Eliteeinheit Luna Port
wieder überschallschnell gewordene Bomber senkrecht in den blauen Himmel. Er ritt auf zwei flammenden Gassäulen, die Sekunden später unsichtbar wurden. Nur das Heulen hing noch in der Luft.
Wenn der Mann die Fahrt beibehielt, war er in spätestens zehn Minuten wieder über dem Himalaja – mit achtzehn- bis zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit kein Problem.
Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als ich ins Wasser eintauchte. Die Schwimmkombination blies sich automatisch auf. Ich brauchte lediglich auf das Sammelschloß zu schlagen, um mich von meinem Fallschirm zu befreien.
Nur knapp hundert Meter entfernt tauchte Hannibal ein. Er hing seltsam leblos an dem Schirm, während TS-19 Arme und Beine bewegte.
Ich machte mir Gedanken um den Kleinen. Seine körperliche Schwäche war schon immer ein wunder Punkt gewesen.
Er war zwar unglaublich zäh, aber das hatte nichts mit Kraft und Widerstandsfähigkeit zu tun. Ich hatte Leute gesehen, die bei Sprüngen aus schnellen Maschinen Genick- und Wirbelsäulenverletzungen davontrugen. Mit dem Katapultsitz ist das kein Problem, aber in unserem Fall hatten wir darauf verzichten müssen.
Ich brüllte seinen Namen über das ruhige Wasser. Weit hinten hörte ich Miller schreien. Die Luftkombination war für rasche Schwimmstöße denkbar ungeeignet. Dafür war sie schließlich auch nicht konstruiert.
Ich begann mit harten Schlägen das Wasser zu peitschen und vergaß darüber beinahe, den eingebauten Ultraschallwerfer einzuschalten. In der kleinen Speicherbank war Energie für einen dreistündigen Betrieb, danach mußten die unhörbaren Oberschwingungen verstummen. Eine Ortung durch getaucht fahrende U-Boote war dann so gut wie ausgeschlossen.
Nach einigen Augenblicken gab ich meine sinnlosen Bemühungen auf. In dem unförmigen Luftwulst waren keine Rekorde zu erzielen. Hannibal war als gelber Fleck sichtbar. Er schien besinnungslos zu sein, da er nicht einmal ein Winkzeichen gab.
Plötzlich begann es ganz in unserer Nähe zu fauchen. Das Geräusch steigerte sich zu einem Heulen. Schließlich erblickte ich den schmalen, tropfenförmigen Turm eines auftauchenden U-Bootes.
Es handelte sich um einen kleinen Kreuzer der Küstenklasse. Vor dem Turm waren deutlich die stummelartigen Erhöhungen der Unterwasser-Abschußrohre zu erkennen, in denen gewöhnlich zwei bis vier atomare Mittelstrecken-Raketen steckten. Boote der Küstenklasse waren dazu ausersehen, im Falle eines Falles den ersten Überraschungsschlag zu führen. Es erschien mir deshalb nicht verwunderlich, daß der Kreuzer mit der Nummer KL-1487 ausgerechnet im Golf von Bengalen stationiert war. Mit seinem atomaren Wasser-Staustrahltriebwerk erreichte er beeindruckende Unterwassergeschwindigkeiten. Über einen unbegrenzten Aktionsradius verfügte er ebenfalls. Die Füllung des Meilers reichte für vierzig Erdumkreisungen.
Auf der Brücke erschienen Männer. Dann begann das Wasser zu wallen. Sie fuhren mit Elektro-Hilfstriebwerk, und dafür war ich ausgesprochen dankbar.
Schwimmen Sie einmal in den radioaktiv verseuchten Wasserwirbeln eines atomaren Strahltriebwerks! Da wird man von innen heraus langsam geröstet, was dem menschlichen Knochenmark und überhaupt dem gesamten Gewebe ungemein schlecht bekommt.
Sie rauschten auf Hannibal zu und nahmen ihn an Bord. Dann kam TS-19 an die Reihe. Ich baumelte als letzter an dem hydraulisch ausgefahrenen Turmkran, mit dem sonst Lasten übernommen wurden, die gerade noch durch das Turmluk gingen.
Der Kleine war bereits nach unten verschwunden. Miller schälte sich aus seinem Schwimmanzug.
Ich
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