Eliteeinheit Luna Port
auf unser Versteck eingerichtet wurden, trat auch mir der Angstschweiß auf die Stirn .
Rauh und hastig sagte ich:
»Mensch, Miller, oder wie Sie sonst heißen mögen, rechnen Sie schleunigst nach, ob wir auch wirklich auf dem genauen Punkt liegen.«
»Exakt, Sir«, bestätigte er gelassen, doch seine Hände umklammerten die Thermo-Rak-Pistole fester, deren hülsenlose Rak-Geschosse die Wirkung einer Mikro-Atomladung hatten. Thermonital sagten wir zu dem bunten Pulver, das nach seiner Zündung mit einer Hitzeentwicklung von rund zwölftausend Grad Celsius abbrannte. Diese Munition gehörte auch zu den Spezialentwicklungen der GWA.
Die schweren Maschinenkarabiner hatten wir nicht mitnehmen können, da wir jedes Gramm der Nutzlast für Treibstoff aufgewendet hatten.
Nun befanden wir uns vor den anrollenden Panzern, die anscheinend diese Gegend im Zuge der Manöver freizukämpfen hatten.
»Die bestehen aus einem bestrahlten Leichtstahl«, klärte mich Hannibal auf. »Normalerweise kann man den nur mit einer atomaren Ladung knacken.«
»Sie können diesen Hang nicht hinauf«, beruhigte ich ihn, obwohl auch meine Nervosität zunahm.
In der Luft donnerten schwere Transportmaschinen. Hervorragend geschulte Spezialsoldaten regneten, an Automatrotoren hängend, aus den dickleibigen Rümpfen. Weiter links begannen Maschinenwaffen zu feuern. Man verwendete nur Manöverpatronen, aber ich glaubte das Pfeifen der Geschosse zu hören.
Der Sekundenzeiger meiner Uhr ruckte auf voll. Es war Punkt neun Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir abgeholt werden.
Immer wieder sah ich zu der kleinen Mulde hinüber, in der die Maschine landen mußte. Es war mehr ein einigermaßen gerader Hang, hinter dem es steil in die Tiefe ging. Zweifellos konnte das Gelände von unten eingesehen werden, so daß ich allmählich auch zu der Ansicht kam, der Alte hätte seine Befehle in einem Zustand geistiger Umnachtung gegeben. Oder war uns bei der Dechiffrierung ein Fehler unterlaufen?
Als ich noch darüber nachdachte, begann es über uns zu heulen. Ein mittelschwerer Bomber der chinesischen Luftwaffe überflog die Berge mit einer derart hohen Geschwindigkeit, daß ich die Maschine mit den nur angedeuteten Tragflächenstummeln schon zerschmettert sah. Die Symbole auf dem Seitenleitwerk mit dem scharfgepfeilten Höhenruder waren nicht zu übersehen. Außerdem zeigte der Rumpf noch grüne Streifen, während die unter uns sichtbaren Panzer mit roter Farbe markiert waren.
»Ich glaube, mir geht ein Licht auf«, äußerte der Zwerg.
Mit diesem Ausdruck hatte er genau meine Gedanken erfaßt! Wenn das nicht der tollste Streich war, den der Alte jemals geliefert hatte, dann wollte ich nicht mehr Thor Konnat heißen.
Der Bomber jagte um den nächsten Berg herum. Als er wieder sichtbar wurde, was das atomare Strahltriebwerk bereits verstummt. Jetzt rasten die beiden gegenläufigen Rotoren auf dem Rücken des Rumpfes. Ehe wir noch recht über die eigenartigen Vorkommnisse nachdenken konnten, begann der Pilot mit seinem Manöverangriff, der von den mit roten Streifen gekennzeichneten Gegnern anscheinend als selbstverständlich angesehen wurde.
Die aus dem Rumpf zischenden Rak-Geschosse legten eine dichte Dunkelwand zwischen die Panzer und unseren Standort. In dem tiefschwarzen Qualm verschwand alles, was uns bisher bedrohlich erschienen war.
»Das ist er, ganz zweifellos«, sagte TS-19 erregt.
Ich hielt ihn mitten im Sprung zurück. Noch traute ich der Sache nicht.
Dann kam die Maschine mit heulenden Rotoren heran. Knapp zwanzig Meter entfernt sank sie auf die ausgefahrenen Landekufen. Das
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