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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­füg­ba­re Sprit reich­te noch für et­wa sech­zig Ki­lo­me­ter. Dann war der Vor­rat rest­los auf­ge­braucht.
    Zur Zeit hiel­ten wir uns in ei­ner ma­le­ri­schen Fels­grup­pe auf, die einen dach­ähn­li­chen Über­hang auf­wies. Hier war es eben­falls kalt, ob­wohl die dün­ne Schnee­de­cke noch nicht sta­bil ge­wor­den war. Tags­über schmolz sie an wind­ge­schütz­ten Stel­len hin­weg, um nach Son­nen­un­ter­gang rasch zu ge­frie­ren.
    Vor und un­ter uns, gut über­schau­bar von un­se­rem ho­hen Stand­ort, er­streck­te sich der große Strom mit der weit­ge­schwun­ge­nen Brücke von Tschong.
    Dort über­quer­te ei­ne acht­bah­ni­ge Au­to­stra­ße den rau­schen­den Fluß, auf des­sen an­de­rer Sei­te die Stadt lag. Noch wei­ter süd­lich rag­te der 6.480 Me­ter ho­he Kam­be­la in den Him­mel. Dort ver­schwand auch die mo­der­ne Stra­ße, auf der in we­ni­gen Au­gen­bli­cken der Ver­kehr er­wa­chen muß­te. Sie ver­band das Hoch­land von Kasch­mir mit In­di­en und Süd­chi­na. Sie war die süd­li­che Ner­ve­n­a­der des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des. Was man dem Luft­ver­kehr nicht an­ver­trau­en konn­te oder woll­te, das roll­te in schnel­len Schwerst­trans­por­tern über die Hi­ma­la­ja-Hoch­stra­ße.
    Aus­ge­rech­net in die­se ge­fähr­li­che Ecke hat­te der Chef den Treff­punkt ge­legt. Sei­ne Funk­sprü­che hat­ten über un­se­re vor­aus­sicht­li­che Auf­ga­be über­haupt nichts aus­ge­sagt. Nur den Treff­punkt und die ge­naue Zeit hat­te er ver­schlüs­selt durch­ge­ge­ben.
    Wir be­gan­nen lang­sam zu frie­ren. Die klei­nen Speicher­bat­te­ri­en lie­ßen nach, und die ein­ge­bau­ten Heiz­dräh­te der farb­lo­sen Schutz­an­zü­ge brauch­ten Ener­gie.
    Han­ni­bal fluch­te seit Stun­den.
    Über den Gip­feln des He­din-Ge­bir­ges wur­de es lang­sam hell. Es war ein trüber Tag, der zur Welt­ver­ach­tung und zu me­lan­cho­li­schen Ge­dan­ken­gän­gen an­reg­te.
    Un­se­re Ma­schi­nen­waf­fen zeig­ten nach un­ten, wo nur vier­hun­dert Me­ter ent­fernt die Stra­ße durch die wil­den Ber­ge führ­te. Die Brücke sa­hen wir nur in hal­ber Län­ge, und von Tschong konn­ten wir nur die Bau­ten der au­ßer­halb lie­gen­den Kraft­sta­ti­on aus­ma­chen.
    »Ru­he jetzt«, fuhr ich den Zwerg an. Sei­ne Nör­ge­lei­en und Ver­wün­schun­gen konn­te ich nicht mehr län­ger er­tra­gen.
    »Lieb­li­cher Spaß­vo­gel«, ent­geg­ne­te er sar­kas­tisch. »Viel­leicht krie­ge ich end­lich ei­ne Ant­wort, ja! Wie soll das hier wei­ter­ge­hen, he?«
    »Ein­fach ab­war­ten, bis die Ma­schi­ne lan­det.«
    »Herr­lich«, murr­te er. Sei­ne Stim­me klang weh­lei­dig. »Das hät­te mir noch ein­ge­leuch­tet, wenn die Müh­le we­nigs­tens im Schut­ze der Dun­kel­heit an­ge­kom­men wä­re. So soll sie nach Son­nen­auf­gang lan­den, und das au­ßer­dem dicht ne­ben der Stra­ße. Ver­rückt ge­wor­den, eh! Um das Faß ganz voll­zu­ma­chen, fin­den hier auch noch aus­ge­dehn­te Ma­nö­ver der Großasia­ti­schen-Ar­mee statt. Das hat mir noch ge­fehlt, mein Lie­ber! In zehn Mi­nu­ten kom­men wie­der die Trup­pen­trans­por­ter, und dann bleibt mein Kör­per in De­ckung, klar!«
    »Okay, laß ihn hier. Nimm dei­nen Geist mit und be­sor­ge dir spä­ter et­was, wo­zu du auch Kör­per sa­gen kannst. Jetzt aber run­ter mit dei­nem Kopf.«
    Ich preß­te ihn nach un­ten, da lau­fen­de Tur­bi­nen hör­bar wur­den. Gleich dar­auf tauch­ten wie­der die Trans­por­ter auf. Wir be­fan­den uns in der ro­ten Zo­ne, wo zur Zeit die Ma­nö­ver­kämp­fe »tob­ten«. Man sah prak­tisch nur noch Sol­da­ten. Ei­ne Stun­de spä­ter bau­ten sie so­gar am Ufer einen Re­gi­ments­ge­fechts­stand auf. Of­fi­zie­re gin­gen ein und aus. Ein An­ten­nen­mast reck­te sich in den Him­mel. Un­un­ter­bro­chen lan­de­ten Flug- und Hub­schrau­ber. Al­les er­weck­te den Ein­druck, als lä­ge die Haupt­kampf­li­nie nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter ent­fernt.
    Wir la­gen in­mit­ten ei­ner süd­chi­ne­si­schen Luft­lan­de­di­vi­si­on.
    Als schließ­lich noch über­schwe­re Tur­bo­pan­zer auf­fuh­ren und ro­bot­ge­steu­er­te Ra­ke­ten­ka­no­nen aus­ge­rech­net

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