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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­fall, dann wei­ter mit fünf­zehn Gra­vos. Bei Brenn­schluß um­schal­ten auf Nor­mal­be­schleu­ni­gung ein g. Ein­hal­ten bis zum Schei­tel­punkt und dann Ge­gen­be­schleu­ni­gung nach Kal­ku­la­ti­ons­da­ten. Ich will in vier Stun­den auf Lu­na-Port sein. Ge­ben Sie die Wer­te in den Com­pu­ter.«
    Die Of­fi­zie­re wur­den noch blas­ser. Blo­s­kat hieb die Wer­te in die Re­chen­ma­schi­ne. Nach acht­zehn Se­kun­den wa­ren die neu­en Da­ten da. Der Au­to­mat schal­te­te sich ein.
    »Auf die­sen ver­weich­lich­ten Hau­fen bin ich ein­mal neu­gie rig«, sag­te ich so laut, daß man es oben hö­ren muß­te. »Mit zehn g, ha! Lach­haft!«
    Das letz­te Wort kos­te­te mich al­le Kraft, da mir schon der Angst­schweiß aus­brach. Ich wä­re auf den Kni­en über den gan­zen Platz ge­rutscht, wenn das Ding nur mit drei Gra­vos in den Raum ge­rast wä­re. Jetzt aber war es zu spät. Ich hat­te für mein »Hel­den­tum« zu bü­ßen.
    »Wenn du nicht frü­her wach wirst als die da, bist du mo­ra­lisch er­le­digt«, zisch­te der Zwerg bit­ter­bö­se. Trotz­dem brüll­te er hin­ter­her: »Wer­det ja nicht schwach da oben. Ich möch­te hier kei­ne kä­si­gen Ge­sich­ter se­hen.«
    Ich schwitz­te vor Angst, bis mir das auf­heu­len­de Trieb­werk die Schweiß­trop­fen von der Stirn riß. Mein Ge­sicht wur­de platt­ge­drückt wie ei­ne Flun­der.
    To­ben und Brül­len, das war al­les, was ich noch er­fas­sen konn te. Die BEL­BEE be­saß schließ­lich ein rei­nes Ato-Strahl­trieb­werk. Das be­kam ich jetzt zu spü­ren.
    Trotz des har­ten Zen­tri­fu­gal­trai­nings schi­en mein Blut zäh­flüs­sig zu wer­den. Es hat­te die bös­ar­ti­ge Ab­sicht, sich an ei­ner Stel­le mei­nes Kör­pers zu sam­meln.
    Es war die Höl­le, ob­wohl wir erst acht Gra­vos er­reicht hat­ten. Wir jag­ten in den Raum, daß man im Kon­troll­turm die Köp­fe ein­zog und schließ­lich die Ra­dar­sta­ti­on des Plat­zes an­rief. Ob das Trieb­werk durch­ge­gan­gen wä­re!
    Dann wa­ren wir auf zehn Gra­vos. Die zehn­fa­che Be­schleu­ni­gung woll­te mich durch das Schaum­pols­ter­la­ger pres­sen. Ro­te Ne­bel be­gan­nen mir vor den Au­gen zu wal­len. Mei­ne Lun­gen ran­gen nach Luft, aber der Brust­korb wur­de im­mer hef­ti­ger zu­sam­men­ge­drückt.
    Dann war das grau­sa­me Röh­ren plötz­lich vor­bei. Dem fürch­ter­li­chen An­druck folg­te ab­rupt der schwe­re­lo­se Zu­stand. Der Ro­bo­t­au­to­mat hat­te ge­nau nach Schal­tung für drei­ßig Se­kun­den das Trieb­werk still­ge­legt. Wir wa­ren längst im Raum. Die Fahrt lag in­zwi­schen über den be­rühm­ten 11,2 Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de.
    Als ich ei­ni­ger­ma­ßen at­men konn­te, schrie ich mit ge­wal­ti­ger An­stren­gung nach oben:
    »Eh, wie ist das hier mit Kaf­fee? Dem­nächst den­ken Sie dar­an, ja!«
    Ein ver­zerr­tes Ge­sicht er­schi­en. Ich lach­te her­aus­for­dernd. Die Män­ner wuß­ten ge­nau, daß ich sie pro­vo­zie­ren woll­te. McKi­li­an stam­mel­te:
    »Ko… kommt so­fort, Sir.«
    Die Tor­tur be­gann er­neut. Un­se­re Ge­sich­ter wur­den wie­der vom wahn­wit­zi­gen An­druck ver­zerrt. Dies­mal ging es über die zehn Gra­vos hin­aus. Der End­wert be­trug fünf­zehn g – und das sie­ben Se­kun­den lang. Nach drei Se­kun­den ver­lor ich das Be­wußt­sein, nach­dem ich vor­her fast er­stickt war. Han­ni­bal war längst ohn­mäch­tig ge­wor­den, und oben rühr­te sich nichts mehr.
    Ich er­wach­te spon­tan. Nach sol­chen Be­las­tun­gen kehrt das Be­wußt­sein oft­mals über­ra­schend schnell zu­rück.
    Das Trieb­werk lief mit dem Nor­mal­wert von ei­nem Gra­vo. Ich kämpf­te mich müh­sam nach oben. Die zu­stän­di­ge Be­schleu­ni­gung er­zeug­te ei­ne künst­li­che, erd­ähn­li­che Schwer­kraft, so daß ein schwe­re­lo­ses Glei­ten un­mög­lich war. Ich war wie zer­schla­gen und fühl­te mich aus­ge­höhlt. Un­se­re bei­den Be­glei­ter wa­ren noch be­sin­nungs­los.
    Un­ten be­gann Han­ni­bal zu rö­cheln. Die Far­be kehr­te in sein Ge­sicht zu­rück. Erst jetzt be­tas­te­te ich mei­ne künst­li­chen Nar­ben. Es war ein Wun­der, daß das Ge­we­be die star­ke Be­las­tung aus­ge­hal­ten hat­te.
    Der Klei­ne nahm

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