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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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nichts mehr einfällt.
    »Aber was, wenn wir uns verlieren?«, sorgte ich mich.
    »Und wie geben wir uns Bescheid, wenn wir eine Eishalle finden?«, fragte Hanna.
    Timo hatte darüber natürlich längst nachgedacht.
    »Erinnert ihr euch an Hänsel und Gretel?«
    Wir nickten.
    »Das waren die, die so verliebt waren und zusammen auf dem Balkon gesungen haben«, wusste Hanna.
    »Nein, die, von denen einer ganz dick und der andere ganz dünn war«, erinnerte sich Tiina.
    »Quatsch. Hänsel war der Typ vom FBI, der mit seiner Spezialeinheit Geiseln von der Teufelsinsel befreien sollte«, wusste der Rambo.
    »Und Gretel?«, fragte Pekka.
    »War eine von den Geiseln«, sagte der Rambo.
    Wir waren wieder mal verblüfft, was der Rambo für Filme kannte.
    »Hänsel und Gretel haben Kieselsteinchen auf den Weg gestreut, um wieder aus dem Wald herauszufinden«, erklärte es Timo richtig.
    »Genau wie Paavo«, sagte Hanna, die sofort kapierte, worauf Timo hinauswollte.
    »Streut Paavo Kieselsteinchen?«, wunderte sich Mika.
    »Nein, Vatertagskarten«, sagte Hanna.
    »Stimmt genau«, sagte Timo. »Paavo legt Spuren.«
    Seitdem wissen wir, dass wir zwei Genies in der Klasse haben, Timo und Hanna. Und sie hatten natürlich recht. Paavo legte Spuren, um uns zu zeigen, wo wir ihn finden konnten. Die Vatertagskarte auf dem Tisch des Modenschauonkels war so eine Spur. Wir mussten nur die nächste finden, dann hatten wir ihn wieder im Visier, wie Timo sich ausdrückte, der auch ein Wörtergenie ist. Aber wir selber müssten es auch wie Hänsel und Gretel machen, erklärte er uns. Damit wir uns nicht auch noch verloren.
    Hanna trug an dem Tag einen Wollpullover, den ihre Oma gestrickt hatte, von dem machte Timo unten am Bund ein Fadenende los. Dann machte er dasselbe mit Pekkas Pullover.
    Hanna, Tiina und ich gingen in eine Richtung. Mika und Pekka gingen in die andere Richtung. Timo und der Rambo blieben stehen und behielten die Fadenenden in den Händen. Wer eine Eishalle fand, sollte am Faden ziehen, dann würden Timo und der Rambo am Faden der anderen ziehen, damit sie wussten, dass sie zurückkommen konnten. Danach mussten sie zu viert oder fünft dem zuerst gezogenen Faden folgen, und am Ende würden wir alle sieben mit zwei Wollknäueln vor der Eishalle stehen. Es war genial einfach, und wir fragten uns, warum die Menschen so viel Geld für Handys ausgeben, wenn ein einfacher Wollpullover den gleichen Zweck erfüllt.
    Der Trick war genial, aber er hatte leider auch einen Haken: Die Fäden reichten nicht so wahnsinnig weit.
    Mit Hannas Pullover fing es an. Er ging schon an der nächsten Straßenecke aus. Von dort hielten wir Ausschau wie wild, aber es war immer noch keine Eishalle zu sehen. Nicht mal was, das einer Eishalle ähnlich sah. Außerdem fing Hanna plötzlich an zu frieren. Also kehrten wir zu Timo und dem Rambo zurück.
    »Mir ist so kalt«, schnatterte Hanna.
    Genau da hörten wir von oben wieder den Kinderchor. Er sang »Leise rieselt der Schnee«, und als wir aufschauten, sahen wir den Heißluftballon über den Dächern schweben. Wir konnten gerade noch die Köpfe der Chorkinder über dem Rand des Korbes erkennen und waren ein bisschen neidisch, weil man von dort oben bestimmt eine Eishalle sah.
    »Haben sich Pekka und Mika schon gemeldet?«, fragte ich.
    »Noch nicht«, sagte der Rambo.
    Also warteten wir.
    »Pekkas Pullover reicht aber weit«, sagte Hanna, als wir schon eine ganze Weile gewartet hatten.
    Das stimmte. Pekkas Pullover musste aus mindestens zehnmal so viel Wolle sein wie der von Hanna. Oder trug er vielleicht mehrere Pullover übereinander? Bei Pekka kann man nie wissen.
    »Irgendwas stimmt da nicht. Guck mal, der Faden ist ganz schlaff! Vielleicht ist er gerissen«, sorgte sich Timo.
    Also beschlossen wir, den Faden aufzuwickeln und Mika und Pekka zu folgen. Erst führte der Faden kerzengerade bis zur nächsten Straßenecke. Dort war er zweimal um den Haltepfosten einer Ampel gewickelt. Dann führte er in einen Süßigkeitenladen mit einem großen Schild im Fenster: Riesengummibärchen 15 Cent/Stück . Danach ging es auf den Spielplatz auf der anderen Seite der Straße. Dort fanden wir eine Menge Faden um das Tretkarussell gewickelt, und gleich danach schlängelte er sich durchs große Klettergerüst in Richtung Hundewiese, wo der Faden leider abgerissen war. Wir fanden nur noch ein paar kurze Stücke am Zaun, nicht weit von der Stelle, wo ein Fetzen Stoff hing, der ganz klar von Pekkas Hose

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