Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Druck­schott hin­ter der fla­chen Kan­zel glitt auf.
    Ich sah nur die win­ken­de Hand und das Ge­sicht ei­nes un­ter­setzt ge­bau­ten Chi­ne­sen. Er schi­en al­lein in dem Bom­ber zu sein.
    Wir rann­ten los. Wei­ter un­ten be­gan­nen die Pan­zer mit Ma­nö­ver­ge­schos­sen zu feu­ern, die an den Fels­wän­den zer­platz­ten. Ich frag­te mich be­sorgt, wie sich ein di­rek­ter Tref­fer aus­wir­ken muß­te.
    Han­ni­bal folg­te mir; der Leut­nant war et­was vor­aus. Als ich mich durch das kreis­för­mi­ge Schott ge­schwun­gen hat­te und dem Pi­lo­ten die Ther­mo-Rak in den Nacken drück­te, klet­ter­ten mei­ne Kol­le­gen eben­falls in die Ma­schi­ne.
    »Kei­ne Auf­re­gung«, sag­te der Pi­lot be­ru­hi­gend. Er trug die Rang­ab­zei­chen ei­nes Haupt­manns der chi­ne­si­schen Luft­waf­fe.
    »Kenn­wort HC-9 und Stütz­punkt ›Yel­low Point‹. Für die da un­ten sind Sie drei ver­we­ge­ne Of­fi­zie­re von der grü­nen Di­vi­si­on, die sich wäh­rend der Nacht zwecks Be­ob­ach­tun­gen an den geg­ne­ri­schen Ge­fechts­stand her­an­ge­ar­bei­tet ha­ben. Schnal­len Sie sich fest, und wer­den Sie nicht ner­vös, wenn ich mei­ne Mel­dung ab­ge­be.«
    Ich konn­te nur noch stau­nen. Han­ni­bal grins­te er­leich­tert. Der Mann war zwei­fel­los ein Agent der GWA, nur war es mir ziem­lich schlei­er­haft, wie der Plan hat­te aus­ge­ar­bei­tet wer­den kön­nen.
    Ich setz­te mich in den lee­ren Ses­sel des Na­vi­ga­tors. Der Klei­ne und TS-19 be­ga­ben sich nach hin­ten in die en­ge Ka­bi­ne. Mit auf­heu­len­der Ro­tor­tur­bi­ne ho­ben wir vom Bo­den ab.
    To­send be­gann das Atom­trieb­werk zu ar­bei­ten. Die eis­kal­ten Luft­mas­sen wur­den in den glü­hen­den Wär­me­aus­tau­scher des leich­ten Flug­zeug­re­ak­tors ge­ris­sen. Als weiß­glü­hen­de Mas­se von ge­wal­ti­ger Strahl­ge­schwin­dig­keit peitsch­ten sie aus den bei­den Heck­dü­sen. Wir ras­ten so hoch be­schleu­nigt in den grau­en Him­mel, daß mein Ge­hirn blut­leer wur­de.
    Un­ser un­be­kann­ter Freund hat­te einen Ra­ke­ten­start ge­wagt, für den der Bom­ber ei­gent­lich nicht kon­stru­iert war. Hin­ter mir hör­te ich ei­ni­ge dump­fe Lau­te.
    TS-19 war bei dem über­has­te­ten Start aus dem Sitz ge­schleu­dert wor­den. Nun hat­te er den grau­sa­men An­druck von 5 g in ei­ner der­art un­glück­li­chen La­ge zu über­ste­hen, daß ihm das Blut aus Mund und Na­se schoß.
    Das Or­geln des Trieb­wer­kes war längst ver­stummt. Der Stau­druck­mes­ser zeig­te acht­zehn­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit an. Die er­reich­te Hö­he wur­de mit knapp ein­und­fünf­zig­tau­send Me­ter an­ge­ge­ben.
    Erst zu die­sem Zeit­punkt zwang der Ro­bo­t­au­to­mat die Ma­schi­ne aus dem senk­rech­ten Kurs in die Ge­ra­de. Fast schlag­ar­tig ließ die har­te Be­las­tung nach. Ich rich­te­te mich mit­samt dem be­weg­li­chen Pols­ter­sitz auf.
    Han­ni­bal küm­mer­te sich um den halb be­sin­nungs­lo­sen Kol­le­gen.
    »Das war et­was zu­viel«, be­an­stan­de­te ich. »Wer sind Sie? Von wem ha­ben Sie Ih­re An­wei­sun­gen?«
    »Wer ich bin, tut nichts zur Sa­che, Sir«, er­wi­der­te der Pi­lot. »Je­den­falls ge­hö­re ich zu Ih­nen. Ich bin zum Schwei­gen ver­pflich­tet.«
    »Okay. Wer hat die Sa­che mit dem Ma­nö­ver aus­ge­kno­belt?«
    »Un­se­re Ver­bin­dungs­leu­te im Di­vi­si­ons­stab. Ich ha­be den Be­fehl er­hal­ten, Sie über dem Golf von Ben­ga­len ab­zu­set­zen. Sie wer­den von ei­nem U-Boot auf­ge­nom­men. Ich flie­ge so­fort zu­rück.«
    »Wer­den Sie nicht in Schwie­rig­kei­ten kom­men?«
    Er lä­chel­te.
    »Wir kön­nen den­ken, Sir. Drei Of­fi­zie­re wer­den be­stä­ti­gen, daß Sie von mir aus der schwie­ri­gen Si­tua­ti­on be­freit wor­den sind. Die Pan­zer sind des­halb auf ihr Ver­steck zu­ge­fah­ren, weil ich et­wa ei­ne Stun­de zu­vor ei­ne In­for­ma­ti­on durch­si­ckern ließ. Al­les nur Ma­nö­ver, Sir.«
    Ich mach­te mei­ner Er­re­gung durch dras­ti­sche Ver­wün­schun­gen Luft. Bei un­se­rem Ver­ein lern­te man nie­mals aus. Die Tricks wur­den lang­sam un­wahr­schein­lich.
    Von da an stell­te ich kei­ne Fra­gen mehr, die mir der Haupt­mann doch

Weitere Kostenlose Bücher