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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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fehl, wäre ein zweiter Vorstoß sehr erschwert. Als Alternative könnten wir uns nachts in die Stadt schleichen in der Hoffnung, Yyrkoon und Cymoril allein zu finden, aber damit würden wir unsere einzige große Waffe nicht einsetzen, das Schiffdas-Über-Landund-Meer-Fährt. Ich glaube, dein Plan ist der beste, Dyvim Tvar. Wenden wir das Schiff landeinwärts und hoffen wir, daß Grome uns nicht sofort findet - denn ich fürchte noch immer, daß er ernsthaft versuchen wird, uns das Schiff abzunehmen.« Elric begann den Baum hinunterzuklettern.
    Auf das Poopdeck des schönen Schiffes zurückgekehrt, gab Elric dem Steuermann Befehl, den Bug wieder auf das Land zu richten. Mit halb gerefften Segeln glitt das Schiff anmutig durch das Wasser, den Strand hinauf und durch das dichte Unterholz des Waldes, das sich willig teilte. Schon segelten sie durch die grüne Dunkelheit des Dschungels: Vögel schrien und keckerten erstaunt, kleine Tiere erstarrten überrascht, blickten aus den Bäumen auf das Schiffdas-Über-Landund-Meer-Fährt herab, und einige verloren fast das Gleichgewicht, während das prachtvolle Boot ruhig durch den Waldboden pflügte und dabei nur den allerdicksten Baumstämmen auswich.
    So drangen sie ins Innere des Oin genannten Landes vor, das nördlich vom Ar-Fluß lag. Dieser bildete die Grenze zu Yu, mit dem Oin sich die Hauptstadt teilte.
    Oin bestand im wesentlichen aus unerforschtem Dschungel und unfruchtbaren Ebenen, auf denen die Anwohner Landwirtschaft betrieben, denn sie fürchteten den Wald und betraten ihn nicht, obwohl er Oins Reichtum darstellen mochte.
    Das Schiff bewältigte mühelos den Wald und ebenso mühelos die Ebene, und bald tauchte ein großer schimmernder See vor dem Bug auf. Dyvim Tvar blickte auf die Kartenskizze, die er in Ramasaz angefertigt hatte, und schlug vor, sie sollten wieder nach Süden halten und sich Dhoz-Kam in großem Bogen nähern. Elric war einverstanden, und das Schiff begann zu wenden.
    In diesem Augenblick bäumte sich das Land wieder auf. Riesige gräserne Wellen rollten um das Schiff und versperrten den Blick in die Ferne. Das Schiff stampfte haltlos auf und nieder und schwankte wild. Zwei weitere Imrryrier fielen aus der Takelage auf Deck und starben. Der Bootsmann brüllte los, obwohl das Tosen der Elemente völlig lautlos vor sich ging - eine Stille, die die Situation noch gefährlicher erscheinen ließ. Der Bootsmann wies seine Männer an, sich an ihren Positionen festzulaschen. »Und wer nichts zu tun hat - sofort unter Deck!« fügte er hinzu.
    Elric hatte ein Tuch um die Reling gebunden und das andere Ende um sein Handgelenk geschlungen. Dyvim Tvar benutzte einen langen Gürtel auf gleiche Weise. Trotzdem wurden sie heftig hin und her geschleudert und verloren auf dem bockenden Deck öfter das Gleichgewicht. Elric hatte das Gefühl, daß ihm gleich jeder Knochen im Körper gebrochen werden würde und daß jeder Quadratzentimeter seiner Haut geprellt war. Das Schiff selbst ächzte protestierend und drohte im Ansturm der ungeheuren Kräfte, die das Land bewegten, zu zerbrechen.
    »Ist das Gromes Werk?« fragte Dyvim Tvar schwer atmend. »Oder ein Zauber Yyrkoons?«
    Elric schüttelte den Kopf. »Yyrkoon hat damit nichts zu tun. Es ist Grome. Und ich weiß nicht, wie ich ihn beruhigen soll. Nicht Grome, der von allen Königen der Elemente am wenigsten denkt, der aber vielleicht der mächtigste ist.«
    »Aber indem er uns dies antut, bricht er doch die Abmachung mit seinem Bruder!«
    »Nein. Ich glaube nicht. König Straasha hat uns vor einem solchen Zwischenfall gewarnt. Wir können nur hoffen, daß Grome seine Energien verschwendet und das Schiff die Belastung übersteht wie einen richtigen Sturm auf dem Meer.«
    »Dies ist schlimmer als ein Unwetter auf See, Elric!«
    Elric nickte zustimmend, brachte aber kein Wort heraus, denn plötzlich bewegte sich das Deck schräg unter ihm fort, und er mußte sich mit beiden Händen am Geländer festhalten, um nicht völlig den Halt zu verlieren.
    Und jetzt war auch Schluß mit der Stille.
    Sie hörten ein Grollen und Brausen, in dem sich ein Lachen zu manifestieren schien.
    »König Grome!« rief Elric. »König Grome! Laß uns zufrieden! Wir haben dir nichts getan!«
    Aber das Lachen nahm weiter zu und ließ das Schiff ächzen und beben, der Boden hob und senkte sich ringsum, Hügel und Felsbrocken rollten drohend auf das Schiff zu und stürzten zurück, ohne es jemals ganz zu verschütten, denn Grome wollte das

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