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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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stammte.
    Zum Glück fanden wir beim kleinen Tor in der Einzäunung einen neuen Faden, der dort festgebunden war. Er war ein bisschen dünner als der vorher und hatte ungefähr die Farbe von Mikas Mütze. Der Spielplatz und die Hundewiese gehörten zu einem kleinen Park, und bis zum Ende des Parks reichte auch der neue Faden. Von da aus führten überraschenderweise zwei Fäden in entgegengesetzte Richtungen. Der eine erinnerte von der Farbe her an Mikas Strickfäustlinge, der andere an Pekkas Hose.
    Mika und Pekka hatten sich getrennt, also trennten wir anderen uns auch. Timo und der Rambo folgten dem Handschuhfaden, Hanna, Tiina und ich dem Hosenfaden.
    Dass wir auf dem richtigen Weg waren, wussten wir Mädchen, als wir eine Tante mit einem Polizisten reden und auf den Faden zeigen sahen. Der Faden führte zwischen den Beinen der Tante durch. Wir rannten los und erreichten Pekka knapp vor dem Polizisten, den wir schnaufend hinter uns herrennen hörten. Pekka stand vor einem Kleidergeschäft. Er trug nur noch die Raketenunterhose und fummelte daran herum.
    »Gut, dass ihr gekommen seid. Mir ist gerade wieder der Faden ausgegangen, und die blöde Unterhose hat scheinbar keine Fäden«, sagte Pekka.
    »Warum trägst du keine Hose?«, fragte der schnaufende Polizist.
    »Von der war auf einmal nichts mehr da«, sagte Pekka.
    »Heißt das, dass du sie unterwegs verloren hast?«, wunderte sich der Polizist.
    »Nein«, sagte Pekka.
    »Er meint, dass Kleider heutzutage nicht mehr lange halten. Mein Pullover war auch schon an der nächsten Straßenecke weg«, sagte Hanna.
    »Ich glaube, wir sollten auf dem Polizeirevier klären, was das hier alles zu bedeuten hat«, sagte der Polizist nachdenklich.
     
     
     
    »Wieso?«, fragte Pekka.
    »Weil Kleider nicht einfach verschwinden«, sagte der Polizist, der immer noch ein bisschen schnaufte und jetzt Pekka bei der Hand nahm. »Jedenfalls haben alle anderen Leute, die ich hier sehe, ihre Kleider noch an. Oder seht ihr jemanden, dem auch nur die Mütze oder die Handschuhe fehlen?«
    Genau da kamen Timo und der Rambo mit Mika, der nur noch eine Viertel Mütze und an einer Hand nur einen kleinen Rest Fäustling trug.
    »Meine Mutter lässt mich nicht mehr aus dem Haus, wenn ich ohne Mütze und Handschuhe heimkomme«, schniefte Mika.
    Der Polizist sah erst Mika und dann wieder Pekka an. Dann ließ er Pekka los, als hätte er sich vor etwas erschrocken.
    »Das wird doch nicht ansteckend sein«, hörte ich den Polizisten murmeln. Dann betastete er seine Jacke und schaute ängstlich auf seine Hose. »Ich weiß nicht, der Bund kommt mir schon ein bisschen …«
    Als ich sah, dass er die Daumen in den Hosenbund steckte, um zu prüfen, ob er vielleicht schon lockerer wurde, schob ich die anderen schnell in das Kleidergeschäft, vor dem wir standen.
    Und dann war es eine schöne Überraschung, dass der Lehrer und seine Frau in genau dem Geschäft beim Einkaufen waren. Auch der Lehrer schien sich riesig zu freuen.
    »Das nächste Mal gehen wir in Ägypten shoppen«, sagte er zu seiner Frau, und das fand ich eine tolle Idee. In Ägypten gibt es bestimmt schöne Geschäfte, wahrscheinlich sogar welche, in denen man Pharao- und Mumienkleider kaufen kann.
    »Ja, was sucht ihr denn hier?«, fragte die Frau des Lehrers freundlich.
    »Vatertagsgeschenke«, sagte Timo.
    »Und Kleider für mich«, sagte Pekka.
    »Hier?«, wunderte sich die Frau des Lehrers.
    Es war nämlich ein Geschäft für Frauenkleider.
    »Mein Vater benutzt Strumpfhosen zum Reparieren von Autos«, behauptete Timo. »Er verwendet sie als Ersatzkeilriemen.«
    »Mein Vater benutzt Strumpfhosen, wenn wir Skifahren gehen«, behauptete Mika. »Er verwendet sie als Schutzhüllen für die Skier.«
    »Und ich benutze BHs«, sagte Pekka.
    »Wirklich?«, wunderte ich mich.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Pekka. »Aber letzten Winter hab ich welche mit Nüssen und Sonnenblumenkernen gefüllt und sie für die Vögel im Garten an die Bäume gehängt«, sagte Pekka.
    »Toll«, bewunderten wir ihn für die klasse Idee.
    »Meine Mutter fand’s nicht so klasse«, sagte Pekka.
    »Hoffentlich wird es ein Mädchen«, sagte der Lehrer und schaute mit sorgenvoller Miene auf den Bauch seiner Frau. Wir fanden es lustig, dass der Lehrer sich ein Mädchen wünschte, aber wahrscheinlich findet er Mädchen einfach niedlicher als Jungen.
    Aber das Tollste war, dass er Pekkas, Hannas und Mikas neue Kleider bezahlte. Sie suchten sich die Sachen erst aus, und

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