Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
nicht hät­te be­ant­wor­ten kön­nen.
    Mit un­ver­än­der­ter Ge­schwin­dig­keit über­flo­gen wir den Gan­ges, und schon dehn­te sich un­ter uns das Tief­land von In­di­en. Die An­ru­fe der zahl­rei­chen Ra­dar­sta­tio­nen er­le­dig­te der Pi­lot ge­las­sen und ge­wis­sen­haft. Der Ko­de­sen­der strahl­te lau­fend die Er­ken­nungs­im­pul­se ab, so daß man uns un­ten für Ku­rie­re aus dem Ma­nö­ver­haupt­quar­tier hielt.
    Nur we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter tauch­te die Küs­te auf.
    Vor Mi­nu­ten hat­ten wir noch Eis und Schnee er­lebt, jetzt schäum­ten un­ter uns die war­men Flu­ten des großen Golfs. Über In­di­en lag ei­ne brü­ten­de Hit­ze. In der Hö­he von Ba­la­so­re er­reich­ten wir die Küs­te. Als wir sie in un­ver­än­der­ter Hö­he über­flo­gen hat­ten, gab uns der Pi­lot den Rat, die be­reit­lie­gen­de Aus­rüs­tung an­zu­le­gen.
    Has­tig streif­ten wir die Win­ter­kom­bi­na­tio­nen ab und grif­fen nach den Schwimman­zü­gen mit den an­ge­häng­ten Spe­zi­al­fall­schir­men. Als das ge­sche­hen war, hat­te der Pi­lot be­reits die ge­naue Ab­sprung­po­si­ti­on auf dem Ro­bot­ge­rät ein­ge­stellt und die Hän­de vom Knüp­pel ge­nom­men.
    Der Bom­ber fiel in wei­ten Spi­ra­len. Der ro­te Punkt, der auf der na­vi­ga­to­ri­schen Re­li­ef­kar­te un­se­re Ma­schi­ne dar­stell­te, nä­her­te sich mehr und mehr dem Schnitt­punkt. Das Or­geln des Trieb­werks wur­de plötz­lich wie­der ver­nehm­bar. Wir wa­ren un­ter Schall­ge­schwin­dig­keit.
    Wir kau­er­ten dicht ne­ben dem Bom­ben­schacht, des­sen Klap­pen lang­sam auf­glit­ten. Über die Bord­sprech­ver­bin­dung ka­men die letz­ten An­wei­sun­gen.
    »Ich kann Sie lei­der nicht aus der Ma­schi­ne ka­ta­pul­tie­ren. Man könn­te fra­gen, wo die wert­vol­len Sit­ze und die Kan­zel­dä­cher ge­blie­ben sind. Ich ge­he auf Min­dest­ge­schwin­dig­keit. Sie müs­sen mög­lichst zu­sam­men sprin­gen, da­mit Sie sich nicht zu weit zer­streu­en. Das Boot liegt ge­nau auf der an­ge­ge­be­nen Po­si­ti­on. Man wird uns schon im Tas­ter ha­ben. Ma­chen Sie sich al­so kei­ne Sor­gen. Las­sen Sie sich ein­fach durch den Bom­ben­schacht fal­len. Wir ha­ben das gut vor­be­rei­tet.«
    »Mann, wie oft ma­chen Sie das ei­gent­lich?« warf ich ein. Die un­ter uns hin­weg­hu­schen­den Was­ser­mas­sen er­schie­nen mir wie ein fes­ter Kör­per.
    Er lach­te sorg­los. Ich fol­ger­te dar­aus, daß sei­ne Agen­ten­auf­ga­be wohl nur im Trans­port wich­ti­ger Per­so­nen be­stand.
    »Sprin­gen Sie bei Rot. Die Schir­me öff­nen sich au­to­ma­tisch, so­bald Sie bis auf fünf­hun­dert Me­ter ge­fal­len sind. Viel Glück noch.«
    Mir schi­en, als könn­te er die­ses Glück viel eher ge­brau­chen. Der Golf zähl­te nicht mehr zum Ho­heits­ge­biet des mäch­ti­gen Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des, so daß wir längst in Si­cher­heit wa­ren. Er aber muß­te wohl oder übel zu­rück­flie­gen, und das konn­te ihn al­ler­hand kos­ten.
    Als die ro­te Lam­pe auf­zuck­te, spran­gen wir so dicht hin­ter­ein­an­der, daß mir Han­ni­bals Fü­ße ins Ge­nick schlu­gen. Die Ma­schi­ne glitt tat­säch­lich mit Min­dest­ge­schwin­dig­keit durch die Luft, aber das wa­ren im­mer noch et­wa fünf­hun­dert Sa­chen.
    Ich fühl­te den hef­ti­gen und schmerz­haf­ten Schlag der Luft­mas­sen. Blitz­ar­tig wur­de ich un­ter den nach­glü­hen­den Dü­sen und dem zum Glück recht hoch an­ge­brach­ten Leit­werk hin­weg­ge­ris­sen. Der Stau drück­te in mei­ne Lun­gen. Mei­ne Ar­me wur­den ge­walt­sam nach hin­ten ge­schleu­dert. Die Ma­schi­ne war schon weit vor mir. Ich sah nur ro­te Ne­bel und un­end­lich er­schei­nen­de Was­ser­mas­sen, bis end­lich der har­te Ruck ein­trat.
    Das Rau­schen des schnel­len Fal­les ging in ein Mur­meln über. Schließ­lich wur­de es ganz still. In wei­ten Schwin­gun­gen aus­pen­delnd, hing ich an dem pral­len Schirm. Dicht un­ter mir lag das ru­hi­ge Was­ser des Gol­fes, aber von ei­nem U-Boot war weit und breit nichts zu se­hen.
    Ein Auf­heu­len zer­riß die Luft. Ein Don­ner­schlag jag­te hin­ter­her. Als ich blin­zelnd nach oben blick­te, ras­te der schon

Weitere Kostenlose Bücher