Eloises Hingabe
kann.“
Eloise prüfte noch einmal das Gewicht der Peitsche in ihrer Hand, schwang das Leder in der Luft und traf den Boxsack.
„Das war gar nicht schlecht. Jetzt versuche, den Sack quer zu treffen.“
Eloise trat ein Stück beiseite und holte erneut aus. Sie traf genauso, wie sie es gewollt hatte.
Charles grinste zufrieden. „Wie viele Schläge bekommt er eigentlich?“
„Bis jetzt neun, aber ich glaube, es werden noch mehr. Bis Samstag ist noch eine lange Zeit.“
„Dafür wird Victor sorgen.“
„Ist er schon öfter dominiert worden?“
„Soweit ich weiß nur ein Mal, und es hat ihm nicht sonderlich gefallen.“
„Warum will er es dann jetzt?“
„Das liegt an dir. Der Gedanke, sich dir auszuliefern, macht ihn scharf. Außerdem bist du ein Switcher. Es ist wichtig, dass du beide Seiten auslebst.“
„Ich bin was?“
„Oh, Eloise. Wie konntest du dieses Buch schreiben und von nichts eine Ahnung haben? Du liebst beide Seiten, die devote und die dominante. Das muss dir doch aufgefallen sein?“
Eloise nickte zögerlich. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es so sehr genießen kann wie Victor. Ich liebe die Unterwerfung mehr. Es ist anstrengend, dominant zu sein. Man hat so viel Verantwortung.“
Charles lächelte und nahm ihr die Peitsche ab.
Brian Fraser war durch und durch schottisch. Eloise hatte das Herz höher geschlagen, als der große, blonde Mann mit den leuchtend blauen Augen zu ihnen an den Tisch getreten war und sich vor ihr verbeugt hatte. „Eloise? Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.“
Eloise war knallrot geworden, als sie ihn begrüßte.
„Sie ist wirklich reizend, Victor. Du hast nicht zu viel versprochen.“
Brian hatte sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt und beobachtete sie permanent. Als sie beim Dessert angekommen waren, wurde es Eloise zu bunt. „Sagen Sie, Brian, habe ich einen Furunkel auf der Nase oder was?“
„Nein, Sie sind hinreißend. Ich kann mich nicht an Ihnen sattsehen. Es wird mir eine ausgesprochene Freude sein, Sie in den nächsten Tagen zu betrachten.“
Eloise sah verwirrt zwischen den beiden Männern hin und her.
„Brian ist Anwalt. Er wird die Verträge ausarbeiten und an den Meetings teilnehmen. Des Weiteren wird Brian ab Mittwoch unser Gast sein, bevor er am Freitag nach Edinburgh zurückfliegt.“
Eloise konnte nicht antworten. Ab Mittwochabend würden die verschärften Regeln gelten, und dieser Mann würde einen ganzen Tag und zwei Nächte bei ihnen verbringen. Ihr wurde heiß und kalt, und ihre Hände begannen zu zittern.
„Keine Angst, Kobold. Wir sind ganz harmlos.“
Eloise lachte humorlos. „Harmlos, ihr? Ich glaube, ich geh mich mal frisch machen. Ach, und übrigens: Wir sind bei zehn.“
„Ich weiß, Kobold, ich weiß.“
Kapitel 12
Es war bereits ein Uhr am Mittwochmittag, als sich die hitzige Debatte dem Ende näherte. Ohne Brian, der alle Eventualitäten in die Verträge eingebaut hatte, hätten sie diesen Abschluss nie geschafft. Victor lächelte Eloise zu, die erschöpft den Kopf senkte.
„Meine Herren! Ich würde sagen, wir brechen für zwei Stunden ab und beruhigen uns etwas.“ Victor sah auf seine Uhr. „Um drei Uhr treffen wir uns wieder und unterzeichnen die Verträge.“
Victor beugte sich zu Eloise und flüsterte ihr ins Ohr: „Ab jetzt gelten die Regeln.“
Eloise war überrascht, hatten sie doch das Meeting noch nicht abgeschlossen.
„Ms. Miller, könnten Sie mir noch einmal die Papiere für den Export zusammenstellen?“
Mr. Brown war ein liebenswerter, rundlicher Mittfünfziger mit hellen, wachen Augen, der sie jetzt freundlich, aber bestimmt anlächelte. Eloise hatte bereits den Mund geöffnet, als ihr einfiel, dass sie ja ohne Erlaubnis nicht sprechen durfte. Sie sah Victor an, der ihr zunickte.
„Natürlich, Mr. Brown. Ich gebe Ihnen die Papiere sofort nach dem Essen.“
Mr. Brown starrte Eloise fassungslos an, und dann glitt ein wissendes Lächeln über sein Gesicht. In diesem Moment wurde Eloise klar, woher Victor diese Leute kannte. Ein Raunen ging durch den Raum, und Barnaby Klipp, ein dürrer, schwarzhaariger Mann, lachte lauthals. „Alle Achtung, Victor! Du hast dich wieder einmal selbst übertroffen.“ Er warf Eloise einen lüsternen Blick zu, als er den Raum verließ. Nach ein paar Minuten waren nur noch Brian, Victor und Eloise im Besprechungsraum. „Musste das sein? Du hast mich in Grund und …“
„Schweig!“
Hilfe suchend sah Eloise zu
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