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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ach­te­te nicht auf die blau­uni­for­mier­ten Män­ner mit den gol­de­nen Är­mel­strei­fen, son­dern er­kun­dig­te mich so­fort nach dem Zu­stand des Kol­le­gen.
    »Nur be­sin­nungs­los, Sir«, be­ru­hig­te mich TS-19. »Der Stau hat ihn bö­se er­wi­scht, aber er scheint nichts ge­bro­chen zu ha­ben.«
    Ich nick­te er­leich­tert. Erst nach die­ser Aus­sa­ge drang die Stim­me ei­nes jun­gen, hoch­ge­wach­se­nen Man­nes in mein Be­wußt­sein.
    »Kor­vet­ten­ka­pi­tän Ar­got, Sir«, stell­te er sich vor. »Kom­man­dant auf KL-1487. Darf ich Sie bit­ten, so­fort in die Röh­re zu stei­gen. Wir müs­sen tau­chen.«
    Ich mus­ter­te das schma­le Ge­sicht und blick­te auf die drei mit­tel­brei­ten Strei­fen. Si­cher …, er hat­te schnells­tens wie­der von der Was­sero­ber­flä­che zu ver­schwin­den. Die asia­ti­sche Luft­über­wa­chung galt auch für die of­fe­ne See, da die Exis­tenz der west­li­chen Atom-U-Boo­te mit ih­ren Un­ter­was­ser-Ra­ke­ten na­tür­lich kein Ge­heim­nis war. Al­ler­dings wuß­te man nicht, wo die­se Kreu­zer sta­tio­niert und im Ernst­fall zu su­chen wa­ren, zu­mal die Po­si­tio­nen in Ab­stän­den von vier­und­zwan­zig Stun­den ge­än­dert wur­den.
    Ich nann­te mei­ne Ko­de­num­mer und glitt dann auf der en­gen Roll­trep­pe nach un­ten. Mit »Röh­re« hat­te er na­tür­lich den ei­gent­li­chen Druck­kör­per ge­meint.
    In der Zen­tra­le be­geg­ne­te ich neu­gie­ri­gen Bli­cken und be­tont be­herrsch­ten Ge­sich­tern. Na­tür­lich war das im ein­tö­ni­gen Be­reit­schafts­dienst der Män­ner ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung, über die man noch ta­ge­lang dis­ku­tie­ren konn­te.
    Ar­got übergab das Kom­man­do an sei­nen Ers­ten Wa­ch­of­fi­zier, der das Boot in we­ni­gen Au­gen­bli­cken auf Tie­fe brach­te.
    Ich lausch­te auf das dump­fe Brau­sen in­ner­halb der bei­den Stau­roh­re, in de­nen die ein­ge­fan­ge­nen Was­ser­mas­sen im ther­mi­schen Aus­tausch­sys­tem des star­ken Re­ak­tors ver­dampft wur­den. Mit ih­rem na­tür­li­chen Über­druck schos­sen sie am Heck aus den Dü­sen­ver­en­gun­gen. Die Schub­leis­tung über­trug sich auf den Kreu­zer.
    Ich wuß­te, daß wir mit we­nigs­tens hun­dert Kno­ten Fahrt auf dem 87. Län­gen­grad Ost nach Sü­den jag­ten, doch da­mit hat­te ich noch im­mer nicht er­fah­ren, was hier ei­gent­lich ge­spielt wur­de.
    »Kön­nen Sie ei­ni­ge be­schei­de­ne Fra­gen be­ant­wor­ten, Ar­got?«
    Der Kom­man­dant sah mich an. Er schi­en in mei­nem Ge­sicht zu for­schen und sich ver­wun­dert zu fra­gen, wes­halb ich kei­ne Dienst­mas­ke trug. Na­tür­lich wuß­te er, daß ich ein »Schat­ten« der GWA war. Al­le ak­ti­ven Spe­zi­al­agen­ten wa­ren laut GWA-Vor­schrift ver­pflich­tet, le­bens­echt wir­ken­de Kopf­hül­len-Mas­ken zu tra­gen, so­bald sie sich in ih­rer dienst­li­chen Ei­gen­schaft zu er­ken­nen ge­ben muß­ten.
    TS-19 hat­te sei­ne Bio­synth-Fo­lie schon im Was­ser über­ge­streift. Wahr­schein­lich schimpf­te er jetzt wie­der auf die Be­feh­le we­gen un­se­rer An­ony­mi­tät. Nun … wenn der Al­te in die­ser Be­zie­hung nicht so streng ge­we­sen wä­re, hät­te es wahr­schein­lich schon zehn Jah­re nach der Grün­dung der GWA kei­nen ein­zi­gen le­ben­den Agen­ten mehr ge­ge­ben. Wir kann­ten uns nicht ein­mal un­ter­ein­an­der, so daß die Ge­fahr ei­nes Ver­ra­tes un­ter An­wen­dung von Druck­mit­teln völ­lig aus­ge­schlos­sen war.
    Han­ni­bal hat­te es nicht nö­tig, sei­ne Mas­ke zu tra­gen. Er leg­te sie le­dig­lich in­ner­halb des Haupt­quar­tiers an, da dort nur ak­ti­ve GWA-Agen­ten hin­ein­ge­las­sen wur­den. Dort hät­te man über sein ein­drucks­vol­les Ge­sicht zwar eben­falls ge­grinst, aber die Kol­le­gen hät­ten ihn trotz­dem für einen ak­ti­ven Mit­ar­bei­ter ge­hal­ten.
    Hier war das an­ders. Kein nor­ma­ler Mensch wä­re auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, in dem Gnom einen der ge­fürch­te­ten und von un­zäh­li­gen Ge­heim­nis­sen um­ge­be­nen »Schat­ten« zu se­hen, wie wir all­ge­mein ge­nannt wur­den.
    Ich hat­te so­wie­so ein an­de­res Ge­sicht er­hal­ten. In letz­ter Zeit lief ich

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