Eliteeinheit Luna Port
um, bemerkte aber nur die neugierigen Blicke der anderen Besucher. Sein kaum merkliches Schulterzucken galt mir. Er hatte also nichts entdeckt.
Ich schilderte hinhaltend eine thermisch wirksame Handfeuerwaffe von grauenhafter Wirkung. Auf die nähere Schilderung der Konstruktion verzichtete ich, da ich nicht wissen konnte, wie diese Geräte äußerlich beschaffen waren.
Als sie direkt danach fragte, verschanzte ich mich hinter dem Spiegel der Geheimhaltung. Das gehörte eben nicht zu den Eröffnungen des Space-Departement. Man wollte nur die gelungene Reise publizieren. Unsere Entdeckungen waren eine Sache für sich.
Trotzdem fragte sie weiter. Ich erkannte, daß ich den Unbekannten erstmalig direkt gegenüberstand. Sie war restlos ausgeschaltet.
Ich wich aus, vergaß aber nicht, immer wieder versteckte Hinweise zu geben. Deshalb machte ich einige Angaben über den von der wirklichen Expedition gefundenen Materiekonverter, mit dem nach den Auswertungsergebnissen unseres gigantischen E-Gehirns eine Umwandlung von Energie in Materie bis zur Ordnungszahl 118 möglich war. Das war das Geheimnis der Urschöpfung, das von den verschollenen Marsbewohnern gelöst worden war.
Äußerlich wirkte sie gar nicht nervös, doch sprach sie plötzlich mit der sprudelnden Hysterie eines zutiefst erregten Menschen. Es wurde Zeit, das Thema abzuschließen. Wir konnten nur dann gewinnen, wenn wir bei Andeutungen blieben.
»Es tut mir leid, Doktor, ich kann kein Wort mehr sagen. Wollen wir tanzen, oder haben Sie es sich anders überlegt?«
Die Worte wirkten wieder wie eine Bombe. Sie fuhr auf, sah sich etwas unsicher um und ergriff meinen Arm.
»Aber natürlich«, sagte sie leise, offensichtlich etwas bebend. »Natürlich möchte ich tanzen.«
Sie schien erst wieder normal zu werden, als wir auf der Tanzfläche standen. Von da an wurde mir klar, daß die Beeinflussung nicht ohne Folgen für das Innenleben eines Menschen blieb. Die Umschaltungen erfolgten zu abrupt. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, daß der Sendende mit der Mentalität dieser Frau nicht recht vertraut war.
Dr. Eilyn Losket war nett; nett und gefährlich zugleich. Ich hätte es wohl kaum fertiggebracht, auf diese junge Frau zu schießen.
Die Hölle schien ihre Pforten zu öffnen.
8.
Diesmal hatten wir nicht auf eine übermäßige Tarnung der Spezialausrüstung zu achten brauchen. Schließlich war ich als kommandierender General nach Luna-Port gekommen.
Zur Zeit saß ich vor dem handgroßen SUK-Sender und gab die letzten Nachrichten an TS-19 durch. Da er über ein weitaus stärkeres Gerät verfügte, konnte er das rief im Raum stehende GWA-Schiff besser erreichen.
Ich morste in exakten Zeichen. Sprechfunkverkehr wäre möglich gewesen, aber ich wollte alle unnötigen Störungen vermeiden.
Hannibal stand auf Beobachtungsposten. Sämtliche Geräte in meinem Arbeitszimmer waren abgeschaltet.
Es waren etwa zwanzig Stunden vergangen, seitdem ich mit der Geologin gesprochen hatte. Immer wieder hatte sie unverfängliche Fragen gestellt, hinter denen wir jedoch einen klaren Sinn erkannten.
Das hatte mich mehr als stutzig gemacht. Mit der sogenannten Beeinflussung durch den Gehirnempfänger konnte etwas nicht stimmen, oder wir sahen die Dinge aus der falschen Perspektive.
So gab ich jetzt als Klartext in die Taste:
»Sofort anfragen HQ, wie Symptome zu verstehen sind. Einsetzende Beeinflussung klar erkennbar. Anschließend normales Verhalten, jedoch weiterhin Fragen im Sinne der Sache. Zu beachten: Vermute direkte und indirekte Beeinflussung. Direkt und mit
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