Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elke, der Schlingel

Elke, der Schlingel

Titel: Elke, der Schlingel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Gündel
Vom Netzwerk:
an die Reihe
und standen da und machten aufmerksame, kluge Gesichter und warteten darauf,
daß man ihnen etwas befehlen würde und schienen ganz erstaunt, als sie nur
gestreichelt und freundlich angeredet wurden.
    „Cäsar!“
    Kein Hund rührte sich.
    Auch Maxe, Tommy und Fips waren nicht
mehr da.
    Aber dann meldeten sie sich wieder:
Stiebel, Donner und Doria hießen sie. Und als letzter und kleinster kam Ali
dran, Elkes Lieblingshund.
    „Ali heißt er also!“ rief Elke erfreut
und nahm das Tier auf den Arm.
    „Es ist ein schöner Hund!“ sagte der
Tierpfleger mit Kennermiene. „Ein Rassehund, noch jung. Drahthaarfox. Wer weiß,
wo der Mann den her hatte!“
    Dann kam der Spaziergang mit den
Hunden an die Reihe. Katje und Elke wurden allein mit ihnen losgeschickt, und
jede bekam vier Hunde zu betreuen.
    Na, das hatten sie sich ja schöner
vorgestellt. Hab’ einer mal vier angeleinte Hunde auf einmal zu führen! Dazu
solche, die ganz außer sich vor Freude darüber sind, daß sie endlich einmal ins
Freie hinausgeführt werden!

    Jeder von den vieren wollte woanders
hin!
    Elke und Katje waren froh, als die
halbe Stunde um war, die sie fortbleiben sollten.
    Die Tierpfleger waren jetzt dabei, die
Schlafkisten der Hunde zu reinigen, und die beiden Mädchen machten sich daran, ihre
Freß- und Saufnäpfe sauber zu scheuern.
    „Igitt, wie sehen die bloß aus!“ Elke
war ganz entsetzt, benahm sich aber durchaus nicht als Zimperliese, sondern
schrubbte tapfer drauflos.
    Katje arbeitete auch sehr fleißig,
denn sie wollte der Freundin nicht nachstehen.
    Der Vormittag und die Mittagszeit
vergingen schnell, und die Kinder waren bei all ihrer Arbeit sehr vergnügt.
    Ja, sie waren vergnügt!
    Sie hatten keine Ahnung davon, daß
Elkes Eltern und Geschwister sich um diese Zeit in größter Aufregung befanden.
     
     
     
    Sechstes Kapitel

ELKE UND KATJE SPURLOS VERSCHWUNDEN
     
    Fränzi stand am Sonnabendvormittag —
das war der Vormittag nach der Brandnacht — mit einem Paket vor der
Reimersschen Wohnung und klingelte. Sie klingelte nun schon zum dritten oder vierten
Male, und niemand kam und öffnete die Türe.
    Waren Frau Reimers und Elke und Katje
alle drei nicht zu Hause? Schade! Fränzi betrachtete ihr Paket und überlegte
sich, ob sie es vielleicht bei den Nachbarsleuten abgeben sollte. Da öffnete
die alte Frau Hormann auch schon ihre Wohnungstüre.
    „Wollen Sie zu Frau Reimers?“ fragte
sie freundlich.
    „Ich soll für Katjes Freundin, Elke
Tadsen, einen Kuchen abgeben“, antwortete Fränzi. „Elke hat ihn von ihrem Onkel
aus Stuttgart geschickt bekommen, und damit er nicht gar zu alt wird, soll ich
ihn den Mädels bringen.“

    Frau Hormann machte ein erstauntes
Gesicht. „Das verstehe ich nicht.“
    „Wieso?“ fragte Fränzi.
    Frau Hormann antwortete: „Sie kommen
doch sicher von Tadsens. Sind die Kinder denn nicht dort?“
    „Wie meinen Sie das? Hat Elke gesagt,
daß sie nach Hause wollte?“
    Die Nachbarin sah ganz ratlos aus.
„Haben die Kinder — ja, sagen Sie — haben die Kinder denn diese Nacht nicht bei
Ihnen geschlafen?“
    „Bei uns geschlafen? Nein. Elke ist
doch bei Katje zu Besuch. Bei Katje und ihrer Mutter.“
    Frau Hormann wußte immer weniger, was
sie von dem allem denken sollte. „Frau Reimers mußte am Donnerstagmorgen wegen
eines Trauerfalles überraschend fortreisen“, sagte sie. „Ich habe ihr versprochen,
mich um die Kinder zu kümmern und hab’ das auch getan. Gestern nachmittag nun
sind die beiden Mädchen fortgegangen und sind seitdem nicht Wieder hier
gewesen. Ich habe bis jetzt gedacht, daß Elke in ihre elterliche Wohnung
zurückgekehrt wäre und daß sie Katje mitgenommen hätte —“
    Frau Hormann sagte dies alles mit
einer Stimme, die eine große innere Unruhe verriet, und auch Fränzi wurde jetzt
besorgt.
    „Aber wo können die Kinder denn nur
sein? Hat Katje Verwandte, zu denen sie gegangen sein könnten?“
    „Ich weiß von keinen Verwandten“,
sagte die alte Frau.
    „Na, da kann ich meinen Kuchen ja
wieder mitnehmen“, sagte Fränzi und wandte sich zum Gehen. „Was die Mädels nur
immer anstellen! Wahrscheinlich sind sie zu Ingeborg Detlefs gegangen, ich hab’
mal gehört, wie Ingeborg sagte, wenn Elke doch mal bei ihr schlafen könnte.“
    „Hoffentlich klärt sich die Sache ja
recht bald auf.“ Frau Hormanns Stimme klang noch immer besorgt.
    Dann ging Fränzi wieder fort.
    Als sie zu Hause ankam, sagte sie zu Frau
Tadsen: „Elke muß bei Inge

Weitere Kostenlose Bücher