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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wir­ken­den Ge­ne­ral we­nigs­tens einen Platz an­zu­bie­ten. Das konn­ten sie auch schlecht um­ge­hen.
    Han­ni­bal war mein Ret­ter. Im letz­ten Au­gen­blick tauch­te er ne­ben mir auf, so daß ich dem grau­haa­ri­gen Wis­sen­schaft­ler ent­schul­di­gend zu­ni­cken konn­te. Der Mann ver­beug­te sich leicht und ver­stand, als der Klei­ne auf einen an­de­ren Tisch deu­te­te.
    Er hat­te es ge­schafft; ge­schafft trotz Ei­er­kopf und Gnom­ge­stalt. An dem Tisch saß die Geo­lo­gin mit den dunklen Haa­ren und den ver­träumt wir­ken­den Au­gen.
    Sie war das ge­naue Ge­gen­teil von Heikes nor­di­scher Schön­heit. Die jun­ge Frau mach­te einen an­schmieg­sa­men Ein­druck. Sie schi­en zu kei­nem har­ten Wort fä­hig zu sein.
    »Los jetzt«, sag­te der Klei­ne lei­se. »Das ist die Ge­le­gen­heit. Hei­ke hat wunsch­ge­mäß über dich ge­re­det. Sie sag­te in al­ler Öf­fent­lich­keit, daß dir das Mond­kom­man­do wi­der­lich wä­re. Die Män­ner nen­nen dich schon Mar­s­au­ge. Das klingt we­nigs­tens bes­ser als Trief­au­ge.«
    Er stieß ei­ni­ge selt­sa­me Lach­tö­ne aus. Ich ver­beug­te mich kurz vor der Da­me. Sie trug kein Abend­kleid. Au­ßer­dem war sie klei­ner als die Rus­sin.
    »Wenn Sie er­lau­ben, Dok­tor! Ich füh­le mich et­was ver­las­sen.«
    »Bit­te, neh­men Sie Platz«, lä­chel­te sie. »Mich stö­ren we­der die Bli­cke der Leu­te noch die flam­men­spei­en­den Mar­sun­ge­heu­er. Ver­zei­hen Sie, aber ich bin über die un­glaub­li­che Takt­lo­sig­keit die­ser Da­me em­pört.«
    Ich lach­te. Wie brach­te sie es nur fer­tig, so ge­las­sen und aus­ge­gli­chen in mein ent­stell­tes Ge­sicht zu se­hen. Das Au­ge muß­te be­son­ders ab­sto­ßend wir­ken.
    »Ha­be ich Ih­nen da­mit weh ge­tan?« frag­te sie, als ich dicht ne­ben ihr saß.
    »Nein«, ant­wor­te­te ich ru­hig. »Ich hät­te sie hier nicht an­spre­chen sol­len. Schließ­lich ken­ne ich mei­ne ehe­ma­li­ge Frau. Ich war un­be­dacht.«
    Sie sah mich nur fra­gend an. Han­ni­bal mur­mel­te et­was vor sich hin.
    »Se­hen Sie, man soll­te von ei­nem Me­di­zi­ner an­neh­men, daß er über die un­ver­meid­ba­ren Rück­stän­de schwers­ter Ver­let­zun­gen hin­weg­sieht. Es war nicht mei­ne Ab­sicht, die BE­TA ge­gen einen Berg­gip­fel ra­sen zu las­sen. Acht Mann mei­ner Be­sat­zung muß­ten ster­ben. In die­ser Er­war­tung ha­be ich mei­ne Frau an­ge­spro­chen.«
    »Re­den wir nicht mehr dar­über, ja?« lä­chel­te sie ver­ständ­nis­voll. »Tan­zen Sie, Ge­ne­ral?«
    »Wenn Ih­nen mei­ne Nä­he nicht pein­lich ist, ger­ne! So­gar die Lich­ter auf dem run­den Mer­kur-Pud­ding kön­nen wir aus­bla­sen.«
    »Bra­vo«, klatsch­te Han­ni­bal. »Ich ha­be dir schon im­mer ge­sagt, daß du nicht an Kom­ple­xen lei­den sollst.«
    »Oh, Sie du­zen sich?« frag­te sie über­rascht.
    Ich mur­mel­te ei­ni­ge un­deut­li­che Wor­te, ehe ich ent­geg­ne­te:
    »Nur dann, wenn wir un­ter uns sind. Die­ser fürch­ter­li­che Mensch hat die Rei­se mit­ge­macht. Wenn er nicht ge­we­sen wä­re, hät­te ich mich mit un­se­rem selt­sa­men Fund in mei­ne Ato­me auf­ge­löst. Die Mün­dung der Waf­fe war leicht mit dem Griff zu ver­wech­seln.«
    Es kam plötz­lich und un­er­war­tet! Han­ni­bal um­klam­mer­te das Glas mit bei­den Hän­den. Ich be­müh­te mich krampf­haft, nicht in ih­re starr­ge­wor­de­nen Au­gen zu bli­cken.
    Ihr La­chen wirk­te pup­pen­haft. Die stei­fe Hal­tung be­sei­tig­te die letz­ten Zwei­fel. Der zu­rück­ge­neig­te Kopf ver­mit­tel­te den Ein­druck, als lausch­te sie an­ge­strengt auf ei­ne un­hör­ba­re Stim­me.
    Das kann­ten wir zu gut! Plötz­lich wuß­te ich, warum uns der Chef den ar­men FBI-Leut­nant vor­ge­führt hat­te. Die an­ge­spann­te Hal­tung und Auf­merk­sam­keit wä­re mir oh­ne die dras­ti­sche Vor­füh­rung ga­ran­tiert nicht auf­ge­fal­len. Zwar hät­te ich wohl auf­ge­merkt, aber da­bei wä­re es auch ge­blie­ben.
    Die­se Sym­pto­me aber wa­ren nicht mehr zu über­se­hen. We­nigs­tens nicht für Leu­te, die schon einen See­len­lo­sen ge­se­hen hat­ten. Ich fühl­te jetzt noch die Schlä­ge und Trit­te des To­ben­den.
    Die

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