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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sich mit al­ler Ge­walt zu­sam­men, und so stan­den wir an­ge­regt plau­dernd und schon et­was er­holt im Gang zwi­schen den bei­den Pi­lo­ten­la­gern, als die Män­ner end­lich auf­wach­ten. Die ra­sche Ak­ti­vie­rung der Le­bens­geis­ter ver­dank­ten wir un­se­rem har­ten GWA-Trai­ning. Stän­dig wur­den wir in den Zen­tri­fu­gen in Übung ge­hal­ten.
    McKi­li­an wim­mer­te kraft­los, als er mich sah. Ich gab mich über­le­gen, als wä­re über­haupt nichts ge­sche­hen.
    »Äh, die Her­ren von der Spe­zi­al­ein­heit. Worin liegt ei­gent­lich Ih­re Stär­ke, eh? Das ha­be ich schon viel bes­ser ge­se­hen! Viel­leicht kor­ri­gie­ren Sie end­lich die Ab­wei­chun­gen.«
    Wir be­sa­hen uns noch ei­ni­ge Au­gen­bli­cke das längst ver­trau­te Bild des gren­zen­lo­sen Uni­ver­sums mit sei­ner präch­ti­gen Ster­nen­fül­le.
    »Da drü­ben steht der Mars«, sag­te der Klei­ne. »Ob uns Senz­ar wohl se­hen kann?«
    Die Of­fi­zie­re be­ka­men plötz­lich lan­ge Oh­ren. Maß­lo­ses Stau­nen lag in ih­ren Au­gen. Et­was fei­er­lich sag­te ich:
    »Kaum, Pol­gart. Er hät­te vor­sich­ti­ger sein sol­len, als er die­sen Ka­nal über­quer­te.«
    Das war al­les, aber der Zweck war er­reicht. Un­ten an­ge­kom­men, hör­ten wir has­ti­ges Ge­flüs­ter. Ei­ni­ge Wor­te wa­ren zu ver­ste­hen:
    »… und ich will einen Me­te­or ver­schlu­cken, wenn Trief­au­ge nicht dort war. Au­ßer­dem war er ga­ran­tiert auch be­sin­nungs­los! Oder meinst du viel­leicht, er könn­te fünf­zehn g aus­hal­ten, oh­ne …«
    Der Zwerg warf sich auf die An­druck­ma­trat­ze und ver­such­te sei­ne Hei­ter­keit in dem Schaum­kis­sen zu er­sti­cken. Er warf die Bei­ne so hef­tig in die Hö­he, daß er mich bald um­ge­sto­ßen hät­te. Sein Ge­läch­ter war je­doch kaum zu hö­ren.
    Ich stand fas­sungs­los in der Ka­bi­ne, die nicht ein­mal ei­ne Bild­flä­che auf­wies.
    So … al­so Trief­au­ge nann­ten sie mich! Das konn­te ja hei­ter wer­den. Mei­nen Spitz­na­men hat­te ich auf al­le Fäl­le weg.
    Ich kann Ih­nen nur ra­ten, wer­den Sie nie­mals GWA-Agent!
     
     

7.
     
    Lu­na-Port Die größ­te Nie­der­las­sung der Mensch­heit auf dem Erdtra­ban­ten, Sam­mel­punkt und Ver­sor­gungs­sta­ti­on für die Be­sat­zun­gen zahl­rei­cher klei­ner Stütz­punk­te auf der sicht­ba­ren Vor­der- und der un­sicht­ba­ren Rück­sei­te des Mon­des. Un­sicht­bar na­tür­lich nur von der Er­de aus, da der to­te Stein­klum­pen bis jetzt nicht dar­an ge­dacht hat­te, sei­ne Ei­gen­ro­ta­ti­on zu än­dern.
    Die ge­wal­ti­gen Kup­peln aus Stahl­plas­tik, durch­ge­hend mo­le­kül­ge­här­tet im ra­sen­den Par­ti­kel­be­schuß ei­nes Su­per-Kos­mo­trons, stan­den knapp fünf­zig Ki­lo­me­ter jen­seits des Mond­nord­pols in der glat­ten Sen­ke ei­nes rie­sen­haf­ten Ring­ge­bir­ges.
    Die Bau­ten wa­ren von der Er­de aus nicht mehr zu se­hen, wohl aber die Spit­ze des Groß­funk­turms, des­sen Richt­strahl­an­ten­nen den Ho­ri­zont des Him­mels­kör­pers über­rag­ten. Man war nicht mehr auf Re­lais­sta­tio­nen an­ge­wie­sen, wenn man die Er­de oder de­ren Raum­sta­tio­nen über Sprech- und Bild­funk an­ru­fen woll­te. Mit ei­nem gu­ten astro­no­mi­schen In­stru­ment konn­te man die obe­re Kup­pel des Rie­sen­tur­mes gut se­hen, aber die ei­gent­li­chen Bau­wer­ke blie­ben trotz­dem ver­bor­gen.
    Lu­na-Port ge­riet wäh­rend des Mond­um­lau­fes ge­le­gent­lich in ei­ne Däm­mer­zo­ne; un­ge­fähr ver­gleich­bar mit po­la­ren An­sied­lun­gen auf der Er­de, wo es zu be­stimm­ten Jah­res­zei­ten auch nie­mals gänz­lich dun­kel wird. Die­se Sta­ti­on lag zu dicht am Pol, aber das war der Zweck der Übung ge­we­sen.
    Zur Zeit mei­ner An­kunft war der lan­ge Mond­tag so­eben über der Rück­sei­te an­ge­bro­chen. Die blaue Er­de, der Rie­sen­ball im tie­fen Schwarz des Alls, war nicht zu er­ken­nen. Da­für sah man von un­se­rem Tra­ban­ten nur ei­ne schma­le Si­chel. Über der Vor­der­sei­te lag die Nacht mit ih­ren tie­fen Tem­pe­ra­tu­ren.
    Das to­te Ge­stein strahl­te sehr schnell die wäh­rend des Ta­ges auf­ge­nom­me­ne Wär­me ab, so daß schon

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