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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­hal­ten.«
    Ich stand wie er­starrt. Han­ni­bals Au­gen wa­ren schmal ge­wor­den. Ich fühl­te förm­lich die Span­nung. Sie schi­en im Raum zu knis­tern.
    »Ich ver­lan­ge ei­ne Er­klä­rung, Cap­tain. Was ist?«
    »Sir, ich kam vor et­wa ei­ner Stun­de mit zwei Ka­me­ra­den zu Dr. Wulf­son. Wir woll­ten sie ab­ho­len, aber sie war noch nicht fer­tig. Wir war­te­ten, und da wur­de Swist, Ma­jor Swist von der Ab­wehr­ab­tei­lung, plötz­lich auf ein lei­ses Ti­cken auf­merk­sam. Wir wa­ren neu­gie­rig und sa­hen nach. Un­ter ei­ner Couch fan­den wir einen klei­nen Emp­fän­ger mit ge­kop­pel­tem Ton­draht­ge­rät. Es lief ge­ra­de ei­ne ver­schlüs­sel­te Sen­dung ein. Swist wur­de miß­trau­isch und forsch­te un­ter den Mö­beln nach. Wir fan­den einen Be­häl­ter mit Mi­kro­fil­men und Band­auf­nah­men. Swist ist im La­bor der Ab­wehr. Ich ha­be ei­ni­ge Me­ter von dem Strei­fen ge­se­hen. Sir, der Film zeigt die kom­plet­te Ma­schi­nen­an­la­ge von ei­nem der neu­en Dis­kus-Raum­jä­ger. Au­ßer­dem streng ge­hei­me Da­ten über Küh­lungs­wer­te der Plas­ma­be­häl­ter. Swist hat Dr. Wulf­son ver­haf­tet, Sir. Ich hielt es für rich­tig, Sie so­fort zu in­for­mie­ren, um un­nö­ti­ges Auf­se­hen zu ver­mei­den. Des­halb ha­be ich auch nicht den Dienst­weg ge­wählt.«
    »Ich wer­de ver­rückt«, flüs­ter­te Han­ni­bal ent­geis­tert. Die flam­men­de Rö­te in sei­nem Ge­sicht ver­riet mir al­les. Er war viel­leicht noch über­rasch­ter als ich.
    Die gut­ge­schul­te Agen­tin soll­te so bo­den­los leicht­sin­nig ge­we­sen sein, ver­fäng­li­che Un­ter­la­gen mit­samt ei­nem piep­sen­den Emp­fän­ger un­ter ei­ne Couch zu stel­len? Da­zu noch in ei­nem Emp­fangs­zim­mer, wo al­le Au­gen­bli­cke Leu­te auf­tau­chen konn­ten? Un­mög­lich! Gänz­lich un­mög­lich! Die Sa­che stank zum Him­mel.
    »Wo ist sie jetzt?« frag­te ich has­tig. Die Waf­fe ver­schwand im Half­ter.
    »Drau­ßen im Wa­gen, Sir. Cap­tain Lou­bil, Chef der 12. Ra­dar­kup­pel, paßt auf. Fah­rer ist nicht da­bei. Die Pos­ten ha­ben nichts be­merkt.«
    »Ver­hält sie sich ru­hig?«
    »Er­staun­li­cher­wei­se ja, Sir.«
    »Ru­fen Sie so­fort den Ab­wehr­of­fi­zier an. Mit­samt den Un­ter­la­gen und ei­nem Spe­zi­al­pro­jek­tor zu mir kom­men. Hier­her, nicht ins Dienst­ge­bäu­de. Ma­chen Sie schon, Mann! Üb­ri­gens – ich dach­te, Sie lieb­ten Dr. Wulf­son. Oder war das nur ein fau­ler Trick, Cap­tain?«
    Er war lei­chen­blaß; sei­ne Hal­tung vor­züg­lich.
    »Ich bit­te, dar­über schwei­gen zu dür­fen, Sir«, schluck­te er. »Es mag sein, aber ich bin in ers­ter Li­nie ein Of­fi­zier der Eli­te­ein­heit. Darf ich an­ru­fen?«
    Han­ni­bal nick­te an­er­ken­nend.
    »Ho­len Sie die Da­me und den Of­fi­zier her­ein. Die Pos­ten blei­ben drau­ßen. Kein Auf­se­hen.«
    Han­ni­bal ver­ließ den Raum. Su­chets er­le­dig­te den An­ruf. Ma­jor Swist, der er­wähn­te Ab­wehr­of­fi­zier, woll­te sich mit den Ge­rä­ten so­fort in Marsch set­zen.
    Da wa­ren mir zu viel Zu­fäl­le im Spiel! Wer hat­te ihr die­sen Streich ge­spielt? Kein Wun­der, daß sie ru­hig und ge­faßt ein­trat. Wahr­schein­lich nahm sie an, ich hät­te auf be­son­de­re Wei­sung ge­han­delt.
    Cap­tain Lou­bil mel­de­te kurz und sach­lich den Vor­fall in fast dem glei­chen Wort­laut. Hei­ke Wulf­son lä­chel­te nur, aber in ih­ren Au­gen stand ei­ne ver­wun­der­te Fra­ge.
    »Sie war­ten hier. Swist soll den Pro­jek­tor auf­bau­en. Ich möch­te Sie al­lei­ne spre­chen, Dok­tor. Bit­te.«
    Sie ging hoch­auf­ge­rich­tet durch die Tür. Ich folg­te dichtauf und führ­te sie noch ins nächs­te Zim­mer, da­mit kein Ton nach drau­ßen drang.
    Dann er­kun­dig­te ich mich un­ver­mit­telt:
    »Wer ist hier wahn­sin­nig ge­wor­den? Sie oder ich? Was soll der Blöd­sinn?«
    »Ha­ben Sie das et­wa nicht ver­an­laßt?« frag­te sie auf­fah­rend. »Sie wol­len mich ab­schie­ben. Ich wer­de Ih­nen we­gen un­se­rer For­de­run­gen un­be­quem. Mein Chef wird …«
    »Wird gar nichts«, un­ter­brach ich sie grob. »Mei­nen Sie et­wa, ich wür­de der­art um­ständ­lich vor­ge­hen, wenn ich Sie los sein

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