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Elizabeth - Tochter der Rosen

Elizabeth - Tochter der Rosen

Titel: Elizabeth - Tochter der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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Katherine 1479 und Bridget 1480   – gab es in den nächsten Jahren wieder Gründe zur Freude. Taufen und andere festliche Anlässe machten diese Zeit zu einer Aneinanderreihung von Feierlichkeiten. Im Jahr 1480 stattete uns die Schwester meines Vaters, Margaret of York, Herzogin von Burgund, einen Besuch ab und wurde jubelnd empfangen. Papa hatte sie seit zwölf Jahren nicht gesehen, seit sie nach Burgund geschickt worden war, um dort Karl zu heiraten, den mein Vater gern »Karl den Dreisten« anstatt »Karl den Kühnen« nannte. Karl nämlich griff andere Länder ohne ersichtlichen Grund an und wurde schließlich bei der Belagerung von Nancy getötet, einer Stadt, die für ihn gänzlich bedeutungslos war.
    Es war eine solch glückliche Zeit, dass ich den ernsten Grund ihres Besuches vergaß. Meine Tante Margaret wollte Ludwig von Frankreich den Krieg erklären, weil er Burgund bedrohte, und sie bat England um Hilfe. Wenngleich Papa ihrer Bitte nicht nachkam, strengte er sich doch nach Kräften an, ihren Besuch mit möglichst viel Pomp, Geschenken, Banketts und Festlichkeiten zu einem schönen, erinnerungswürdigen zu machen.
    Für mich war das Leben in diesen Tagen sehr ereignisreich, und die Zeit verging viel zu schnell. Ich übte Latein und Französisch, war in beiden Sprachen allmählich recht fließend, und ich unterrichtete meine jüngeren Schwestern im Sticken und Musizieren, weil ich in beidem recht gut war   – so wenig es Cecily gefiel. Überdies empfing ich Bittsteller an meiner Mutter statt, denn Gönnerschaft gehörte stets zu den Aufgaben der Königin, und meine Mutter hatte wenig Interesse daran. Jeden Abend versammelte sich die Familie, um Schach oder Backgammon zu spielen, Musik zu hören, zu singen und zu tanzen.
    Mein fünfzehnter Geburtstag wurde feierlich begangen, bedeutete er doch, dass ich das heiratsfähige Alter erreichte und König Ludwig von Frankreich nach mir schicken würde, um mich mit seinem Sohn zu vermählen, dem Dauphin Charles. Mich freute es, meinen Vater glücklich zu sehen. Er lachte herzlich, aß und trank mit mehr Appetit denn je, weil er wenig Sorgen hatte und seine Herrschaft nicht mehr auf die Probe gestellt wurde, seit all seine Lancastrianer-Rivalen tot waren. Der Einzige, der dieser Tage Anspruch auf seinen Thron erhob, war jemand namens Henry Tudor, der im Exil in der Bretagne lebte. Aber Tudor stellte keine ernste Bedrohung dar, weil sein Stammbaum sowohl auf mütterlicher als auch auf väterlicher Seite mehrere illegitime Nachkommen aufwies. Er wurde lediglich vorgeschickt, weil sämtliche rechtmäßigen Thronanwärter auf Lancaster-Seite im Rosenkrieg gefallen waren und außer ihm keiner übrig geblieben war.
    Angesichts König Ludwigs Gold, das in unser Säckel floss, konnte Papa ruhig bleiben und musste das Parlament nicht mehr um Geld bitten, sich also auch nicht vor ihnen verantworten. Zudem brauchte er nicht so viel Zeit für das Regieren herzugeben, hatte er doch nach annähernd zwanzig Jahren Herrschaft hinreichend fähige Männer um sich geschart. Einervon ihnen war sein oberster Berufungsrichter, ein Bischof namens John Morton.
    »Ich mag ihn nicht, Papa«, sagte ich eines Tages zu meinem Vater, als ich den Bischof traf, wie er aus dem königlichen Empfangszimmer kam. Der Bischof erinnerte mich mit seiner gedrungenen, korpulenten Gestalt und seinen kleinen dunklen Augen immer an einen toten Fisch. Und ich hatte ihn des Öfteren dabei beobachtet, wie er seine Diener auf sehr hämische, unangenehme Art zurechtwies.
    Mein Vater brüllte vor Lachen. »Dein Onkel Richard of Gloucester mag ihn auch nicht! Aber er ist bei deiner Mutter äußerst beliebt, weil er ein Lancastrianer war und wie ihre eigene Familie bei Towton gegen mich kämpfte. Bevorzuge ich ihn nicht, macht sie mir das Leben zur Hölle! Wenn du erst Königin von Frankreich bist, meine Dauphiness, darfst du deinen königlichen Gemahl beraten, wem er Gehör schenken soll, und ihm das Leben zur Hölle machen, sollte er dir nicht gehorchen   – genau wie deine Mutter.« Wieder brach er in Gelächter aus, ehe er einen großen Schluck Wein aus seinem juwelenbesetzten Kelch trank.
    »Das werde ich nie tun, Papa.«
    Er setzte den Kelch ab und betrachtete mich ernst. »Nein, das wirst du sicher nicht. Du bist nicht wie deine Mutter. Du hast ein freundliches Wesen, und es ist wahrscheinlicher, dass dein Gemahl stets seinen Willen bekommt.« Dann zog mein Vater mich an sich und umfing mein Gesicht mit

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