Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
über­haupt nur noch in Mas­ke her­um. Lang­sam be­gann ich be­sorgt dar­über nach­zu­den­ken, ob es un­se­ren her­vor­ra­gen­den Chir­ur­gen über­haupt noch mög­lich sein könn­te, mir mei­ne an­ge­bo­re­nen Zü­ge wie­der­zu­ge­ben.
    Der Kom­man­dant wun­der­te sich ver­ständ­li­cher­wei­se. Das Schul­ter­zu­cken schi­en bei den Leu­ten in mei­ner nä­he­ren Um­ge­bung zu ei­ner üb­len An­ge­wohn­heit zu wer­den.
    »Tut mir leid, Sir. Ich ha­be mei­ne Be­feh­le erst vor vier­und­zwan­zig Stun­den er­hal­ten und hat­te Mü­he, die be­foh­le­ne War­t­e­po­si­ti­on noch recht­zei­tig zu er­rei­chen. Ich ha­be Sie und Ih­re Be­glei­ter le­dig­lich aus dem Golf zu brin­gen, und das mit Höchst­fahrt. Sie wer­den süd­lich von Cey­lon von ei­ner Ma­schi­ne über­nom­men. Ich ha­be dort auf­zut­au­chen, da­mit sich der Na­vi­ga­tor ein­pei­len kann. Ein schwe­rer Bom­ber, glau­be ich.«
    »Was, noch ein­mal um­stei­gen?« frag­te ich.
    Er zog wie­der schwei­gend die Schul­tern hoch.
    »Warum ist die Ma­schi­ne nicht so­fort in den Golf ge­kom­men? Warum der Um­stand mit dem Kreu­zer.«
    »Kann ich nur ver­mu­ten, Sir. Seit et­wa vier Wo­chen wer­den die Küs­ten plan­mä­ßig ab­ge­sucht. Über­all sieht man ver­stärk­te Luft­strei­fen. Man könn­te fast ver­mu­ten, daß in Asi­en ei­ne schwer­wie­gen­de Sa­che über die Büh­ne ge­gan­gen ist. Man hör­te vor un­ge­fähr zwei Mo­na­ten et­was von ge­wal­ti­gen Ex­plo­sio­nen im Hi­ma­la­ja-Ge­biet.«
    Er schwieg. Sei­ne Au­gen spie­gel­ten die ihn quä­len­de Neu­gier­de wi­der. Ich lä­chel­te ihn ver­ständ­nis­voll an. Dar­aus schi­en er zu er­ken­nen, daß ich nicht spre­chen durf­te.
    »Okay, ent­schul­di­gen Sie«, sag­te er. »Man hat es al­so vor­ge­zo­gen, Sie mög­lichst un­sicht­bar aus dem streng über­wach­ten Golf zu brin­gen. Viel­leicht soll nie­mand die Ma­schi­ne se­hen. Hmm, wer kann das wis­sen. Wol­len Sie nun et­was ru­hen?«
    Ich such­te die Ent­span­nung, auch wenn ich mich in den Schlaf hin­ein­flu­chen muß­te. Wes­halb hat­te uns der Al­te un­ter der­art kom­pli­zier­ten Um­stän­den aus un­se­rem schö­nen Ver­steck ge­holt? Wes­halb? Vier Wo­chen spä­ter wä­re al­les viel ein­fa­cher und we­ni­ger kost­spie­lig ge­we­sen.
    Ehe ich ein­sch­lief, mach­te sich Han­ni­bal noch ein­mal be­merk­bar. Dem großen Mund­werk nach zu ur­tei­len, schi­en es ihm wie­der glän­zend zu ge­hen.
     
     

3.
     
    Der Stra­to-Bom­ber hing über dem Boot wie ein rie­sen­haf­tes Ge­schöpf der Ur­zeit. Die zwölf mäch­ti­gen Ro­to­ren auf Trag­flä­chen und Rumpfrücken brach­ten das Was­ser zum Ko­chen. Der Kreu­zer wur­de von den nach un­ten peit­schen­den Luft­wir­beln fast un­ter Was­ser ge­drückt.
    Ich hing an dem Kunst­stoff­seil wie ein wel­kes Blatt. Es schi­en Ewig­kei­ten zu dau­ern, bis ich end­lich im Schutz der Bo­den­lu­ke an­ge­kom­men war.
    Das wä­re al­les nicht son­der­lich auf­re­gend ge­we­sen. Del­ta­bom­ber mit spit­zen Na­sen, ge­wal­ti­gen Leit­wer­ken und kern­che­mi­schen Staustrahl-Trieb­wer­ken wa­ren bei­na­he ver­al­te­te Flug­kör­per. Ich wuß­te ge­nau, daß kein »ver­nünf­ti­ger« Ge­ne­ral­st­abs­chef auch nur im Traum dar­an dach­te, im Ernst­fall mit über­schwe­ren Atom­bom­bern über den geg­ne­ri­schen Lan­den zu er­schei­nen.
    Die­se Ma­schi­nen flo­gen zwar mit zwan­zig­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit und et­wa acht­zig Ki­lo­me­ter hoch, aber für ro­bot­ge­steu­er­te Ab­wehr­ge­schos­se wa­ren sie ein Lecker­bis­sen.
    Die kern­che­mi­schen Trieb­wer­ke wa­ren auf die Gas­hül­le des Pla­ne­ten an­ge­wie­sen. Man muß­te schließ­lich et­was ha­ben, was man in der Form von ex­pan­die­ren­den Ga­sen aus den Dü­sen ja­gen konn­te.
    Wie ge­sagt, sol­che Ma­schi­nen ge­hör­ten schon zum al­ten Ei­sen. Das stra­te­gi­sche Luft­waf­fen­kom­man­do der Staa­ten war längst da­zu über­ge­gan­gen, die großen Ma­schi­nen als schnel­le Mas­sen­trans­por­ter ein­zu­set­zen. Da­für wa­ren sie her­vor­ra­gend ge­eig­net.
    An­sons­ten wa­ren die fern­lenk­tech­nisch oder

Weitere Kostenlose Bücher