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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Kontakt zu Stanley gehalten und sich für das Leben seiner Halbbrüder interessiert hatte, war mit einem Mal zu Ende. Wann immer Elton künftig in Interviews von seinem Vater sprach, tat er dies stets mit Groll und Schmerz.
    Auf der Habenseite des Jahres war die Pressemeldung vom Februar 1976 zu verbuchen, dass Elton John nun die Person mit dem höchsten Einkommen in der Geschichte der Popmusik war. Seit Januar des Vorjahres, wurde in einer von Associated Press verschickten Meldung geschätzt, waren weltweit über 60 Millionen US-Dollar für Konzerttickets und Schallplatten von Elton John ausgegeben worden. Er war nicht nur eine Musiklegende, er war eine eigene Industrie.
    Elton war jetzt reicher, als er es sich in seinen wildesten Träumen hatte vorstellen können, und er fuhr damit fort, ein Vermögen für abgefahrene Outfits und bizarre Brillen auszugeben. Nach eigenen Angaben halfen ihm diese knallbunten und häufig völlig verrückt aussehenden Klamotten und karnevalesken Brillen auf der Bühne – und offstage – aus sich herauszugehen. „Die Kostümierungen waren wichtig“, sagte er später einmal, „und die Brillen, die ich getragen habe, wurden immer witziger und verrückter, und das zu einer Zeit, in der Brillen richtig langweilig waren. Das Verkleiden gehörte einfach dazu. Ich bin nun mal nicht David Bowie. Ich bin nicht Mick Jagger. Und ich bin nicht Rod Stewart. Ich bin nicht sexy. Ich verrenke mich nicht vor dem Mikro. Aber ich mache das Beste aus dem, was ich aus mir machen kann, und ich sage einfach: ,Yeah! Legen wir los!‘ Und ich spüre, dass mich das verändert, dass ich anders denke. Wenn ich in mein Outfit schlüpfe, weiß ich, dass ich bereit bin, auf die Bühne zu gehen. Ich inszeniere eine Show für die Leute, und ich will ihnen nicht nur was zum Hören geben, sondern auch was fürs Auge.“ (2)
    Er war noch nicht einmal 30 und fühlte sich doch schon abgestumpft und des Lebens überdrüssig. Was konnte einen Elton John 1976 noch beeindrucken? „Es gibt nur sehr wenige Leute, die mich, wenn sie einen Raum betreten, nach Luft schnappen lassen würden“, meinte er. „Jagger, Sinatra, Elvis wahrscheinlich. Oder Leute wie Noel Coward, Edith Piaf und Katherine Hepburn. Die könnten das. Die Dietrich, äh, und Mae West. Nein, die vielleicht doch nicht; sie hat sich in jüngster Zeit zu sehr verzettelt. Judy Garland hatte dieses gewisse Etwas, diese unglaubliche Aura. Sie wollte sich einfach selbst zerstören. Zum Beispiel, wenn sie schlecht war und die Leute sie ausbuhten. Dann, als sie tot war, sagten plötzlich alle: ,Was für ein Jammer!‘ Das kann einen ziemlich treffen, wenn die Leute dich nicht mögen und du es dir zu Herzen nimmst. Ich bin mir sicher, dass es der Garland so gegangen war.“ (3)
    Elton fing auch an, sich Gedanken über die Bedeutung seines eigenen Ruhmes und darüber zu machen, was die Kritiker über ihn sagten. „Wenn ich all die schlechten Dinge, die über mich schon gesagt wurden, an mich heran gelassen hätte“, meinte er, „dann säße ich längst in der Klapsmühle. Wenn irgendjemand einen Scheiß über mich schreibt, dann gehe ich nicht auf ihn los und beschimpfe ihn, ich tue das einfach mit einem Achselzucken ab.“ (4)
    Unterdessen war die zweite Single aus dem Album Rock Of The Westies auf den Markt gekommen. Die Single mit „I Feel Like A Bullet In The Gun (Of Robert Ford)“ auf der A- und „Grow Some Funk Of Your Own“ auf der B-Seite stieß bei den Radiomoderatoren aber auf so wenig Gegenliebe, dass sie es niemals in die Top Ten schaffte. In den USA kam sie wenigstens auf Platz 14, in Großbritannien dagegen nicht einmal in die Charts.
    Als Rick Sklar, der Programmdirektor von WABC in New York, sich weigerte, die A-Seite auf die Playlist des Senders zu setzen, schickte Elton dem Radiomacher einen Kuchen mit der Aufschrift: „Gib Elton eine Chance. ,Feel Like A Bullett‘ ist ein Hit. “ Aber er konnte Sklar nicht umstimmen. In der darauf folgenden Woche schickte Elton ihm einen weiteren Kuchen, diesmal mit der Aufschrift: „Vergiss‘ den ersten Kuchen. ,Grow Some Funk‘ ist ein Hit!“ (5)
    Robert Ford ist eine historische Figur aus dem Wilden Westen und berüchtigt als „der Feigling, der Jesse James ermordete“. Welcher obskuren Gestalt aus der amerikanischen Geschichte würde sich Bernie Taupin in seinem nächsten Liedtext annehmen? Kate O’Leary und ihrer Kuh, die den großen Brand von Chicago 1871 ausgelöst haben soll? Die Themen,

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