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Elli gibt den Loeffel ab

Elli gibt den Loeffel ab

Titel: Elli gibt den Loeffel ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Hennig
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unerfülltes Verlangen sprachen aus seinen Augen, die Gewissheit, die Liebe seines Lebens nie wieder in die Arme schließen zu dürfen. Zu groß war die Kluft der beiden Welten, die die Liebenden voneinander trennte. Welche Liebe könnte größer sein, als um des Glückes des anderen willen auf das eigene Glück zu verzichten? Heinz tat es, schweren Herzens, als er in den Panda stieg und es nicht mal mehr fertigbrachte, noch einmal zurückzusehen.

    Elli war unfähig, sich zu bewegen. Dieser Blick. Warum hatte Heinz sie nur so angesehen? Sie kannte diesen Blick, allerdings nur aus dem Kino, und Heinz war nicht Daniel Day-Lewis. Warum? Was hielt ihn davon ab, hierzubleiben? Es gab überhaupt keinen Grund, einfach so auseinanderzugehen. Aber wie sonst sollte sie die Abschiedsfloskel, dass er ihr viel Glück wünschte, interpretieren? Zeit der Unschuld.
    Der Titel ihres Lieblingsfilmes, aus dem diese Szene stammte, passte nicht auf ihr Leben. Oder etwa doch? Vielleicht respektierte Heinz bloß ihren Wunsch, nicht in einem Wohnwagen um die Welt fahren zu wollen. Aber was wollte sie wirklich? Wieder zurück nach Deutschland gehen, ihre Schulden von dem Geld abbezahlen, das sie von Roberto bekam, und bis zur Rente ihr Sortiment mit Videospielen oder türkischen Filmen in Originalsprache aufpeppen? Filmvorführungen im Altersheim, für welche die Stadt kein Geld mehr aufzubringen bereit war? Ewig konnte sie nicht hier auf Capri bleiben.
    Auf einen Schlag wurde Elli klar, dass sie eigentlich gar nicht wusste, wie es in ihrem Leben weitergehen sollte.
    »Ich bin erstaunt, dass du noch hier bist.« Doro stand plötzlich vor ihr und musterte sie verwundert.
    »Heinz und ich auf der Straße. Das geht doch nie gut«, sagte Elli nur.
    Da war er wieder, jener Standardsatz, der ihr anscheinend schon automatisch über die Lippen kam. Dabei waren es im Grunde genommen gar nicht mehr ihre Lippen, sondern die einer Frau, die sich an den Mief ihres Kleinstadtlebens gewöhnt hatte.
    »Heinz will bestimmt allein sein.« Noch so ein Satz, um das Unfassbare und ihren Wunsch, am liebsten bei ihm zu bleiben, ja nicht zu manifestieren.
    »Nein, er hat vermutlich mehr Angst davor, als du dir vorstellen kannst.« Doro wirkte, als sei sie sich ihrer Sache absolut sicher.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Elli baff.
    »Erstens habe ich Augen im Kopf. Der Mann liebt dich. So blind kann man doch gar nicht sein. Zweitens, meine Liebe, welcher Mann kauft einer Frau ein Designerkleid für ein paar tausend Euro, wenn er selbst nicht mal zu dem Fest eingeladen ist, bei dem sie es trägt?«
    »Was? Heinz? Ich dachte, Roberto...«
    »Er hat es heimlich bezahlt, damit du einen schönen Abend hast«, sagte Doro.
    Elli fiel es schwer, ihr dies zu glauben. Schlagartig erinnerte sie sich an den kleinen Porzellanelefanten, den Heinz ihr in Florenz mitgenommen hatte. Die Sache mit dem Kleid sah ihm durchaus ähnlich, sehr ähnlich sogar.
    »Ich war dabei. Ich habe gesehen, wie er es bezahlt hat. Du warst gerade zum zweiten Mal in der Umkleidekabine, um zu checken, dass dein Kleid auch ja keine Knitterfalte zu viel abbekommt.«
    »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Ich musste es ihm hoch und heilig versprechen. Außerdem fand ich es amüsant, mit anzusehen, wie du in deinem Wahn Roberto hinterhergedackelt bist.«
    Elli musste sich augenblicklich auf einen der Steine am Straßenrand setzen.
    »Wusstest du eigentlich, dass Heinz vermutlich mehr auf der hohen Kante hat als drei Robertos zusammen?«, fragte Doro und amüsierte sich anscheinend köstlich über ihren entsetzten Gesichtsausdruck.
    »Du musst nur mal seinen Namen googeln. Er war ein Topfinanzmakler und muss ein Vermögen an der Börse verdient haben. Dann ein Burn-out, nach dem seine Frau ihn verlassen hat, und ein Jahr Aufenthalt in einer Klinik. Er hat alles verkauft und tingelt seither um die Welt.«
    »Das alles steht im Internet?« Elli war fassungslos.
    »Nicht alles. Das mit seiner Frau hat er mir erzählt.«
    Elli konnte nicht glauben, dass Heinz ihr dies verschwiegen hatte. »Wieso ausgerechnet dir?«, fragte sie entgeistert.
    »Na ja, an dem Nachmittag auf unserem Capri-Ausflug, an dem du dich schmollend ausgeklinkt hast, sind wir ins Gespräch gekommen. Ich glaube, dass er es mir in der Villa Krupp erzählt hat.«
    »Aber wieso hat er mir gegenüber nichts davon erwähnt? Ich habe ihm doch auch so viel von mir offenbart.«
    »Ich kann es mir nur damit erklären, dass er Angst davor

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