Eliteeinheit Luna Port
erwartete Frage kam. Entweder waren unsere geheimnisvollen Gegner sehr unvorsichtig in ihrer Befehlsgabe, oder sie waren fest davon überzeugt, daß niemand etwas von den winzigen Kapseln wußte.
»Sie sind wirklich auf dem Mars gewesen?« fragte sie etwas monoton.
Mir war, als spräche ein Unbekannter aus ihrem Munde. Wenn die Sache zur Aufklärung kommen sollte, war Dr. Eilyn Losket so unschuldig wie ein neugeborenes Kind. Man konnte sie nur überwältigt haben, als damals Professor Ruklis’ Expedition angegriffen wurde.
Man hatte sie zwar laufenlassen, doch dafür trug sie jetzt einen Empfänger im Gehirn. Ihr Bewußtsein war völlig ausgeschaltet. Sie war ein Übermittler, nicht mehr. Das Gerät mußte auch bestimmende Bewußtseinsinhalte des Trägers wie ein Sender abstrahlen. Das konnte nicht allein die Wirkung einer positronischen Mikroschaltung sein. Da waren noch Dinge im Spiel, die unsere Wissenschaftler noch nicht entdeckt hatten.
Ich reagierte so schnell, wie ich es auf der GWA-Akademie gelernt hatte. Es erschien mir unwahrscheinlich, daß die beeinflußten Leute allein durch das Wörtchen »Operation« zu tobenden Geschöpfen werden sollten!
Der Gedanke war eigentlich unlogisch, und Professor Horam mußte sich in diesem Punkt geirrt haben. Wie leicht konnte das Wort in einer harmlosen Unterhaltung fallen. Wenn dann jeder Seelenlose wie ein angegriffenes Raubtier reagierte, war der Sinn des Ganzen verfehlt.
Hannibals Rechte faßte unter die Uniformjacke, als ich zu sprechen begann. Er rechnete mit allem.
Auch ich war aufmerksam und sprungbereit. Es war ein gewagtes Experiment.
»Nun, das wird sich kaum noch verheimlichen lassen. Nebenbei gesagt, Doktor, die Nachricht wird in den nächsten Tagen ohnehin veröffentlicht. Viel ist also nicht verloren, wenn es auf Luna-Port schon bekanntgeworden ist. Allerdings muß ich zugeben, daß die Reise der zweiten Marsexpedition bisher streng geheimgehalten worden ist. Das war im Zuge der Operation unbedingt erforderlich.«
Hannibal atmete tief durch. Ich war auf alles gefaßt, aber es geschah nichts. Sie lächelte teilnahmslos. Dann kam die nächste Frage. Sie betraf die geheimnisvollen Waffen, von denen ich kurz zuvor gesprochen hatte.
Das bewußte Wort allein hatte also nicht den gefürchteten Effekt! Das hatte ich auch erwartet!
Der Kleine sah mich noch immer ungläubig an. Es dauerte einige Sekunden, bis er endgültig begriff. Ganz offensichtlich reagierten die Menschen mit dem Sender nur dann, wenn »Operation« im unmittelbaren Zusammenhang mit ihnen selbst erwähnt wurde. Der Chef hatte sich bei dem Versuch auch ganz anders ausgedrückt.
»Ich gratuliere, General. Sie dürften zu den ersten Menschen gehören, die eine andere Welt betreten haben. Ich meine damit einen anderen Planeten, nicht den Mond. Wahrscheinlich haben Sie auf dem Mars allerlei entdeckt? Wieso aber sprechen Sie von Waffen? Ich verstehe das nicht.«
Es war tatsächlich nicht ihr eigenes Ich, das diese Fragen stellte. Das mußte einfach ein Fremder sein. Wo aber hielt er sich auf? Über positronische Impulse wußten unsere Wissenschaftler noch sehr wenig. Man konnte an Stelle von Elektronenröhren positronische Röhren verwenden. Das ergab eine unerhörte Leistungssteigerung im gebundenen System. Wie aber konnte man damit senden und empfangen? Anscheinend war die Sache vergleichbar mit unserer Sup-Ultra-Kurzwelle, die auf einem ähnlichen Prinzip beruhte.
War der unbekannte Mithörer nun Hunderte von Meilen entfernt, oder befand er sich in diesem Raum?
Hannibal konnte denken. Er sah sich unauffällig
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