Elton John - Bego, M: Elton John

die Bernie in seinen Songs über das Amerika des 19. Jahrhunderts verarbeitete, waren inzwischen so obskur, dass sich niemand mehr – und schon gar nicht im Rock’n’Roll – dafür interessierte.
    Am 7. März 1976 tat Elton einen neuen Schritt in Richtung Unsterblichkeit – nun war er der erste Rock’n’Roll-Star seit den Beatles, dessen Abbild im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud aufgestellt wurde. Im April kletterte die Singleversion von „Pinball Wizard“ auf Platz 7 der britischen Charts, und um Werbung für die Platte zu machen, startete Elton am 29. April zu einer Tour durch Großbritannien mit 29 Auftritten.
    Die Tour fiel zeitlich zusammen mit dem Erscheinen von Eltons 15. Album, Here And There. Aber Here And There , sein erstes Live-Album seit 11-17-70 (USA ) bzw. 17-11-70 (GB) geriet zu einem Desaster – und wurde zu seinem ersten größeren Flop seit langer Zeit. Dieses Album war eigentlich als Erfüllung und Abschluss des Plattenvertrags mit Dick James und DJM Records gedacht. Dummerweise hörte Here And There sich aber genauso an wie eine „vertragliche Pflichterfüllung“ und markierte Eltons ersten echten Ausrutscher nach unten in den Albumcharts – mit den Bestplatzierungen 6 in Großbritannien und 4 in den USA.
    Die Platte war ein Fehler, und Elton wusste das. Das Album mit seinen ursprünglich fünf Tracks pro Seite bestand aus Mitschnitten seines Konzerts am 5. Mai 1974 in London vor Prinzessin Margaret und seines historischen Auftritts mit John Lennon im Madison Square Garden in New York am 28. November 1974. Mit den John Lennon-Duetten hätte er die Sache vielleicht noch retten können, so aber blieb es ein seichtes Album unterschiedlicher Stile, das weder besonders noch irgendwie erinnerungswürdig war. Außerdem wirkte die Tonqualität breiig.
    Es war eine Zeit, in der „Live“-Alben sowohl dynamisch als auch knackig klangen, was besonders gut bei dem revolutionären Frampton Comes Alive! des Ex-Humble-Pie-Stars Peter Frampton zu hören war. Here And There hatte in der Hinsicht wenig zu bieten und wirkte irgendwie gezwungen. Hinter den Kulissen geriet das Album im Elton John-Lager für alle Beteiligten zu einem unerfreulichen Zankapfel.
    Elton hatte Blue Moves, sein nächstes Album, bereits eingespielt. Da er das Album nicht als seine letzte DJM-Platte verbraten wollte, nötigte er Dick Here And There auf. Vom Londoner Konzert wählte er „Skyline Pigeon“, „Border Song“, „Honky Cat“, „Love Song“ und „Crocodile Rock“ aus, vom Set in New York fanden sich auf der B-Seite der originalen Vinyl-LP „Funeral For A Friend“, „Love Lies Bleeding“, „Rocket Man“, „Benny & The Jets“ und „Take Me To The Pilot“.
    Die Platte hätte weit mehr Gewicht gehabt, wenn auf der zweiten Seite die aus demselben Konzertmitschnitt enthaltenen Songs mit John Lennon zu hören gewesen wären. Aber davon wollte Elton nichts wissen: „Ich war nicht bereit, sie irgendetwas davon für Here And There verwenden zu lassen. Auf keinen Fall. Das hätte bedeutet, John auszunutzen, der mir mit dem Gig einen Gefallen erwiesen hatte.“ (6)
    Überhaupt sei Here And There, wie Elton abwehrend erklärte, „gar nicht so schlecht geworden, wie ich das erwartet hatte, und ich bin sowieso kein großer Fan von Live-Alben. Eigentlich wollte ich damit nichts zu tun haben, aber ich musste es machen, weil ich sonst DJM mein neues Album hätte geben müssen. Außerdem laufen Live-Alben ohnehin nicht so gut.“ (7)
    Er wusste, dass Here And There bestenfalls ein „C-Album“ war, aber er war froh, damit endlich einen Schlussstrich unter die Sache mit DJM gezogen zu haben. „Was wirklich Sand ins Getriebe gestreut hatte, war Yellow Brick Road“, behauptete der verärgerte Star damals. „Wir verwendeten eine Menge Zeit darauf, einschließlich des abgesagten Trips nach Jamaika, und schrieben achtzehn Songs, ein Doppelalbum-Set. Und dann steht im Vertrag, dass es nur als ein Album zählt! Gleich darauf hieß es: ,Ihr habt sechs Monate Zeit, um das nächste zu produzieren.‘ Verdammter Ada! Aber wirklich den Rest gegeben hat mir, dass ich Here And There als letztes Album auf DJM herausbringen musste. Ich habe mich schuldig gefühlt deswegen. Die Alternative lautete: ,Entweder veröffentlichst du dieses Album jetzt, oder wir veröffentlichen es früher oder später.‘ Was bedeutet hätte, dass sie auch noch Blue Moves bekommen hätten. Herrgott noch mal! Irgendwann waren wir sogar so weit,