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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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at­me­te auf. Ich ver­such­te, ein mög­lichst un­be­tei­lig­tes Ge­sicht zu ma­chen. Die we­ni­gen Mi­nu­ten wa­ren für uns ei­ne psy­cho­lo­gi­sche Stu­die von höchs­tem Wert. Ich be­kam einen ers­ten Be­griff von der Wir­kung mei­ner Mas­ke. An sich hät­te ich das wis­sen sol­len, da un­se­re her­vor­ra­gen­den Psy­cho­lo­gen den Ef­fekt haar­ge­nau vor­aus­ge­sagt hat­ten.
    Der Oberst re­de­te be­geis­tert von der Or­dens­ver­lei­hung, bis ich ihn mit ei­nem be­tont ab­wei­sen­den La­chen un­ter­brach.
    »Dan­ke, aber las­sen Sie nur, Co­lo­nel. Es wä­re mir lie­ber ge­we­sen, man hät­te mir wie­der ein gu­tes Raum­schiff ge­ge­ben.«
    Er ver­beug­te sich höf­lich. Gleich­zei­tig un­ter­zeich­ne­te er un­se­re Ab­fer­ti­gungs­pa­pie­re. Die­se Klip­pe war nun auch über­wun­den. Als wir die Do­ku­men­te in den Uni­form­ta­schen ver­staut hat­ten, mein­te er mit ge­heim­nis­vol­lem Un­ter­ton in der Stim­me:
    »Sir, ich glau­be, mir ist ei­ne klei­ne Über­ra­schung ge­lun­gen. Als der Be­fehl für die Be­reit­stel­lung ei­nes Son­der­schif­fes an­kam, ha­be ich Ih­nen die neues­te Kon­struk­ti­on zu­ge­teilt. Erst vor drei Wo­chen in Dienst ge­stellt. Nun, ich darf über das völ­lig neu­ar­ti­ge Trieb­werk nicht viel sa­gen, aber wenn ich Ih­nen er­klä­re, daß die ein­stu­fi­ge Mondra­ke­te nur knapp zwan­zig Me­ter lang ist, wer­den Sie sich vor­stel­len kön­nen, welch un­ge­heu­er star­ken Treib­stoff sie in den Tanks ha­ben.«
    Han­ni­bal grins­te. Ich wand­te lang­sam den Kopf. Gu­ter Gott, was tat der Mann so wich­tig. Für mich war das ein An­satz­punkt.
    »Oh, ich ver­ste­he. Ist man schon so weit, daß man die über­kri­ti­sche Plas­ma-Brenn­kam­mer in klei­ne Mond­schif­fe ein­baut?«
    Er er­starr­te. Sein Mund war leicht ge­öff­net, das Ge­sicht lei­chen­blaß.
    »Sie … Sie sind über die streng ge­hei­me Neu­ent­wick­lung in­for …?«
    Er un­ter­brach sich mit­ten im Wort, als er mein La­chen hör­te.
    »Trös­ten Sie sich, Co­lo­nel. Mit ei­nem tau­send­fach stär­ke­ren Trieb­werk die­ser Art hät­te ich be­quem den Ju­pi­ter er­rei­chen kön­nen. Das Schiff hät­te es auch ver­tra­gen. Au­ßer­dem – mei­ne Be­sat­zung war groß­ar­tig. Sie ver­ra­ten durch­aus kei­ne Ge­heim­nis­se. Kom­men Sie, Pol­gart.«
    Han­ni­bal er­hob sich gäh­nend aus dem Ses­sel. Der Ha­fen­kom­man­dant kam ins Stot­tern.
    »Den Ju­pi­ter?« stöhn­te er. »Sir, wa­ren Sie et­wa drau­ßen … ich mei­ne, wei­ter drau­ßen als üb­lich?«
    Sein Blick fiel wie­der auf die gol­de­ne Me­dail­le und die drei Ko­me­ten.
    »Jetzt bin ich an der Rei­he mit der Ge­heim­hal­tung«, be­dau­er­te ich. »Sie wer­den es ei­nes Ta­ges er­fah­ren. Wol­len Sie uns nun ent­schul­di­gen? Der al­te Mond war­tet.«
    »Ja­ja, na­tür­lich, selbst­ver­ständ­lich«, stam­mel­te er ver­wirrt. An­schlie­ßend brach­te er uns nach un­ten zum war­ten­den Ver­bin­dungs-Hub­schrau­ber.
    Nun, wenn der Mann auf Lu­na ei­ni­ge Freun­de hat­te – und das war si­cher­lich der Fall – dann wuß­ten die sehr bald, was der ge­heim­nis­vol­le Ge­ne­ral so ganz ne­ben­bei ge­spro­chen hat­te.
    Die Ma­schi­ne glitt sur­rend in die Hö­he. Der Pi­lot teil­te mir mit, daß un­ser Ge­päck be­reits an Bord der BEL­BEE wä­re.
    Wir über­flo­gen die hel­ler­leuch­te­ten Pis­ten, bis schließ­lich ein klei­nes Schiff mit ae­ro­dy­na­mi­schen For­men auf­tauch­te. Das neu­ar­ti­ge Plas­ma-Trieb­werk kann­te ich bis­her nur vom Hö­ren­sa­gen. Zwar war ich bei dem vor­an­ge­gan­ge­nen Ein­satz vom Schöp­fer die­ser ein­zig­ar­ti­gen Ent­wick­lung ge­nau in­for­miert wor­den, aber in der Pra­xis hat­te ich die­ses Trieb­werk noch nicht ge­tes­tet. Die neu­en Raum­jä­ger in Dis­kus­form hat­ten es zwar schon an Bord, aber das wa­ren schließ­lich kei­ne hun­dert­pro­zen­ti­gen Raum­schif­fe, da sie auch in der dich­ten Pla­ne­tenat­mo­sphä­re ope­rie­ren konn ten.
    Die Ab­mes­sun­gen der BEL­BEE ver­blüff­ten und ängs­tig­ten mich zu­gleich. Ich wuß­te, daß das rea­gie­ren­de Spalt­stoff­plas­ma in über­kri­ti­schen

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