Eliteeinheit Luna Port
entdeckt worden. Sie und andere Leute des geologischen Instituts waren mit Bodenuntersuchungen beauftragt. Ich habe von einem Traktorfahrer gehört, daß sie für etwa zwei Stunden spurlos aus dem Behelfslager verschwand. Es ist nicht besonders aufgefallen, da sie gute Erzproben mitbrachte. Sehen Sie zu, was Sie daraus machen können.«
Gleich darauf trat sie durch den schimmernden Lichtvorhang. Ihre hastigen Bewegungen waren deutlich zu sehen. Der Captain eilte auf sie zu und bestürmte sie mit Fragen. Er ballte die Hände. Die Anwesenden verfolgten die Szene interessiert. Hannibal tauchte auch kurz auf. Natürlich wollte er hören, was sie über unsere Unterredung zu sagen hatte.
Minuten später verschwand sie in Begleitung von Captain Suchets. Als ich seine Blicke sah, tastete ich unwillkürlich zur Waffe. Er schien sich grenzenlos in die Frau verliebt zu haben.
Bis jetzt hatte alles bestens geklappt. Ich rauchte meine Zigarette in Ruhe zu Ende und überdachte die derzeitige Lage.
Tausendfältige Vorbereitungen waren getroffen worden. Die besten Wissenschaftler der GWA ermittelten laufend weiter. Ich saß als eingeschleuster Kommandeur an der Quelle der Macht. Notfalls konnte ich mit den härtesten Mitteln zuschlagen. Wenn die Vollmachten als Chef von Luna-Port dazu nicht ausreichten, mußte die GWA-Legitimation alle Bedenken beseitigen. Es war alles da, alles fertig, nur der geheimnisvolle Gegner fehlte noch.
Wie immer war der Erfolg auf vagen Vermutungen und halben Erkenntnissen aufgebaut. Wenn die Unbekannten nicht von selbst kamen; wenn sie nicht auf die ausgelegten Köder anbissen und den Versuch machten, uns entweder auszuschalten oder für die eigenen Reihen zu gewinnen, war alles umsonst gewesen.
Solche Gedanken sind nicht gerade beruhigend. Wenn außerdem die Zeit drängt und die führenden Männer von zwei Großstaaten auf Antwort warten, dann wird jede nutzlos verstreichende Sekunde zu einer Ewigkeit.
Sie mußten sich melden. Wir konnten nicht mehr tun. Ich war offiziell auf dem Mars gewesen. Wenn sie an dieser Sache interessiert waren, mußte die Verbindung in irgendeiner Form kommen. Notfalls hatte ich laut Befehl militärisch gesicherte Ultraschall-Bohrungen in der Albara-Senkung anzuordnen. Vielleicht war es von Vorteil, der verdächtigen Geologin einen entsprechenden Hinweis zu geben!
Der Gedanke faszinierte mich. Wenn etwas die Unbekannten in Aufregung versetzen konnte, so mußte es diese Nachricht sein. Dann mußten sie handeln, was natürlich die Existenz eines unbekannten Stützpunktes nahe der Bohrungsstelle voraussetzte.
Hatten wir uns geirrt, war das kein Grund zur Aufregung. Es galt abzuwarten und jeden Schritt genau zu überlegen.
Ich drückte die Zigarette im Ascher aus und trat langsam aus dem Lichtvorhang heraus. Diesmal tat man so, als sähe man mich nur flüchtig.
Dennoch waren die erregten Gespräche kaum zu überhören. Die Offiziere der Eliteeinheit lagen sich praktisch in den Haaren. Die Tanzfläche war leer, obwohl wieder ein Raumfahrersong aus der Musikbox plärrte.
Der Mars hatte es auch den Wissenschaftlern und Technikern der Niederlassung angetan. Hier und dort schnappte ich einige Worte auf. Man erörterte technische Probleme und schwieg krampfhaft, wenn ich vorüberging.
Meine Space-Medaille in Gold wurde plötzlich verstanden. In den Augen der Offiziere stand Bewunderung.
Ich ging langsam durch den großen Raum, nickte hier und dort einem Zivilisten zu und sah betrunkene Soldaten ironisch an. Weiter links stand ein Mann auf, mit der offenkundigen Absicht, dem etwas verwirrt
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