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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Lords des Chaos meine Herren. Dann weigerte ich mich, ihnen weiter zu dienen, und wurde in diese Welt verbannt. Vielleicht ist dir dasselbe Schicksal widerfahren, denn die Melniboneer dienen doch ebenfalls dem Chaos, oder?«
    »Aye. Und ich habe von Phum gehört, es liegt im unerforschten Osten - jenseits der Weinenden Wüste, hinter der Seufzenden Wüste und noch hinter Elwher. Es ist eines der ältesten Jungen Königreiche.«
    »Alles richtig - wenn ich auch bestreiten muß, daß der Osten unerforscht ist - es sei denn, durch die Wilden des Westens. Es sieht also so aus, als müßtest du tatsächlich mein Exil teilen!«
    »Ich bin nicht im Exil. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen. Wenn die Aufgabe vollbracht ist, kehre ich in meine Welt zurück.«
    »Du kehrst zurück, sagst du? Das interessiert mich sehr, bleicher Freund. Ich hatte Rückkehr für unmöglich gehalten.«
    »Vielleicht stimmt das ja auch, vielleicht hat man mich hereingelegt. Wenn deine Mächte dir keinen Weg in eine andere Ebene eröffnet haben, retten mich die meinen vielleicht auch nicht.«
    »Mächte? Seit ich meinen Dienst am Chaos aufgab, verfüge ich über so etwas nicht mehr.
    Nun, mein Freund, willst du gegen mich kämpfen?«
    »Auf dieser Ebene gibt es nur einen Mann, gegen den ich kämpfen würde, und das bist nicht du, Kriegerpriester aus Phum.« Elric steckte das Schwert zurück, im gleichen Augenblick erhob sich der Mann hinter dem Felsen und ließ einen rotgefiederten Pfeil in einem roten Köcher verschwinden.
    »Ich heiße Rackhir«, sagte der Fremde. »Man nennt mich auch den Roten Bogenschützen, denn wie du siehst, bevorzuge ich rote Kleidung. Es ist bei den Kriegerpriestern Phums üblich, sich auf eine Farbe festzulegen. Das ist die einzige Treue zur Tradition, die mir noch geblieben ist.« Er trug ein rotes Wams, rote Hosen, rote Stiefel und eine rote Mütze mit einer roten Feder daran. Sein Bogen war rot, und der Knauf seines Schwerts schimmerte rubinrot. Das Gesicht, raubvogelhaft schmal und wie aus Knochen geschnitzt, wirkte in seiner Bräune wettergegerbt. Der Mann war groß und hager, doch an Armen und Torso bewegten sich beachtliche Muskeln. In seinen Augen lag Ironie und auf seinen Lippen so etwas wie ein Lächeln, obwohl sein Gesicht ansonsten erkennen ließ, daß er in letzter Zeit viel durchgemacht hatte.
    »Ein seltsamer Ort für ein Unternehmen«, sagte der Rote Bogenschütze. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und musterte Elric von Kopf bis Fuß. »Aber wenn es dich interessiert, können wir einen Handel abschließen.«
    »Wenn der Handel mir paßt, Bogenschütze, gehe ich darauf ein, denn du scheinst über diese Welt mehr zu wissen als ich.«
    »Nun - du mußt hier etwas finden und kannst dann wieder gehen, während ich absolut nichts zu tun habe und trotzdem wieder fort möchte. Wenn ich dir bei deiner Suche helfe, nimmst du mich dann mit, sobald du auf deine Ebene zurückkehrst?«
    »Das scheint mir ein fairer Handel zu sein, aber ich kann dir nichts versprechen, was nicht in meiner Macht steht. Ich sage nur eins - wenn es mir möglich ist, dich in meine Ebene mitzunehmen, bevor oder nachdem ich meine Aufgabe erfüllt habe, werde ich es tun.«
    »Das ist annehmbar«, sagte Rackhir der Rote Bogenschütze. »Und jetzt sag mir, was du suchst.«
    »Ich suche zwei Schwerter, vor Jahrtausenden von Unsterblichen geschmiedet, von meinen Vorfahren benutzt, doch dann aufgegeben und auf dieser Ebene in Sicherheit gebracht. Die Schwerter sind groß, schwer und schwarz und tragen geheimnisvolle Runen auf den Klingen. Man hat mir gesagt, ich würde sie in der Pulsierenden Höhle finden, die durch den Tunnel unter dem Sumpf zu erreichen ist. Hast du von alledem schon gehört?«
    »Nein. Ebensowenig habe ich von den beiden schwarzen Schwertern gehört.« Rackhir rieb sich das knochige Kinn. »Allerdings glaube ich, ich habe darüber in einem der Bücher von Phum gelesen. Diese Lektüre hat mich ziemlich beunruhigt.«
    »Um die Schwerter ranken sich viele Legenden. In vielen Büchern sind sie erwähnt - fast immer in geheimnisvollem Ton. Angeblich existiert ein Band, in dem die Geschichte der Schwerter und all jener niedergelegt ist, die sie benutzt haben und in der Zukunft noch benutzen werden - ein zeitloses Buch, das die Zeit als Ganzes umspannt. Manche nennen es die Chronik des Schwarzen Schwertes und behaupten, die Menschen könnten darin ihr eigenes Schicksal nachlesen.«
    »Davon weiß ich auch nichts. Zu den

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