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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mein Auf­stieg war noch läs­si­ger. Ich tat ih­nen nicht den Ge­fal­len, mit be­son­ders schnel­len Be­we­gun­gen an­zu­ge­ben.
    Im en­gen Luk der Luft­schleu­se blieb ich sit­zen. Sie lag et­wa zwölf Me­ter über dem Bo­den, da die Rak na­tür­lich auf den Leit­flos­sen stand.
    Als die bei­den Of­fi­zie­re oben an­ka­men, zün­de­te ich mir ei­ne Zi­ga­ret­te an. Sie blie­ben zö­gernd auf der Lei­ter ste­hen, da ich ih­nen den Platz ver­sperr­te.
    »Na, was ist? Wol­len Sie nicht end­lich in die Kan­zel ge­hen?« fuhr ich sie an.
    »Ver­zei­hung, Sir, aber … aber …!«
    McKi­li­an be­gann zu stot­tern. Hin­ter mir tauch­te das grin­sen­de Ge­sicht des Klei­nen auf.
    »Wie, Sie mei­nen wirk­lich, ich wür­de Ih­nen den Platz ver­sper­ren? Ich bin ein al­ter Mann, nicht wahr! Man hat mich ge­zwun­gen, die Lei­ter zu er­klim­men, al­so blei­be ich hier to­tal er­schöpft sit­zen. Wenn Sie nicht in drei Se­kun­den auf Ih­ren Plät­zen sind, kön­nen Sie sich einen Platz in der Höl­le aus­su­chen. Na?«
    End­lich be­gan­nen sie zu ver­ste­hen. Der Streich hat­te nicht ganz ge­klappt, und so setz­ten sie sich in Be­we­gung.
    McKi­li­an schmun­zel­te nur flüch­tig. Er schi­en mein Ma­nö­ver durch­schaut zu ha­ben. An­de­rer­seits wuß­te er, daß ich ih­nen ei­ne mo­ra­li­sche Ohr­fei­ge ver­pas­sen woll­te.
    Sie zwäng­ten sich an mir vor­bei. Als sie nach zahl­rei­chen Ver­ren­kun­gen in der Schleu­se wa­ren, wur­den sie mit bis­si­gen Wor­ten emp­fan­gen. Han­ni­bal ver­glich sie mit al­ler­lei selt­sa­men Zoo­be­woh­nern. Lang­sam schie­nen sie zu mer­ken, wo­her der Wind weh­te. Hat­te der Al­te nicht be­foh­len, ich müß­te mir von vorn­her­ein Re­spekt ver­schaf­fen? Bei die­sen tau­send­fach ge­sieb­ten Teu­fels­ker­len war das gar nicht so ein­fach.
    »McKi­li­an …!« brüll­te ich nach hin­ten.
    Der Leut­nant fuhr hoch und schlug mit dem Kopf ge­gen die nied­ri­ge Schleu­sen­de­cke, gab aber kei­nen Laut von sich.
    »Ha­ben Sie mich ge­fragt, ob Sie mich be­rüh­ren dür­fen? Ha­ben Sie das?«
    Ich ließ ihn mein Trief­au­ge be­wun­dern. Er er­bleich­te.
    »Nein, Sir.«
    »Das ha­ben Sie aber ge­tan. Noch ein­mal die glei­che Übung. Wohl schon zu alt für ei­ne Eli­te­ein­heit, was?«
    Er hech­te­te fast über mich hin­weg. Als er drau­ßen war, hol­te er zu­erst tief Luft, ehe er keu­chend frag­te, ob er mich wohl be­rüh­ren dür­fe.
    Han­ni­bal lach­te sar­kas­tisch. Ich war ei­ni­ger­ma­ßen zu­frie­den. Die bei­den Män­ner ver­schwan­den nach oben, wo sie sich in die schma­le Ka­bi­ne be­ga­ben. Das Schiff bot nur we­nig Platz.
    Wir such­ten un­se­re bei­den Kon­tur­la­ger auf. McKi­li­an gab be­reits die rou­ti­ne­mä­ßi­gen Mel­dun­gen an den Kon­troll­turm durch. Die Schleu­sen­schotts glit­ten dumpf in die Fas­sun­gen.
    Un­ter uns be­gann die Um­for­mer­bank des Fo­li­en­re­ak­tors zu ar­bei­ten. Die ther­mi­sche Ener­gie wur­de di­rekt in Strom um­ge­wan­delt, der zur Ver­sor­gung der ab­schir­men­den Ma­gnet­fel­der in­ner­halb der Re­ak­tor­brenn­kam­mer be­nö­tigt wur­de. Kein Ma­te­ri­al hielt die Tem­pe­ra­tu­ren ei­ner di­rek­ten Kern­re­ak­ti­on aus.
    Als er sei­ne Mel­dung durch­ge­ge­ben hat­te, schrie ich nach oben:
    »McKi­li­an, wie war das eben? Wie lan­ge wol­len sie flie­gen, um die lä­cher­li­che Stre­cke zu über­win­den?«
    Sein Ge­sicht tauch­te über dem of­fe­nen Luk auf. Ich konn­te gut das astro­nau­ti­sche Ro­bot­ge­hirn ne­ben dem Stu­fen­schal­ter der Plas­ma-Ein­sprit­zung er­ken­nen.
    »Sie­ben Stun­den, Sir«, rief er nach un­ten.
    Ne­ben mir er­schi­en das reich­lich ver­blüff­te Ge­sicht Blo­s­kats. Er fun­gier­te als Na­vi­ga­tor.
    »Sie­ben Stun­den?« wie­der­hol­te ich. »Mensch, mit wel­chen Wer­ten wol­len Sie ei­gent­lich be­schleu­ni­gen?«
    »In drei In­ter­val­len zu vier, sie­ben und zehn Gra­vos, Sir.«
    Ich nann­te sie blu­ti­ge An­fän­ger. Han­ni­bal stöhn­te un­ter­drückt. Sein Blick war aus­ge­spro­chen an­kla­gend.
    »Zwei In­ter­val­le, klar! Stei­gern von drei auf zehn in­ner­halb der dich­ten At­mo­sphä­re. Drei­ßig Se­kun­den

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