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Elli gibt den Loeffel ab

Elli gibt den Loeffel ab

Titel: Elli gibt den Loeffel ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Hennig
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Krankenhaus gefahren waren und er sich die halbe Nacht hatte um die Ohren schlagen müssen. Abgesehen von Oskar natürlich, der ihn immerhin zu einem ausgedehnten nächtlichen Spaziergang begleitet hatte. Zwar war Heinz am Morgen noch mit Feuer und Flamme dabei gewesen und hatte den Überraschungsempfang für Anja mit vorbereitet, doch auch dabei hatte er genau gespürt, dass sich etwas Gravierendes verändert hatte.
    Elli und Dorothea hatten sich gefunden. Klar, dass das frisch verliebte junge Paar nur noch Augen füreinander hatte, von Vater- und Mutterglück ganz zu schweigen. Dass Roberto de Andre so nette Seiten an den Tag legen konnte, kam wohl für alle sehr überraschend. Eine richtig große Familie waren sie geworden. Für ihn gab es hier nichts mehr zu tun. Er gehörte nicht dazu, und gerade weil jetzt alles in bester Ordnung schien, versuchte er sich einzureden, dass ihm der Abschied nicht schwerfallen würde.
    Mit seiner Reisetasche und Oskar an der Seite vor den Menschen zu stehen, die er liebgewonnen hatte, entpuppte sich dann aber doch als wesentlich schmerzvoller als erwartet. »Arrivederci, Casa Bella!« Ein äußerst intensives Kapitel seines Lebens war dabei, zu Ende zu gehen. Er warf einen letzten Blick zurück auf die Pension, die in neuem Glanz erstrahlte.
    »Viel Glück«, »Gute Reise«, »Danke für alles.« Jeder fand eine nette Abschiedsfloskel für ihn. Doro drückte ihn kurz, Fabrizio gab ihm ein Fresspaket für Oskar mit, und Roberto bot ihm sogar an, ihn mit seiner Yacht nach Neapel zu fahren. Dass Elli sich als Letzte von ihm verabschiedete, deutete daraufhin, dass jeder der Anwesenden genau wusste, dass sie beide etwas Besonderes verband. Sie begleitete ihn zu Fabrizios Fiat, der bereits mit geöffnetem Kofferraum bereitstand.
    Die ganze Nacht hindurch hatte Heinz sich gefragt, ob er Elli nicht besser von seinem Leben und von seiner Frau, die ihn damals verlassen hatte, hätte erzählen sollen. Doch was hätte es schon gebracht? Elli war, wie sie ihm gesagt hatte, nicht für ein Leben »on the road« geboren. Ein Zeichen von ihm hätte vermutlich genügt, um sie am vergangenen Abend bei ihrem nächtlichen Spaziergang durch die Limonenfelder doch noch zu überreden, mit ihm zu kommen, doch dann hätte er schon wieder egoistisch gehandelt. Sie würde auf Dauer an seiner Seite nicht glücklich werden. Elli sollte glücklich sein, mit ihrer neuen Familie, mit ihrer Schwester. Es war Zeit, ihr Lebewohl zu sagen.
    »Warum fährst du schon? Du könntest noch ein bisschen bleiben.« Elli überraschte ihn, und ihr war deutlich anzusehen, dass ihr der Abschied sehr schwer fiel.
    »Ich schätze, ihr braucht momentan jede Menge Zeit für euch. Mensch, Elli, irgendwie beneide ich dich. Du hast wieder eine richtige Familie.«
    Elli nickte und blickte kurz zurück zum Haus, wo alle noch beim Essen zusammensaßen. Heinz spürte genau, dass er es jetzt in der Hand hatte. Die Art, wie sie ihn ansah, schien ihn sogar dazu aufzufordern, ihr zu sagen, dass er sie wiedersehen wollte. Sie zu fragen, ob sie ihn nicht doch begleiten würde. Aber er durfte es ihnen beiden nicht so schwer machen. Auch Oskar schien die Abschiedsstimmung zu spüren. Er schmiegte sich ganz dicht an Elli, bis sie ihn hochnahm und ordentlich durchknuddelte.
    »Und dich, mein Kleiner, werde ich ganz besonders vermissen«, sagte sie wehmütig.
    Oskar lag wie ein kleines Baby auf dem Rücken in ihren Armen und ließ sich den Bauch kraulen. Er hatte das Köpfchen zur Seite geneigt und schien sein Herrchen für einen Augenblick so anzusehen, als ob er ihn dazu auffordern wollte, endlich den Mund aufzumachen. »Jetzt frag sie endlich, ob sie mitkommt«, schien der Hund zu sagen.
    Auch Elli erweckte den Eindruck, als ob sie damit rechnete.
    »Ich wünsch dir viel Glück, Elli«, sagte Heinz nur.
    Kaum war der Satz ausgesprochen, wusste er genau, dass er ihn wahrscheinlich bis an sein Lebensende bereute. Obwohl er dieser tollen Frau wirklich alles Glück der Welt wünschte, hatte der Satz etwas schrecklich Endgültiges. Genau so sollte es aber auch sein, und zwar zu ihrem Besten!
    Elli setzte Oskar ab. »Ich dir auch.«
    Die Art, wie sie ihn umarmte, fühlte sich an wie ein warmer Strom, der durch seinen ganzen Körper floss, noch viel wärmer als die Sonne, die ihm auf den Rücken schien. Sie ließ von ihm ab. Die beiden sahen sich nur an, ein letzter Blick, den er für immer tief in seinem Herzen zu tragen gedachte.
    Tiefe Sehnsucht und

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