zunächst schien es, als sei er durch ein selbst verursachtes Feuer umgekommen. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, stellte sich nämlich heraus, dass das Haus, ein eingeschossiges, unterkellertes, älteres Holzgebäude, in Wirklichkeit eine Schnapsfabrik war. Die Brandtechniker waren der Auffassung, das Feuer sei irgendwie durch den Alkohol entstanden.«
    »Also ein Arbeitsunfall«, unterbrach ihn John Rosén.
     
    »Das könnte man wohl so sagen.« Svalberg lächelte seinen neuen Gruppenchef an. »Aber das war nicht der Fall. Als der Gerichtsmediziner die Leiche untersuchte, entdeckte er rasch, dass Krall einen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte. Und auf der Leiche wurde ein Hammer gefunden. Natürlich ohne Schaft, der war verbrannt. Die vorläufige Schlussfolgerung ist also, dass jemand Krall erschlagen, ihn mit Alkohol übergossen und angezündet hat. Folglich Mord und Brandstiftung. Wir wissen noch nicht, ob er schon tot war, als das Feuer ausbrach.«
    »Die Fahndung läuft, doch bisher fehlt jede Spur«, warf Kärnlund ein. »Was nur unterstreicht, dass wir eine spezialisierte Gruppe im Dezernat brauchen. Fahr fort, Svalberg.«
    »Wir haben schon zwei von Kralls Kunden verhört – keine Verdächtigen, aber beide scheinen Krall gut zu kennen. Einer von ihnen hat erzählt, dass er in ihren Kreisen ›Chemiker‹ genannt wurde. Und dass er ihnen den selbst gebrannten Schnaps mehrere Jahre lang verkauft hat. Vermutlich hat er sein Gesöff auch an schwarze Clubs verkauft, aber da wird es vermutlich schwieriger, jemanden zu einer freiwilligen Aussage zu bringen. Sein Spitzname beruhte übrigens nicht nur auf seinen Braukünsten. Krall hat tatsächlich Chemie studiert und angefangen, seine Ausbildung mit einem lohnenden Nebenverdienst zu finanzieren. Aber später hat er die angestrebte akademische Karriere offenbar zugunsten seiner eher zwielichtigen Aktivitäten aufgegeben.«
    Svalberg blätterte in den Papieren, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    »Auch einige Gewalttaten hat er verübt. Seit 1997 wurde er dreimal wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Wir haben gestern alle drei Opfer ausfindig gemacht, und ich glaube, wir können sie als Tatverdächtige ausschließen, selbst wenn ein paar Ungereimtheiten bleiben. Um weiterzukommen, müssen wir jetzt seinen Kundenkreis ermitteln. Ein Motiv ist leicht vorstellbar. Jemand könnte versucht haben, durch den Mord seine Schnapsschulden loszuwerden. Vorstellbar ist auch, dass Krall von einem Konkurrenten ermordet wurde. Aber Genaues wissen wir letztlich nicht.«
    »Dann gehen wir zum nächsten Punkt über«, sagte Kärnlund. »John, du bist dran.«
    John Rosén berichtete kurz, was sie erfahren hatten. Zu der Verbindung zwischen Wiljam Åkesson und Erland Bergenstrand konnte niemand der Anwesenden etwas beitragen, und niemand hatte eine überzeugende Theorie bezüglich der Tatsache, dass die beiden Männer in den siebziger Jahren in Vietnam gewesen waren.
     
    Nach Beendigung der Besprechung – und wieder in ihrem Zimmer – griff Elina sofort zum Telefon. Ohne zu fragen, ob Susanne Zeit hatte, erzählte Elina ihr von der Sonderkommission. Sie war auserwählt worden.
    Dann ging sie zu John Rosén. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    »Stell dir vor, das Foto ist nur ein Zufall«, sagte John Rosén. »Stell dir vor, sie wurden aus ganz anderen Gründen umgebracht, nicht, weil sie sich vor vierzig Jahren kannten?«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Elina. »Wie sagt man noch?

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