Eliteeinheit Luna Port
überhaupt nur noch in Maske herum. Langsam begann ich besorgt darüber nachzudenken, ob es unseren hervorragenden Chirurgen überhaupt noch möglich sein könnte, mir meine angeborenen Züge wiederzugeben.
Der Kommandant wunderte sich verständlicherweise. Das Schulterzucken schien bei den Leuten in meiner näheren Umgebung zu einer üblen Angewohnheit zu werden.
»Tut mir leid, Sir. Ich habe meine Befehle erst vor vierundzwanzig Stunden erhalten und hatte Mühe, die befohlene Warteposition noch rechtzeitig zu erreichen. Ich habe Sie und Ihre Begleiter lediglich aus dem Golf zu bringen, und das mit Höchstfahrt. Sie werden südlich von Ceylon von einer Maschine übernommen. Ich habe dort aufzutauchen, damit sich der Navigator einpeilen kann. Ein schwerer Bomber, glaube ich.«
»Was, noch einmal umsteigen?« fragte ich.
Er zog wieder schweigend die Schultern hoch.
»Warum ist die Maschine nicht sofort in den Golf gekommen? Warum der Umstand mit dem Kreuzer.«
»Kann ich nur vermuten, Sir. Seit etwa vier Wochen werden die Küsten planmäßig abgesucht. Überall sieht man verstärkte Luftstreifen. Man könnte fast vermuten, daß in Asien eine schwerwiegende Sache über die Bühne gegangen ist. Man hörte vor ungefähr zwei Monaten etwas von gewaltigen Explosionen im Himalaja-Gebiet.«
Er schwieg. Seine Augen spiegelten die ihn quälende Neugierde wider. Ich lächelte ihn verständnisvoll an. Daraus schien er zu erkennen, daß ich nicht sprechen durfte.
»Okay, entschuldigen Sie«, sagte er. »Man hat es also vorgezogen, Sie möglichst unsichtbar aus dem streng überwachten Golf zu bringen. Vielleicht soll niemand die Maschine sehen. Hmm, wer kann das wissen. Wollen Sie nun etwas ruhen?«
Ich suchte die Entspannung, auch wenn ich mich in den Schlaf hineinfluchen mußte. Weshalb hatte uns der Alte unter derart komplizierten Umständen aus unserem schönen Versteck geholt? Weshalb? Vier Wochen später wäre alles viel einfacher und weniger kostspielig gewesen.
Ehe ich einschlief, machte sich Hannibal noch einmal bemerkbar. Dem großen Mundwerk nach zu urteilen, schien es ihm wieder glänzend zu gehen.
3.
Der Strato-Bomber hing über dem Boot wie ein riesenhaftes Geschöpf der Urzeit. Die zwölf mächtigen Rotoren auf Tragflächen und Rumpfrücken brachten das Wasser zum Kochen. Der Kreuzer wurde von den nach unten peitschenden Luftwirbeln fast unter Wasser gedrückt.
Ich hing an dem Kunststoffseil wie ein welkes Blatt. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis ich endlich im Schutz der Bodenluke angekommen war.
Das wäre alles nicht sonderlich aufregend gewesen. Deltabomber mit spitzen Nasen, gewaltigen Leitwerken und kernchemischen Staustrahl-Triebwerken waren beinahe veraltete Flugkörper. Ich wußte genau, daß kein »vernünftiger« Generalstabschef auch nur im Traum daran dachte, im Ernstfall mit überschweren Atombombern über den gegnerischen Landen zu erscheinen.
Diese Maschinen flogen zwar mit zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit und etwa achtzig Kilometer hoch, aber für robotgesteuerte Abwehrgeschosse waren sie ein Leckerbissen.
Die kernchemischen Triebwerke waren auf die Gashülle des Planeten angewiesen. Man mußte schließlich etwas haben, was man in der Form von expandierenden Gasen aus den Düsen jagen konnte.
Wie gesagt, solche Maschinen gehörten schon zum alten Eisen. Das strategische Luftwaffenkommando der Staaten war längst dazu übergegangen, die großen Maschinen als schnelle Massentransporter einzusetzen. Dafür waren sie hervorragend geeignet.
Ansonsten waren die fernlenktechnisch oder
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