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Elizabeth - Tochter der Rosen

Elizabeth - Tochter der Rosen

Titel: Elizabeth - Tochter der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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Zugeständnis entlocken, das eine andere Herzensangelegenheit von mir betraf: ein Grabstein für Richard.
    »Er war schließlich König«, sagte ich. »Wie du, Henry.«
    Mit dem Mai kündigte sich der Sommer an. Auf den Wiesen nahe Westminster und im Palastgarten stellten junge Männer Maibäume auf   – schlichte Eichenbalken, an denen oben ein vergoldetes Rad mit langen bunten Bändern befestigt wurde. Am Nachmittag hielten wir ein Picknick am Fluss ab, und alle vergnügten sich im warmen Sonnenschein. Ich hingegen war müde und seltsam niedergeschlagen. Deshalb zog ich mich in meine Gemächer zurück, um mich hinzulegen. Vom Fenster aus sah ich meiner Schwester Kate und den anderen jungen Frauen zu, wie sie im Tanz die Bänder verwoben.
    Wie glücklich alle sind!, dachte ich.
    Mir fiel mein erster Maitag nach dem Kloster ein. Es war eine finstere Zeit gewesen, voller Trauer. Zugleich aber hatte ich erlebt, wie die Liebe einem Funken gleich ein Feuer entfacht hatte, und prompt überkamen mich ungebetene Erinnerungen   ...
    Als der Tanz endete, blickte ich wieder zu Kate. Sie ging auf einen hellhaarigen, hübschen jungen Mann in schlichter brauner Samtkleidung zu. Es war William Courtenay, der Sohn von Edward Courtenay, Earl of Devon. Selbst aus der Ferne konnte ich erkennen, dass Kate lachend errötete über das, was er sagte, und eine Blume von ihm annahm. Du hast dich also verliebt, Kate. Obwohl ich so betrübt war, musste ich schmunzeln.
    Am Abend kam Henry wieder zu mir. Ich führte ihn zu meinem kleinen Sofa. Wir waren allein bis auf einen Minnesänger. Patch unterhielt meine Hofdamen im Vorzimmer, Kate unternahm einen Spaziergang mit William Courtenay durch den Garten, und die Kinder hatte ich ins Kinderzimmer geschickt.
    »Ich sehe dir an, dass du mich um etwas bitten möchtest, meine hübsche Lady«, sagte Henry, wobei seine Mundwinkel zuckten.
    »Ja, das möchte ich, Henry. Es ist etwas Freudiges, das dich die Sorgen und das schreckliche Gerede von dem Prätendenten eine Weile vergessen lässt.«
    »Dann bin ich ganz Ohr, Mylady, wie ein Esel.«
    »Du klingst wie Patch«, bemerkte ich lächelnd.
    »Solange ich nicht wie er aussehe«, entgegnete Henry.
    Ich lachte. »Wahrlich, das hast du nicht zu befürchten!«
    Als ich Kate erzählte, dass Henry ihr gestattete, Courtenay zu heiraten, brach sie in Freudentränen aus und umarmte mich.
    »Woher weißt du, dass ich ihn liebe?«, fragte sie, sowie sie wieder sprechen konnte.
    »Die Liebe ist nicht schwer zu erkennen, mein Herz. Aber ich bleibe bei meiner Bedingung: Ihr, meine Schwestern, heiratet nicht, ehe ihr nicht mindestens achtzehn seid.«
    Kates Lächeln erstarb, und wieder brach sie in Tränen aus. »Bis dahin vergehen Jahre!«, schluchzte sie. »Wer weiß, ob ich dann noch lebe?«
    »Liebe Schwester, die Zeit vergeht viel zu schnell. Warum solltest du dich so hastig vermählen? Genieße deine Jungmädchenzeit!«
    Ihr Schluchzen wurde noch lauter. Da ich es nicht ertrug, sie weinen zu sehen, nahm ich sie in die Arme.
    »Was ist, wenn der Prätendent gewinnt?«, fragte sie. »Es würde sich abermals alles ändern. Ich habe solche Angst, Elizabeth!«
    Was, wenn   ...
    Nein, ich wollte nicht miterleben, wie ihr Herzenswunsch den Umständen geopfert wurde.
    »Ich gestehe, Kate, dass mich der Gedanke schmerzt, ohne dich am Hof zu sein.«
    Strahlend blickte sie zu mir auf. »Ach, das ließe sich doch einfach regeln! Wir bleiben hier, bei dir.«
    Drei Monate später, als Kate vierzehn wurde, läuteten in ganz England die Kirchenglocken. In diesem Sommer gab es eine königliche Hochzeit in Greenwich.
    ~
    Von Frankreich aus war der vermeintliche Thronfolger an den Hof meiner Tante nach Flandern zurückgekehrt. Tante Margaret gab ihm eine eigene Leibgarde in den Farben Blau und Weinrot des Hauses York. Von dort aus lauerte er auf seine Gelegenheit, eine Invasion nach England zu wagen. Henry war aufgebracht und grummelte unentwegt vor sich hin. Es war noch nicht lange her, seit er von der Bretagne aus dasselbe unternommen hatte, doch nun war er es, der vom Thron gestürzt werden sollte.
    Folglich hörte ich mir das sorgenvolle Gezeter meines Gemahls an und bemühte mich, ihn auf die einzige Weise zu beruhigen, die ich beherrschte   – mittels süßer Worte und Gesang. »Gräme dich nicht so sehr, Henry! Das Land ist die Kriege leid und wird sich nicht für einen Prätendenten gegen dich erheben. Jeder wünscht sich, in Frieden gelassen zu werden und die Ruhe

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